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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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» Wieso habe ich das Gefühl, dass hinter dieser Aussage mehr steckt als das, was Ihr gesagt habt?«
    » Pandana is eine Wasserpflanze, die im Treibsee wächst.« Und inmitten des Treibsees gab es eine Insel, auf der es keine Kinder gab, wie die Ghemfe behaupteten.
    » Oh. Und werden diese Seeleute dorthin gehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein. Sie wollen nur ihren Anteil von dem, was in Amkabraig erhältlich is. Ich wollte es Euch nur mitteilen.«
    Glut nickte unverbindlich. Ein kleines Boot näherte sich vom Ufer. » Der Lotse«, sagte sie. » Ich gehe und sehe nach, ob ich Flamme dazu bringen kann, an Deck zu kommen.« Sie drehte sich um und wollte schon gehen, aber dann wandte sie sich noch einmal an mich, als wäre ihr etwas anderes eingefallen. » Wir brauchen Euch, Kel.«
    » Ihr habt Dek und Ruarth, zwei Wissende. Sie werden Euch sehr viel mehr von Nutzen sein; ich habe ganz und gar keine Fähigkeiten.«
    » Wir brauchen Euren Geruchssinn. Das ist Eure Fähigkeit, und sie ist weit mehr wert als das Weißbewusstsein.«
    » Glut, zum letzten Mal, ich bin Arzt.« Ich wurde es allmählich müde, immer wieder das Gleiche sagen zu müssen. » Ich töte keine Leute, und ich helfe auch anderen nich dabei, welche zu töten. Auch dann nich, wenn es sich um Dunkelmeister handelt. Ich teile Eure Sicht der Welt einfach nich.«
    Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, und einen Moment dachte ich, sie würde stürzen. Ich streckte die Hand nach ihr aus und hielt sie fest. » Was is los?«
    Sie holte tief Luft und lächelte schwach. » Flöhe, die zu dem Hund zurückkehren, der sie hervorgebracht hat, und ihn beißen. › Ich teile deine Sicht der Welt nicht ‹ oder etwas sehr Ähnliches habe ich auch einmal zu jemandem gesagt. Es war der Grund, warum ich ihn verlassen habe. Wie ich feststelle, hat das Leben die seltsame Angewohnheit, uns zu verspotten.«
    Worte, an die ich mich in nächster Zeit noch erinnern sollte.

12
    k
    Erzähler: Kelwyn
    Ich verstand nicht weshalb, aber ich fühlte mich nicht wohl in der Schenke, die Glut für uns in Amkabraig ausgewählt hatte. Sie schlug eine Herberge vor, die sie von ihrem letzten Besuch auf dieser Insel kannte, und leitete uns sicher dorthin – nicht schlecht für jemanden, der etwa sieben Jahre lang nicht mehr auf Porth gewesen war. Weil diese Herberge am Rand der Stadt lag, war sie billig; aus dem gleichen Grund war sie auch ruhig. Der Herbergsbesitzer war auch die Hebamme dieser Gegend, eine nette Frau namens Maryn, die glücklich war, mich mit vegetarischer Kost versorgen zu können, und uns hervorragend gewürzten Met zukommen ließ. Die Schenke selbst besaß einen Garten, der an einen zugewachsenen Friedhof grenzte, und so stammten die Gerüche mehr von dem umgebenden Land und griffen meine Sinne weniger an. Sie lag sogar ganz in der Nähe der Kontaktadresse, die Garwin mir gegeben hatte: Anistie Brittel, der er die Medizinkiste schicken wollte. Natürlich gab es auch einen oder zwei Nachteile; ich musste mir mit Dek ein Bett teilen, und das Dach unseres Zimmers war so steil, dass ich nicht aufrecht stehen konnte, ohne mir den Kopf zu stoßen. Dek hielt das für außerordentlich witzig. Er fand auch die Matten auf dem Boden lustig. Sie stammten aus den gleichen flachen Pandanastreifen wie die Schiffssegel, waren farbenfroh und hatten so verwirrende Zickzackmuster, dass sie sich von allein zu bewegen schienen, wenn man nur lange genug daraufstarrte.
    Nichts davon bot wirklich einen Grund, dass ich mich beständig unwohl fühlte, aber genau das tat ich. Es war fast so, als würde sich am Horizont ein Sturm aus heißer Luft von bedrohlichem Ausmaß zusammenbrauen, nah genug, dass ich ihn zwar nicht sehen, aber spüren konnte. Tatsächlich ertappte ich mich immer wieder mal dabei, wie ich zum Himmel hochsah, obwohl es natürlich keinen Sturm gab. Ich bin kein sehr wirklichkeitsfremder Mensch, und ich wusste, dass es einen echten Grund für meine Unruhe geben musste; doch scheinbar fiel es mir schwer, ihn zu finden.
    Es hatte sicherlich nichts mit den Neuigkeiten der Dunstigen-Vögel zu tun, die auf uns warteten, als das Postschiff anlegte, denn ich lauschte nicht auf das, was sie sagten, und ich wich Glut und Flamme immer wieder aus, wenn sie sich über ihre Absichten unterhielten. Ich wollte von Dunkelmagie oder ihren Plänen, sie zu bekämpfen, nichts wissen.
    Und sicherlich hatte es auch nichts mit Garwins Freundin zu tun; Anistie war bezaubernd. Sie musste an die

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