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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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in Breth es auch nur wagen zu atmen, ohne mich um Erlaubnis zu fragen…«
    Eine ihrer größten Enttäuschungen war die Erkenntnis gewesen, dass es in Brethbastei keine Silben gab. Sie hatte damit gerechnet, ein ganzes Arsenal an Silbbegabten vorzufinden, die nur darauf warteten, umgewandelt zu werden; stattdessen hatte sie es mit einer Stadt zu tun bekommen, in der Silben schon seit langem nicht mehr willkommen waren, so dass hier längst keine mehr wohnten. » Wo willst du welche finden?«, fragte ich. » Das hier sind nicht die beim Graben verfluchten Wahrer-Inseln. Willst du jeden Silbhändler entführen, der hier mit einem Schiff aufkreuzt? Du solltest besser vorsichtig sein. Wenn die Wahrer erfahren, dass Silbbegabte verschwinden, dauert es nicht lange, und du hast hier eine ganze verfluchte Flotte mit verdammten auf dich gerichteten Kanonen.«
    Sie starrte mich mit diesem ausdruckslosen Blick an, den ich so hasste. » Himmel, Kaulquappe, so sicher, wie der Graben tief ist, ich weiß wirklich nicht, warum ich dich noch am Leben lasse.«
    Ich verspottete sie. » Was ist los? Hörst du nicht gern die Wahrheit?«
    » Ich brauche dich nicht, Kaulquappe, genauso wenig wie dein verfluchtes Weißbewusstsein. Ich habe bereits dafür gesorgt, dass Trigaan ein Gesetz verabschiedet, das die Benutzung der Magie regeln wird. Oder zumindest glauben das alle. Damit es keine Katastrophen mehr gibt wie die, welche die Dunstigen durch die Dunkelmagie erleben mussten. Die Leute sind im Moment ganz wild darauf, selbst Silbmagier zu verdammen.«
    Ich legte meinen Kopf schief, wie ein Vogel, und versuchte, mich auf ihr Gesicht zu konzentrieren. » Was zur verschuppten Hölle hast du getan?«
    » Alle Silben, die sich irgendwo in Breth aufhalten, müssen sich jetzt registrieren lassen. Nur dann können sie die Magie legal benutzen. Das gilt auch, wenn sie mit Silbmagie heilen wollen. Ich habe eine Abteilung Wachen nach Kysis am Kolk ausgeschickt, um mit der Registrierung zu beginnen. Ein paar von denjenigen, die registriert werden, bekommen die Nachricht, dass sie nach Brethbastei kommen müssen, damit die Registrierung vervollständigt werden kann. Ich gehe davon aus, dass die ersten Silben in, oh, etwa einer Woche hier aufkreuzen werden. Dann kann mich nichts mehr aufhalten, mein dürrer Freund.«
    Ich fühlte mich elend. » Wie, verflucht noch mal, kannst du das tun?«, fragte ich. » Du weißt, was für eine Hölle die Umwandlung ist. Du weißt, wie sehr du gelitten hast.« Ich deutete auf ihren fehlenden Arm. » Du hast es vorgezogen, deinen Arm zu opfern, statt dich umwandeln zu lassen…«
    Sie lachte. » Oh, mein Lieber, damals war ich ein ganz anderer Mensch. Jetzt bin ich die Herrin von Breth, und der Herrin von Breth gefällt der Gedanke an die Umwandlung!« Sie tätschelte mich unter dem Kinn. » Du arme, federlose Haut. Du kannst dich aber auch gar nicht an das gewöhnen, was ich geworden bin, oder?«
    » Ich bezweifle nicht, dass ich mich verdammt gut dran gewöhnen könnte«, sagte ich mit vorgetäuschter Sorglosigkeit. » Ich werde es nur niemals akzeptieren. Niemals. Nicht, solange Flamme mich noch aus deinen Augen ansieht. Und das tut sie, sosehr du dich auch bemühst, sie zu verstecken.«
    Es war eine Lüge. In Wahrheit wirbelte so viel Dunkelmagie um sie herum, dass es mir schwerfiel, überhaupt noch irgendetwas in ihren Augen zu sehen. Ich verfluchte meine übergroße Wahrnehmungsfähigkeit. Bei Lyssal oder denjenigen, die sie mit Magie bezwungen hatte, war meine Sehfähigkeit gedämpft. Alles war dann verschwommen und unbestimmt. Es war, als hätte ich durch das Menschwerden eine Allergie gegenüber Magie entwickelt und mein Weißbewusstsein würde überreagieren.
    Manchmal hatte ich das Gefühl, als würde ich in einer erstickenden, blindmachenden Suppe aus Dunkelmagie leben.

kkk
    Anyara isi Teron: Tagebucheintrag
    6 – 1 . Einzelmond – 1794
    Unser letzter Anlaufhafen, bevor wir die Ruhmesinseln erreichen, liegt hinter uns. Fort Venthwar – ein kellischer Name für einen ziemlich unkellischen Ort – ist ein erbärmlicher Vorposten unserer Zivilisation, eine verwahrloste Siedlung, die an den Ufern eines breiten, trägen Flusses mit braunem Wasser kauert. Die Festung selbst ist kaum mehr als eine bewaffnete Garnison, bemannt mit Soldaten des Östlichen Kolonial-Regiments, die den Auftrag haben, feindselige Eingeborene in Süd-Tromannaland unter Kontrolle zu halten. Unsere Truppen werden gebraucht, um

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