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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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über ganz Breth zu verteilen…« Sie läutete die Glocke am Tisch, und der draußen wartende Diener trat ein. » Bring den Silbmagier mit seiner Familie rein«, sagte sie.
    Mir war übel. » Noch mehr?«
    Sie nickte. » Und kein einziges Wort von dir, Kaulquappe, oder ich werde sie töten, während du zusiehst. Das schwöre ich dir.«
    Ich machte Anstalten, zur Tür zu gehen, um zu verschwinden. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich es ertragen sollte mitzuerleben, was sie vorhatte.
    » Nein«, sagte sie sanft. » Du bleibst.«
    Ich spürte, wie ich blass wurde, drehte mich zu ihr um und sah sie an. » Flamme– nein.«
    » Doch, Kaulquappe. Du bleibst.«
    Dann drehte sie sich um, um die Leute zu begrüßen, die hereingebracht wurden.
    Noch während sie eintraten, wusste ich, dass einer von ihnen erst vor kurzem Silbmagie benutzt hatte, und zwar eine ganze Menge. Das Silberblau mit seinem starken, parfümierten Geruch war auf seine Weise genauso mächtig wie Flammes Dunkelmagie. Einen Moment lang flackerte Hoffnung in mir auf: Vielleicht konnten sich diese Leute Lyssal entgegenstellen. Sicher, Dunkelmagie war zerstörerisch und Silbmagie nicht, aber einen mächtigen Silben zu überwältigen fiel auch einem gewöhnlichen Dunkelmagier nicht leicht.
    Ich vermutete, dass es sich bei den beiden Frauen, die zuerst eingetreten waren, um Mutter und Tochter handelte. Der Brethaner, der ihnen folgte, überragte uns alle. Er war groß, schlicht gekleidet und glühte vor Silblicht. Ich schätzte sein Alter auf etwa vierzig, aber es war schwer zu sagen. Er verbarg sein wahres Antlitz mittels Illusion, vermutlich, um sich jünger und hübscher zu machen. Es fiel mir schwer zu erkennen, was echt war und was Illusion, da vor meinen Augen alles verschwamm und unter dem Nebel der Silbmagie verborgen blieb. Er hatte lange, kastanienbraune Haare, die im Nacken mit einem Band zusammengebunden waren, und er schritt mit einer ungezwungenen Sicherheit einher. Sein Blick glitt an mir vorbei und richtete sich auf Lyssal, dann nahm er den Hut ab und vollführte eine tiefe, elegante Verbeugung. Lyssal stand auf und kam um den Tisch herum, um ihm ihre Hand zu bieten. Er nahm sie und berührte ihren Handrücken mit den Lippen. Er war ein anmutiger Mann.
    Ich erinnerte mich an die Zeichen, die ich auf den Händen der Frauen in den Zellen gesehen hatte, aber diesmal schien Lyssals Berührung nicht von Dunkelmagie begleitet zu sein.
    » Wie heißt Ihr?«, fragte sie.
    » Syr-Silb Keren Kyros, Wanderheiler von Yebeth«, sagte der Mann und bezog sich damit auf eine der äußeren Inseln von Breth. » Wenn ich Euch meine Frau Trysis und meine Tochter Syr-Silbin Devenys vorstellen darf.«
    Ich schätzte seine Tochter auf etwa dreizehn Jahre. Sie hatte ein mürrisches Gesicht, als wäre sie nicht gern dort, wo sie war. Ihre Kleidung war etwas übertrieben, hatte viele Falten und Rüschen in einem Stil, der längst aus der Mode gekommen war, was sie, wie ich vermute, auch wusste. Sie trug sie, als würde sie jede einzelne Masche hassen, und zupfte missmutig an den Falten.
    Seine Frau Trysis war eine kleine Frau, was etwas lächerlich aussah angesichts der Größe ihres Ehemannes. Auch sie trug eine Maske der Illusion, was wahrscheinlich das Werk ihres Mannes oder ihrer Tochter war, da Keren sie ohne den Titel Syr-Silbin vorgestellt hatte. Wieder hatte ich Mühe, durch die Silbmagie hindurch auf das zu sehen, was sich unter der Illusion befand, aber es kam mir so vor, als könnte ich ein paar Falten und graue Haare erkennen. Sie war älter, als die Maske vermuten ließ. Seltsamerweise machte die Illusion sie nicht hübscher, sondern einfach nur jünger und gewöhnlich. Vielleicht wusste Trysis es auch gar nicht– die Illusion war möglicherweise das Werk ihrer Tochter, die sich mit dieser Schlichtheit eine traurige Rache für das altmodische Kleid gönnte.
    » Bitte vergebt mir, wenn wir für die Audienz bei der Herrin von Brethbastei unangemessen gekleidet sind«, sprach der Mann weiter. » Es wurde uns lediglich gesagt, dass wir uns registrieren lassen müssten, wenn wir weiterhin als Hebamme und Heiler arbeiten wollen. Ich hatte keine Ahnung, dass man uns zu Euch bringen würde, Syr-Herrin.« Seine Stimme klang heiser und deutlich weicher, als ich erwartet hatte.
    » Maßnahmen«, sagte Lyssal wegwerfend, » die warten können.«
    Ich bewegte mich unruhig, als wäre eine Saite in mir angeschlagen worden, die jetzt nachklang. Es war ein eigenartiges

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