Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
sich zu nehmen. Offenbar zahlt es sich einfach nicht aus, einem Dendridie auf die Füße zu treten.«
    Ruarth begann, wild zu zwitschern, aber so schnell, dass weder Glut noch ich ihm folgen konnten.
    » Habt ihr das verstanden?«, fragte Flamme, als er fertig war.
    Wir schüttelten beide den Kopf.
    » Er glaubt, er kann zwei junge Dunstige überreden, in der Takelage eines Frachtschiffes nach Porth zu reisen, vor allem dann, wenn wir irgendwo auf dem Schiff etwas Futter für sie verstecken können. Wenn sie dann in Porth sind, können sie sich auf die Suche nach dem Dunkelmeister begeben, etwas herumspionieren und wieder zu uns stoßen und uns mitteilen, was sie herausgefunden haben, bevor unser Postschiff nach Amkabraig ablegt.«
    Glut war erfreut. » Das würden sie wirklich tun?«
    Die Dunstigen hassen Dunkelmagier, sagte Ruarth einfach nur. Er ließ dieser Bemerkung etwas folgen, das ich übersetzte als: Und sie hassen – aus begreiflichen Gründen – ganz besonders den hier. Wie auch immer, wenn sonst niemand geht, gehe ich selbst. Flamme rutschte bei diesen Worten unruhig umher, aber sie war klug genug, nichts zu sagen. Ich glaubte nicht, dass Ruarth erfreut darüber sein würde zu hören, was er durfte und was nicht.
    » In Ordnung«, stimmte Glut zu. » Das klingt nach einer brauchbaren Idee. Aber nur, wenn einer von ihnen Weißbewusstsein hat. Ansonsten wäre es zu riskant.«
    » Falls Ihr recht habt mit Eurem Glauben«, sagte ich und wählte meine Worte mit Bedacht, » weiß Morthred offensichtlich, dass aus den Dunstigen Vögel geworden sind – er war ja derjenige, der sie zu dieser Existenzform gezwungen hat.« Selbst wenn ich an Magie geglaubt hätte, hätte ich genau in diesem Punkt Vorbehalte gehabt. Die Dunstigen-Inseln waren vor neunzig oder mehr Jahren untergegangen, was bedeutete, dass Morthred ein gutes Stück über hundert Jahre alt hätte sein müssen. Ich ließ diesen Widerspruch allerdings zunächst einmal außer Acht. » Würde er dann nich Verdacht schöpfen, wenn solche Vögel auf seiner Türschwelle sitzen?«
    » Er weiß, dass die ursprünglichen Inselbewohner zu Vögeln wurden«, sagte Flamme, » aber es ist unwahrscheinlich, dass er von der Empfindungsfähigkeit ihrer Nachkommen weiß. Es ist ein gut gehütetes Geheimnis, das nur wenigen bekannt ist. Und jetzt esst rasch«, fügte sie hinzu. » Sonst verliere ich noch meinen Einfluss auf die Illusion. Und ich wüsste nicht, wie wir die plötzliche Veränderung dann erklären sollten.«
    Als wir uns alle erhoben, um aufzubrechen, sagte Glut ruhig: » Wir müssen immer noch eine Woche oder gar länger hier verbringen, und ich fürchte, das bedeutet, dass wir uns hauptsächlich drinnen aufhalten werden. Wir sollten Flamme nicht zu sehr beanspruchen, aber wir sollten auch nicht ohne ihre Silbmagie nach draußen gehen. Ich hoffe, das ist für Euch nicht zu langweilig, Gilfeder.«
    » Ich werd’s überleben.« Ich machte mir nicht die Mühe, ihnen zu erklären, dass nicht Langeweile mein Problem war; es war vielmehr die Notwendigkeit zu lernen, mit den täglichen Angriffen auf mein Riechorgan umzugehen. Und mich mit dem Wissen vertraut zu machen, dass ich niemals würde zur Himmelsebene zurückkehren können.
    Drei oder vier Tage später trafen die uns folgenden Fellih-Priester, die Fellih-Wachen und die Männer des Havenherrn ebenfalls in Lekenbraig ein. Ich sah sie nicht, aber ich roch sie. Sie schliefen in dieser Nacht irgendwo auf der anderen Seite der Stadt, und am nächsten Tag machten sie sich systematisch auf die Suche nach uns. Ruarth flog los, nachdem ich ihm die allgemeine Richtung, wo sie sich aufhielten, mitgeteilt hatte, und machte sie ausfindig. Am Ende des Tages konnte er uns sagen, wo sie wohnten: in den Unterkünften der Stadtwache. Schlimmer noch, sie hatten sich der Hilfe der Stadtwache versichert. Es waren also nicht nur zwanzig Personen, die jetzt nach uns suchten, sondern etwa einhundertundsiebzig. Etwas ermutigender war seine Nachricht, dass zwei Dunstigen-Vögel nur zu erfreut über die Aussicht waren, nach Porth reisen zu können. Und zufällig lief genau in dieser Nacht ein Schiff mit einer Ladung Hanfseil für die Schiffsbauwerften in Amkabraig aus …
    Flamme machte das Schiff ausfindig, verhüllte sich und hatte innerhalb kürzester Zeit überall etwas zu essen verteilt. Als es kurz vor Mitternacht mit der Strömung davonsegelte, kauerten die zwei Vögel im Krähennest.
    Am Morgen danach trafen einige der

Weitere Kostenlose Bücher