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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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sie einfach nur bewundern sollte. So war sie, Jesenda; nie wusste ich, was ich zu erwarten hatte. Sie brachte mich ständig aus dem Gleichgewicht, so dass mir nie so recht klar war, was ich eigentlich für sie empfand. Und dann spürte ich plötzlich Sorge, als ich mir vorstellte, dass Dasrick vollkommen einverstanden damit war, dass seine Tochter sich so oft– und noch dazu allein– in meiner Gesellschaft befand. Ich wusste nicht viel über die Gesellschaft der Nabe, aber ich lernte dazu, und in diesem Moment kam mir seine Nachsichtigkeit ziemlich ungewöhnlich vor.
    » Wieso lässt dir dein Vater eigentlich so viele Freiheiten?«, fragte ich, während ich mich ihr gegenüber hinsetzte.
    Sie zuckte selbstgefällig mit den Schultern. » Mein Vater ist klug genug, um mich nicht unnötig einzuschränken. Abgesehen davon ist er in der letzten Zeit auch sehr mit anderen Dingen beschäftigt.«
    » Das ist nur zu verständlich, schätze ich, seit er Vorübergehender Wahrer-Rat ist.«
    » Ja. Und Fodderly gibt sich alle Mühe, ihn zu Fall zu bringen. Tatsächlich gibt es nichts, das Bart der Barbar alias Fodd der Stutzer nicht tun würde, um die Chancen meines Vaters bei der nächsten Wahl zunichtezumachen. Dieser Mann hat die Moral eines Schlammspringers. Oder von etwas noch Schlimmerem. Und die letzten Neuigkeiten über Glut Halbblut haben Vater auch nicht gerade geholfen.«
    » Was für Neuigkeiten waren das?«, fragte ich interessiert. Glut Halbblut war eine Frau, die mich faszinierte: kühn und irgendwie größer als das Leben. Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmte, was ich im Laufe der Jahre über sie gehört hatte, musste sie wirklich beeindruckend sein.
    » Himmel, Elarn, liest du denn nie irgendwelche Skandal-Flugschriften? Es sieht ganz so aus, als hätte sie Morthred getötet und Xolchaspfeiler vor der totalen Zerstörung bewahrt! Und mein armer Vater hat die letzten fünf oder sechs Monate– seit er von Gorthen-Nehrung zurückgekehrt ist– überall herumerzählt, dass Glut nicht länger in seinen Diensten steht und er sich von ihr und allem, was sie getan hat, vollkommen distanziert! Er hat sogar den Befehl gegeben, sie in Ketten zu den Wahrer-Inseln zurückzubringen, weil sie ihn auf Gorthen-Nehrung angegriffen hat. Und jetzt ist sie die Heldin der Ruhmesinseln. Dank ihr haben die Dunstigen ihre menschliche Gestalt zurückbekommen, der übelste aller Magier ist getötet worden, und Xolchaspfeiler wurde davor bewahrt, durch Dunkelmagie versklavt zu werden oder noch Schlimmeres zu erleiden. Und mein Vater steht wie ein Narr da.«
    » Aber diese Dunstigen sind gestorben …«
    » Das war kaum ihr Fehler. Die Leute geben die Schuld daran Morthred, nicht Glut. Glaub mir, wenn sich die Neuigkeiten weiter verbreiten, werden ihr zu Ehren auf den Ruhmesinseln noch Lieder gesungen werden. Vater ist fuchsteufelswild. Sie sollte sich davor hüten, ihm jemals wieder über den Weg zu laufen, denn sonst wird er ihr das Herz herausreißen.« Ich war mir nicht sicher, ob das ein Witz sein sollte.
    » Stimmt das? Hat sie Morthred wirklich getötet?«, fragte ich. » Oder ist das nur ein Gerücht?«
    » Wer weiß das schon? Aber etwas Wahres wird wohl dran sein, auch wenn Vaters Spione sagen, dass ein Freund von ihr die Tat wirklich vollbracht hat. Einer aus Mekaté. Vater hat überall Spione, weißt du; auf fast jedem Schiff, das von irgendeinem Hafen wegsegelt, zum Beispiel. Er bezahlt sie gut. Und diese Informationen stammen aus seinen eigenen Quellen. Aber das ist offensichtlich noch nicht einmal das Schlimmste…«
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und der Schenkenbesitzer kam mit einigen Dienern und unserem Mittagessen herein: Braten und Gemüse, wie es auf den Wahrer-Inseln üblich war, und zum Trinken Kräuterlikör für Jesenda und ein Bier für mich, frisch gebackenes Brot und verschiedene weitere Beilagen. Es war weit mehr, als wir essen konnten, und mir sank der Mut, als ich daran dachte, was für ein Loch all das in meine monatlichen Bezüge reißen würde.
    » Also, was ist das Schlimmste von allem?«, fragte ich, nachdem wir unseren größten Hunger gestillt hatten.
    » Etwas, das ich erst gestern von meinem Vater gehört habe. Über Breth. Es scheint, als wäre vor einem Monat das Burgfräulein von Cirkase dort aufgetaucht, um den Basteiherrn zu heiraten.«
    » Aber… war das nicht das, was der Wahrer-Rat wollte? Ich dachte, ich hätte vor einer Ewigkeit mal so was gehört.«
    » Ja, das war

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