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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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sich um alle zu kümmern. Sie sind ernährt und versorgt und gekleidet worden… und einigen geht es recht gut. Sie lernen zu sprechen, richtig zu gehen und so weiter. Aber andere…« Ich schüttelte den Kopf. » Die Leute in Tenkor sind aufgebracht. Wie sollten sie es auch nicht sein? Und es ist ja auch nicht weit weg von uns passiert, sondern direkt vor unserer Nase. Vor unser aller Nasen, denn alle haben mit angepackt, um zu helfen. Und einige sind so wütend geworden, dass sie seither die Magie dafür verantwortlich machen, jede Magie. Es gibt jetzt sogar eine Magie-Nein-Danke-Partei.«
    Gilfeder starrte mich ausdruckslos an. » Sie geben den Silbmagiern die Schuld?«
    » Silbmagie… Dunkelmagie… sie sehen da keinen Unterschied. Das Seltsame ist, dass die Magie-Nein-Danke-Partei nach allem, was ich höre, in der Nabe sogar noch mehr Anhänger hat als hier. Anscheinend ist der Groll der Nichtsilben gegenüber den Silbbegabten dort, wo es mehr Silben in der eigenen Nachbarschaft gibt, noch viel größer.«
    Reyder lächelte schwach, als würde er das alles sehr ermutigend finden. Gilfeder wirkte einfach nur beunruhigt.
    Inzwischen hatten wir die Synode erreicht. Ein Jung-Patriarch, der am Tor Dienst tat, neigte den Kopf, als er den Patriarchen-Rat sah, und gewährte uns Einlass. Reyder führte uns direkt in seine Räume. Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass er direkt neben dem Hohepatriarchen untergebracht war. Ein Zeichen der Wertschätzung, vermutete ich, auch wenn die Zimmer selbst eher schlicht gehalten waren.
    Kaum richtig da, winkte er mich in einen Sessel, während er Diener kommen ließ– einen, der ein Zimmer für Gilfeder vorbereiten sollte, und einen anderen, der den Hohepatriarchen darüber in Kenntnis setzen sollte, dass Rat Reyder wieder zurück wäre, und noch andere, um ihre schmutzige Wäsche mitzunehmen, ihre Taschen auszupacken und ihnen Bäder einzulassen. Ich begann, mich noch unsicherer und noch mehr fehl am Platz zu fühlen als sowieso schon.
    Gilfeder schien meine Gedanken zu ahnen, denn er sagte zu Reyder: » Was habt Ihr mit dem jungen Mann vor, Reyder? Er hat auf dem ganzen Weg hierher vermutet, dass Ihr was Unangenehmes mit ihm vorhabt, aber jetzt scheint Ihr an nichts anderem interessiert zu sein als an Eurem Bad. Erlöst den armen Kerl von seiner Not, um des Mitleids willen.«
    Reyder drehte sich zu mir um und sah mich an. » Ihr seid der Sohn von Gildner Jaydon, ja?«
    Ich nickte.
    » Weiß er, dass Ihr ein Silbbegabter seid?«
    » Natürlich.«
    » Aber es ist etwas, von dem er nicht möchte, dass es sich verbreitet.«
    Ich zuckte verlegen mit den Schultern. » Er hat es nie für gut befunden, dass ich die Gabe benutzt habe. Und eigentlich tue ich das ja auch gar nicht, oder nicht oft. Es schien nur… nun ja, die Situation schien es in diesem Moment erfordert zu haben.«
    » Das hat sie in der Tat«, pflichtete Gilfeder mir bei. » Und ich bin Euch aufrichtig dankbar dafür. Er sagt die Wahrheit, Reyder«, fügte er beiläufig hinzu, als wüsste er das ganz sicher. Dann trat er zu den Fenstern und sah auf die Stadt und den Hafen hinunter, als würde ihn die Unterhaltung nicht weiter interessieren. Man konnte von hier aus bis zum Anfang der Rinne sehen, aber ich bezweifelte, dass Gilfeder ganz im Bann der atemberaubenden Aussicht stand. Er hörte jedes Wort, das wir sagten.
    » Euer Vater wird von diesem Vorfall erfahren«, sagte Reyder.
    Ich nickte. Das bevorstehende Gespräch mit meinem Erzeuger schreckte mich ziemlich ab, vorsichtig ausgedrückt. » Er wird nicht sehr glücklich darüber sein«, sagte ich. » Es hat immer seltsame Gerüchte über mich gegeben, aber meistens wurden sie als Klatsch beiseitegeschoben, der dazu dienen sollte, meinen Vater in Misskredit zu bringen. Innerhalb der nächsten Stunde wird ganz Tenkor die Wahrheit wissen.«
    » Ja«, pflichtete Reyder mir bei. » Ich habe gehört, wie er gegen Magie gewettert und das Patriarchat dazu gedrängt hat, eine strengere Haltung gegen ihre Ausübung einzunehmen. Wie auch immer, es ist wohl kaum Euer Fehler, dass Ihr als Silbmagier geboren wurdet.«
    » Sagt das Korlass Jaydon.«
    » Er gibt Euch die Schuld daran?«
    Ein Teil von mir wollte meinen Vater in Schutz nehmen, aber ich war es plötzlich leid zu lügen. » Wann immer er kann. Mir oder meiner Mutter.«
    » Ich werde Euch einen Bericht für ihn mitgeben, in dem ich erkläre, was passiert ist.«
    Ich bezweifelte, dass das helfen würde,

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