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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Teffel meine Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert vergessen zu haben. Aber vielleicht fühlte er sich in Gegenwart seines Bruders auch nur einfach sicherer.
    Sie trugen beide Schwerter und Messer bei sich. Teffel packte seines fester und schleuderte es auf mich. Er wusste, was er tat; nur weil er dumm genug war zu versuchen, mich lieber zu verstümmeln statt zu töten, konnte ich mich im letzten Augenblick zur Seite werfen. Dennoch traf mich die Klinge am Arm, wo sie eine Wunde verursachte, die zwar geringfügig war, aber den Oberarmmuskel so weit anriss, dass mein Schwertarm in seiner Wirksamkeit eingeschränkt war. Mir blieb keine Zeit zum Nachdenken, denn schon schleuderte Kill sein Messer ebenfalls auf mich. Es traf mich in der Seite, richtete aber mehr Schaden an meiner Kleidung an denn an meinem Körper. Allerdings blutete die Wunde heftig, wodurch sie schlimmer wirkte als sie war. Ich zog das Messer heraus und warf es durchs Fenster, um sie abzulenken. Messer waren kostbar auf der Nehrung und wurden gewöhnlich nicht weggeworfen, schon gar nicht während eines Kampfes. Danach versuchte ich mich in der Schauspielkunst. Ich tat, als würde ich auf der Stelle tot umfallen, und ließ das Schwert einfach aus meiner schwachen Hand gleiten.
    Teffel, dieser Narr, fiel tatsächlich darauf herein. Noch während sein Bruder ihm eine Warnung zurief und ihn aufforderte, es bleiben zu lassen, kam er wie ein wütender Bulle auf mich zugerannt. Ich riss ihm den Bauch auf, als wäre es rohes Fleisch. Er starb mit einem überraschten Ausdruck auf seinem Gesicht, während sich die Innereien dampfend auf dem Boden ergossen. Dann stellte ich – als wäre ich eine komplette Idiotin – meine Füße in den Mist und rutschte aus, was mich fast direkt vor Kills Füße beförderte. In seiner Wut vergaß er, dass ich eine Frau war, und stellte seinen Stiefel genau dort auf meinen Körper, wo er glaubte, den größten Schaden anzurichten. Es schmerzte, aber nicht genug, um mich außer Gefecht zu setzen. Ich packte seinen Fuß, und Kill sackte ebenfalls auf die Mischung aus Blut und Dreck. Rasch rollte ich mich zur Seite; ich würde mir sicherlich keinen Gefallen tun, wenn ich mich mit einem Mann von seiner Größe auf einen Ringkampf einließ. Ich hielt mich zwar für stark, aber ich hatte es schon immer unklug gefunden, nicht davon auszugehen, dass die meisten Männer im Vorteil waren, wenn es um ein reines Kräftemessen ging.
    Es gelang mir, ihm das Bein aufzuschlitzen, während ich mich aufkämpfte, aber es schien ihm nichts auszumachen. Je wütender er wurde, desto weniger schien er zu spüren. Er sprang hoch, und als er wieder auf dem Boden aufkam, ließ er sein Schwert auf mich niedersausen. Ich wehrte ihn ab, und Funken stoben auf, als unsere Klingen sich kreuzten. Er war nicht besonders geschickt mit dem Schwert, aber er war ein starker Mann, und auch geschmeidig. Ich wusste, dass ich letztlich gewinnen würde, ich war mir nur nicht sicher, wie viel Zeit ich hatte. Wir machten mehr Krach als sich balgende Seelöwen, und Kills Sturz musste inzwischen das ganze Haus aufgeweckt haben.
    Er versetzte mir einen Tritt gegen das Schienbein. Ich durchbrach seine Deckung und schnitt in sein Handgelenk, aber er ließ die Waffe nicht los. Wachsam umkreiste er mich und brachte sich mit dem Rücken zum Fenster in Stellung. Ich dachte an die Dunkelmagie, die immer noch um das Fenster herum glühte, und machte eine Reihe von Ausfallschritten auf ihn zu. Davon erreichte ihn zwar keiner richtig, aber mein Ziel war auch eher, ihn weiter zurückzuzwingen. Er prallte rückwärts gegen die Wand – und spürte die Dunkelmagie. Sie stieß ihn nach vorn, meiner Waffe entgegen. Sein Gesicht veränderte sich leicht; er spürte die Falle.
    Meine Klinge webte vor seiner Nase Muster in der Luft, und er kämpfte mit einer Verzweiflung gegen mich, die seine Schwertbewegungen nicht gerade verbesserten. Im Gegensatz zu seinem Bruder allerdings wurde er nicht vollkommen unvorsichtig.
    Dann geschah etwas ganz und gar Unerwartetes. Ein dunkler Schatten erhob sich in dem Fensterausschnitt hinter Kill. Ein Arm schlang sich um seinen Hals, zog seinen Kopf scharf zurück und tauchte ihn in die Dunkelmagie. Kill ließ das Schwert los und schrie auf, aber das Geräusch wurde durch seinen Angreifer abgewürgt. Rotes Licht spielte über Kills Haut, was tatsächlich irgendwie hübsch aussah. Der schwache Geruch von etwas Verbrennendem trat mir in die Nase.
    » Ich

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