Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
dass solche Leute nur zu gern zu einem Mann mit Gethelreds Charme, Reichtum, Herkunft und Herrschaftsanspruch aufschauen würden.« Sie schwieg einen Moment, während sie stirnrunzelnd nachdachte, dann sprach sie weiter: » Shavel, sorge dafür, dass einer dieser Wahrer-Silbmagier von den anderen getrennt wird. Sag Gethelred, wir würden morgen seine Männer ehren, indem wir diesen bestimmten Mann im Rahmen des Wettkampfs zu einem Ordner ernennen. Trenne ihn von seinen Freunden und seinen Waffen unter dem Vorwand, dass … Oh, ich weiß nicht, dass ihm für morgen eine Uniform angepasst wird oder irgendwas in der Art, und dann soll einer deiner Männer ihn mit einem Schwert angreifen. Wenn er sich mit Dunkelmagie verteidigt, werden wir wissen, was er ist, nicht wahr? Natürlich muss sich in der Nähe jemand mit einer Armbrust verstecken, damit er nicht zurück zu Gethelred fliehen kann.«
    Reyder war der Erste von uns, der genau verstand, was sie meinte. Er versteifte sich, und sein Gesicht wurde rot. » Mein Herr, dabei wird Shavels Mann sterben!«
    » Richtig. Und das wird mir den nötigen Beweis liefern, dass Eure Geschichte wahr ist.«
    » Mein Herr, als Menode kann ich nicht befürworten, dass ein Mann absichtlich in den Tod geschickt …«
    » Ich teile Euren Glauben nicht, Syr-Patriarch«, schnappte sie. » Meine Familie huldigt dem Gott der Winde. Und jeder Soldat, der sein Leben für das Herrscherhaus von Xolchas opfert, wird nach seinem Tod von diesem Gott geehrt. Ein solcher Mann ist gesegnet.«
    Die Arroganz ihrer Worte raubte mir den Atem, aber aus ihrer Sicht ergab es durchaus einen Sinn. Bei den Himmeln, dachte ich, das Leben ist leicht, wenn man glaubt, den Geist eines Gottes zu kennen. Es muss verdammt praktisch für einen Herrscher sein, diese Logik benutzen zu können, wenn es darum geht, junge Männer in einen Kampf zu schicken …
    Shavel verließ bereits den Raum. Glut, Reyder und ich wechselten Blicke miteinander.
    Xetiana entspannte sich etwas, als er gegangen war. » Nun, Glut, jetzt sag mir doch mal eines. Da sind deiner Zählung nach, und sofern man das Burgfräulein hinzurechnet, einundzwanzig Dunkelmagier. Und ihr seid zu dritt. Wie genau glaubst du, da siegen zu können? Sicherlich sind die Chancen doch etwas einseitig verteilt, selbst für Glut Halbblut.«
    » Wir sind eigentlich zu viert«, sagte Glut. » Dek ist auch ein Wissender. Und sehr geschickt mit dem Messer.«
    Xetiana sah Dek an, aber sie blieb unbeeindruckt. » Oh.« Ihr Blick wanderte wieder zu mir. » Und Ihr, Doktor? Wie war noch mal Euer Name?«
    » Gilfeder.«
    » Gilfeder. Ihr tragt nicht einmal ein Schwert.«
    » Ich kämpfe nich. Und ich verstehe all das auch gar nich. Wieso können Eure Wachen uns nich helfen, diese Dunkelmeister zu verhaften, und das war’s dann? Wieso können wir Flamme nich einfach von ihnen trennen und mitnehmen?« Ich war naiv, vermutete ich. Ich hatte noch nicht genug Dunkelmagie gesehen, um anders zu denken.
    Xetiana war aufrichtig überrascht. Sie sah Glut an. » Wo hast du den denn aufgelesen? Ich dachte, der Priester hätte gesagt, er wäre einer vom Weißvolk?«
    Glut seufzte. » Er kann nicht nur durch Dunkelmagie nicht verletzt werden, er kann sie auch nicht sehen. Deshalb glaubt er nicht richtig an sie.«
    Der Turmherr begann zu lachen. » Oh, das ist zu viel. Ein wendiger Junge mit einem Messer, ein Priester, der nicht gern tötet, Glut Halbblut und ein Wissender und Arzt, der so unwissend ist, dass er nicht einmal weiß, was Dunkelmagie ist!« Sie stand auf und trat zu mir, packte mich am Arm. » Ihr Armer! Man sperrt Dunkelmagier nicht ein. Man tötet sie. Kommt, ziehen wir uns in die inneren Gemächer zurück, wo wir es uns gemütlicher machen können, während wir warten. Dieser verdammte Thron ist genauso hart, wie er aussieht. Asorcha, sorge für ein paar Erfrischungen und Stärkungen.«
    Als sie in dem sehr viel kleineren Raum saß, befreit von den wachsamen Blicken von Asorcha und Shavel, wirkte sie längst nicht mehr so sehr wie die gebieterische Herrscherin, sondern ähnelte mehr einer Frau, die uns erheiternd fand. Sie beugte sich nach vorn und richtete ihren Blick auf mein Gesicht. » Seid Ihr wirklich so naiv?«
    » Ich vermute es. Ich komme vom Dach von Mekaté. Wir begegnen da oben nich vielen Dunkelmagiern. Oder Silbbegabten. Oder überhaupt jemandem, genau genommen. Ich bin ein Selberhirte und Arzt, kein Mann der Tat.«
    » Dann lasst mich Euch sagen, mit was Ihr es

Weitere Kostenlose Bücher