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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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irgendwie eindeutig zu sein.
    kkk

16
    k
    Erzähler: Ruarth
    Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien sie ausgewählt wurden, aber nach etwa zwei Wochen kamen die ersten Silbmagier auf einem Schiff nach Breth, in dem sie auf dem Kolk gefahren waren: zwei Frauen in mittlerem Alter, die von einem kleinen Trupp Wachen begleitet wurden; und am gleichen Tag ein Mann und seine Tochter, begleitet von einer nichtsilbischen Frau, die aus eigenem Antrieb herkamen, weil sie gehört hatten, dass sie sich registrieren lassen mussten.
    Ich hörte zum ersten Mal von ihnen, als ich mit einer Nachricht von Lyssal zu den Soldatenunterkünften in der Freibeuter-Ader geschickt wurde, ohne zu wissen, wieso. Die Freibeuter-Ader befand sich direkt unter uns und war nur durch die Straße von unserer Ebene getrennt. Ich nahm die Treppe nach unten, meldete mich bei den Wachen und wurde zu den Kerkerzellen geführt. » Brethherrin Lyssal hat mir gesagt, dass ich Euch die Gefangenen zeigen soll«, erklärte der diensthabende Wachmann, » und dass ich alle Fragen beantworten soll, die Ihr haben könntet.«
    Er führte mich zu den beiden fensterlosen Zellen am Ende einer Zellenreihe. Die Tür– ein Gitter aus Eisenstangen– ließ Licht von der Lampe im Gang herein. Trotzdem war es ein dunkler Ort, und ich brauchte einen Moment, ehe meine Augen sich angepasst hatten. In jeder Zelle befand sich eine Frau mittleren Alters, und bei beiden handelte es sich um gut gekleidete brethianische Silbbegabte. Beide schäumten vor Wut. Kaum hatten sie mich erblickt, richteten sie ihren Zorn auf mich: Wie man es wagen konnte, sie einzusperren, sie hätten nichts Falsches getan, sie wären nur gekommen, um sich wie befohlen registrieren zu lassen, weiter nichts, sie wären achtbare Stoffhändler aus Kysis und…
    Ich ließ das meiste davon über mich hinwegströmen. Dann nickte ich der Wache zu und zog mich wieder zurück. Ich hatte genug gesehen. Beide Frauen hatten das Zeichen der Dunkelmagie auf der rechten Hand. Die körperlichen Aspekte der Vergiftung waren noch nicht offensichtlich, und daher wussten die Frauen noch gar nicht, was ihnen angetan worden war. Ich allerdings konnte die Fäulnis riechen und ihre Farbe sehen. Ich zitterte, als ich auf die Ebene des Palastes zurückkehrte und Lyssal aufsuchte.
    Sie befand sich im Büro des Registrars und sah ein paar Papiere durch. Als sie mich sah, winkte sie den Registrar weg. Der arme Mann, der durch die Bande der Bezwingung, die sie um ihn herum geschlungen hatte, eingeschüchtert und gelenkt wurde, verneigte sich und gehorchte.
    » Nun?«, fragte sie. » Ich vermute, du hast meinen Fang gesehen?«
    » Fang?« Ich spuckte das Wort förmlich aus. » Das sind Menschen, Lyssal.«
    » Silben.« Sie klang selbstgefällig.
    » Du hast sie umgewandelt.«
    » Ja.«
    » Sie werden Illusionen anwenden und entkommen.«
    Sie hielt einen Schlüsselbund hoch. » Ganz egal, wie viel Silbmagie sie einsetzen, sie werden hier nicht rauskommen. Ich habe die einzigen Schlüssel. Und die Wachen wissen Bescheid, dass es sich um Silbmagier handelt und sie alles ignorieren sollen, was sie sehen. Oder nicht sehen. Wie auch immer, selbst wenn sie entkommen könnten, hätte das nicht viel zu bedeuten. Wenn die Umwandlung erst einmal gegriffen hat, werden sie unterwürfig und kriecherisch zu mir zurückkehren. Dies ist die Natur der Umwandlung.«
    » So, wie du eines Tages deinem Sohn gegenüber unterwürfig sein wirst?«, erinnerte ich sie scharfzüngig. Ich holte tief Luft und zwang mich zur Ruhe. » Wieso wolltest du, dass ich sie sehe?«
    » Ich möchte, dass du genau siehst, wie du dich durch dein Schweigen und deine Untätigkeit mitschuldig machst.«
    Ich hatte das Gefühl, als hätte sie mir die Beine unter dem Körper weggetreten. Sie hatte recht. Wenn ich nichts tat, um sie aufzuhalten, war ich an alldem beteiligt, was sie tat– und ihre Verbrechen wurden zu meinen Verbrechen. Ganz egal, wie meine Motive auch waren. Ich konnte meine Hände nicht reinwaschen. Ich sah sie mit einem gequälten Blick an, flehte um ich weiß nicht was, und sie lächelte und sagte: » Ich genieße dein Entsetzen.«
    Ich stand da und sah sie an, hilflos, nutzlos, und voller Hass auf mich selbst. Und auf sie– auf die Person, die sie geworden war.
    » In ein oder zwei Wochen werde ich sie freilassen, sobald sie richtig umgewandelt sind. Dann erhalte ich einen Teil der Hilfe, die ich brauche. Schließlich werde ich genügend Dunkelmagier haben, um sie

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