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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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es auch. Aber wir hatten gehofft, es selbst vorantreiben zu können. Genauer gesagt, es zu ermöglichen, um uns dadurch das Wohlwollen eines dankbaren Basteiherrn von Breth zu sichern. Stattdessen haben wir den Zorn des Burgfräuleins auf uns gezogen, weil mein Vater die ganze Sache vermasselt hat. Und jetzt schuldet uns der Basteiherr von Breth gar nichts, weil nicht wir es waren, die ihn mit dem Burgfräulein zusammengebracht haben. Sie ist ganz von allein zu ihm gegangen.« Meine Augen weiteten sich, als ich hinter ihren Worten eine bittere Wut spürte. » Jetzt werden sie ohne unsere Hilfe heiraten, wenn sie nicht sogar schon verheiratet sind, und statt uns etwas zu schulden, werden sie uns Feindseligkeit oder Gleichgültigkeit entgegenbringen. Und wir werden nie in der Lage sein, das, was wir von Breth brauchen, zu einem vernünftigen Preis zu erhalten.«
    » Dann solltet ihr vielleicht woanders einkaufen«, sagte ich leichthin. » Was kann Breth schon haben, das ihr nicht selbst herstellt oder von anderen Handelspartnern erwerben könnt?«
    » Glaub mir, es gibt etwas, das wir ganz dringend von Breth brauchen. Der Wahrer-Rat ist absolut wütend auf Vater. Er wirft ihm vor, dass er unsere Pläne gefährdet hat. Wenn es morgen eine Wahl gäbe, würde Fodderly haushoch gewinnen.« Sie schob ihren Teller weg und fing an, mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln. Ich hatte sie noch nie so aufgeregt gesehen.
    Als sie meinen überraschten Gesichtsausdruck bemerkte, hielt sie inne und sagte verzweifelt: » Du verstehst aber auch gar nichts, oder? Du bist wie die anderen– Locksby und so weiter. Ihr seid so eingenommen von euren sexuellen Höchstleistungen, dass ihr gar nicht bemerkt, worum es wirklich geht!«
    » Das ist ungerecht, Jesenda. Ich weiß über die Politik von Tenkor ziemlich gut Bescheid, aber ich lebe erst seit einem Monat in der Nabe. Und man kann nun wirklich nicht sagen, dass sich der Haushalt meiner Tante im Zentrum des hiesigen politischen Geschehens befindet. Du solltest mir etwas Zeit lassen. Und ich schätze, du weißt sehr gut, dass ich in der letzten Zeit keinerlei Kontakte zu irgendwelchen leichten Mädchen hatte.«
    Sie starrte mich an und machte eine Geste mit der Hand, die als Entschuldigung durchgehen mochte. Dann sagte sie: » Besorg mir ein Bier, ja? Ich bin es leid, immer nur Kräuterlikör zu trinken. Ich brauche was Stärkeres.«
    Das war nun etwas, über das ich sehr wohl Bescheid wusste: Unverheiratete Mädchen der feinen Gesellschaft durften nichts trinken in der Nabe, das stärker war als Ratafia-Likör, während verheirateten Frauen gelegentlich ein Sherry zugestanden wurde.
    Ich muss wohl gezögert haben, denn sie sagte: » Du wirst mir jetzt hoffentlich nicht erzählen, dass ich kein Bier trinken darf, oder?«
    » Nein, natürlich nicht. Ich bin von Tenkor, schon vergessen? Wir haben keine feine Gesellschaft, die ihre eigenen dummen Regeln aufstellt.« Ich ging zur Tür und bat den Diener, der draußen wartete, mir zwei weitere Krüge Bier zu bringen. » Beruhige dich«, sagte ich zu ihr, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte. » Und jetzt erklär mir alles. Vielleicht kann ich dann ein bisschen was Klügeres sagen.«
    » Tut mir leid, dass ich so schnippisch wirke, Elarn.« Sie lächelte mich entschuldigend an, während ich mich setzte. » Ich bin manchmal wirklich ein Biest. Es ist nur, dass es niemanden gibt, mit dem ich reden kann. Alles, was Mutter interessiert, ist ihr… Status. Was die Leute denken. Und Vater glaubt, weil ich eine Frau bin, hätte mich Politik nicht zu interessieren. Und meine Freunde…« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. » Wieso sehen die Menschen nicht, was wirklich wichtig ist?«
    » Also erzähl es mir.« Um ehrlich zu sein, war ich fasziniert. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, ich würde die wahre Jesenda zu sehen bekommen, und die Vorstellung, dass sie mir– und nur mir– diese Seite von sich enthüllen würde, war berauschend.
    » Vater hat alles vermasselt, das ist die Wahrheit«, erklärte sie. » Und wenn er sich in den nächsten paar Monaten nicht rehabilitieren kann, wird Fodderly die Wahl gewinnen. Dann werden wir einen Wahrerherrn haben, der uns von einer Katastrophe in die nächste führt. Wir werden an einem Ort leben, an dem es wichtiger ist, gut auszusehen als gut zu herrschen.«
    Ich unterließ es einzuwenden, dass das schon jetzt so zu sein schien, zumindest für die Nichtsilben von Tenkor. Der Kellner

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