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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Dasricks Entschlossenheit, Wahrerherr zu werden, aufgrund der verbalen Schläge des Inneren Rates noch einmal verstärkt hat. Er hasste die Demütigung, und wie konnte er der Demütigung besser aus dem Weg gehen als dadurch, dass er selbst zum Jäger ganz oben auf dem Riff wurde? Mit Zielstrebigkeit und Hingabe machte er sich daran, Herrscher über die Wahrer-Inseln zu werden.
    Die meisten Leute hätten damit angefangen, sich den anderen gewählten Ratsmitgliedern zu widmen. Sie waren schließlich diejenigen, die jedes Jahr die Person wählten, von der sie angeführt wurden. Aber Dasrick ging raffinierter vor. Er begann bei den Leuten, die Einfluss hatten. Bei den Kaufleuten der Nabe, die wussten, dass Sicherheit Wohlstand bedeutete. Bei den großen Silb-Familien, für die der Gedanke eines frei herumlaufenden Dunkelmeisters, der ihresgleichen umwandelte, entsetzlich war.
    Dasrick suchte sie alle auf, hinterließ eine Spur von Gerüchten wie ein Seepony seine klebrige Fährte. Dass der Dunkelmeister entkommen war, sagte er, lag nur daran, dass der Wahrerherr die Gefahr nicht vorausgesehen hatte. Er hatte Dasrick nicht genügend Mittel zur Hand gegeben, um den Auftrag ordentlich durchführen zu können. Dasrick hatte einen großartigen Sieg errungen, aber er war nicht in der Lage gewesen, die Aufgabe ganz zu beenden. Es war ein Wunder, dass er es mit nur zwei Schiffen geschafft hatte, eine riesige Enklave des Dunkelmeisters auszumerzen; das Erstaunliche daran war, dass er allein das geschafft hatte. Ein minderwertiger Stab hatte sich ihm entgegengestellt und seinen Plan vereitelt; er hatte sogar auf verräterische Mischlinge zurückgreifen müssen, da er es sich nicht hatte leisten können, verlässliche Soldaten und Agenten zu bezahlen. Trotzdem hatte er das Burgfräulein gefunden – und dann feststellen müssen, dass sie ihm durch besagtes verräterisches Halbblut weggeschnappt worden war.
    Der Wahrer-Rat ist alt, flüsterte er seinen besonders vertrauten Freunden zu. Er sabbert, wie man vielleicht schon bemerkt hat. Sein Geist schweift immer wieder ab. Ob man nicht mitbekommen hat, wie er Syr-Silb Hathic bei der Versammlung letzte Woche mit dem falschen Namen angeredet hat? Er hat ihn Hammerling genannt, dabei ist Rat Hammerling schon seit sechs Jahren tot! Wir brauchen einen neuen Mann. Jemanden mit Antrieb und Zielen, der eine Vision für die Wahrer-Inseln hat. Jemanden, der keine Angst hat, die Macht der Wahrer zu benutzen. Kanonenfeuer einzusetzen, um auf den Ruhmesinseln die Gerechtigkeit der Wahrer durchzusetzen. Sollen wir zulassen, dass der Basteiherr von Breth uns erpresst, als wären wir schwach und armselig wie die Plitschen? Sollen wir zulassen, dass sie uns erzählen, was wir kaufen können und was nicht? Sollen wir die Augen vor der Tatsache verschließen, dass ein anderer Dunkelmagier irgendwo anders eine neue Enklave errichtet? Wir sind das stärkste Inselreich, das die Welt je gesehen hat! Wir müssen einen Anführer haben, der unserer Stärke entspricht. Einen Mann, der die wirtschaftlichen Interessen eines großen Volkes versteht …
    Wie ich schon sagte, er war ein Mann mit beachtlichem Charisma.
    Die Leute fingen an zu flüstern, dass er auch ein Mann des Mutes und der Voraussicht wäre.
    Nach einem öffentlichen Hahnenkampf eines Nachts in einer der Hintergassen der Nabe gab es einen spontanen Aufruhr gegen Mischlinge. Zwei Bürger, von denen es irrtümlich hieß, dass in ihnen das Blut von Mischlingen fließen würde, wurden getötet, eine Reihe von Läden wurde durch Feuer zerstört und ein halbblütiger Bettler im Schlaf ermordet.
    Und der Name von Glut Halbblut wurde zum Bannfluch für jeden patriotischen Bürger der Wahrer-Inseln.
    In dieser Zeit hielt ich mich immer noch auf Porth auf, ohne die leiseste Vorstellung von der Hölle zu haben, die Dasrick währenddessen für mich zusammenbraute.

14
    k
    Erzähler: Kelwyn
    Meine Weigerung, mich weiter in die Angelegenheiten von Glut und Flamme hineinziehen zu lassen, hatte ich vor meiner Begegnung mit Ginna damit gerechtfertigt, dass mich all das nichts angehen würde. Ich sagte mir, dass Morthred mir nichts getan hatte, und dass sie Dinge glauben würden, die eindeutig nicht stimmten, wie zum Beispiel, dass die Inseln der Dunstigen durch einen Fluch von Morthred untergegangen sein sollten … Dadurch, dass ich Ginna gesehen hatte, war es mir allerdings unmöglich, mich gegenüber der Dunkelmagie jemals wieder so neutral zu verhalten. Ich

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