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Die Inselvogtin

Die Inselvogtin

Titel: Die Inselvogtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lüpkes
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sabotieren. Der tatsächliche Unterstützer war der Fürst höchstpersönlich gewesen, der glaubte, Maikea etwas zu schulden. Doch offiziell hatte Weert – wenn auch nur ungern – die Befugnisse für seine Erzfeindin unterschrieben. Nie hätte er gedacht, dass ihm diese Tatsache einmal so nützlich werden konnte.
    »Maikea Boyunga und ich kennen uns von Kindesbeinen an. Ich wusste immer, dass sie ihrem ehrwürdigen Vater, dem Inselvogt Boyunga, eines Tages das Wasser reichen würde.«
    Homfeld lachte trocken. »Das Wasser reichen … Ha! Was für ein amüsantes Wortspiel, Switterts. Doch nun möchte ich nicht weiter Zeit vergeuden, denn wir haben keinen Tag zu verlieren. Lasst uns über die Fürstin reden!«
    »Wilhelmine Sophie?« Weert konnte sich beim besten Willen nicht erklären, warum Homfeld ausgerechnet diese Frau ins Spiel brachte.
    »Ja, Eure Geliebte, wie ich aus sicherer Quelle weiß.«
    Hätte Weert nicht ohnehin schon auf einem Stuhl Platz genommen, so hätte er sich spätestens jetzt dringend hinsetzen müssen. »Was erlaubt Ihr Euch? Sie ist schließlich die Fürstin!«
    Homfeld zog nur spöttisch die Augenbrauen hoch. »Mein Vetter ist der fürstliche Leibarzt, Doktor Horst. Er ist mit der Landesherrin so vertraut wie kein anderer – außer Ihr selbst vielleicht, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Dass es keinen Beischlaf im fürstlichen Ehebett gab, ist allgemein bekannt. Aber dass Ihr Euch des unglücklichen Weibes angenommen habt, konntet Ihr bislang geschickt geheim halten, meine Hochachtung!«
    Homfeld erhob sich und ging um seinen Schreibtisch herum auf Weert zu. »Das ungeborene Kind ist Eure Frucht, da können wir uns ziemlich sicher sein. All die Jahre hat Euch der Wunsch nach einem Sohn in das Bett der Fürstin gebracht.«
    Weert musste schlucken. Es gab keinen Grund, zu widersprechen. Denn tatsächlich war die Geschichte mit Wilhelmine von Beginn an dem bloßen Zeugungsakt verschrieben gewesen. Beide hatten sie es so gesehen.
    »Das Kind hat also «, fuhr Homfeld fort,» wenn es denn überlebt, nicht den geringsten Anspruch auf den Thron. Ihr würdet uns daher einen großen Gefallen tun, wenn Ihr diese Tatsache öffentlich macht. Es würde den Weg zur preußischen Machtübernahme deutlich verkürzen.«
    Weert begann zu schwitzen. Was wollte dieser Mann damit sagen? Wollte Homfeld ihm die letzte Hoffnung rauben? Sollte nicht sein eigen Fleisch und Blut endlich die Macht erlangen, die für ihn, den Juister Bauernsohn, zeitlebens unerreichbar geblieben war?
    »Das kommt nicht in Frage!«, rief er entrüstet. »Die Fürstin hat mich aus dem Gefängnis befreit, und als Gegenleistung habe ich ihr versprochen, nie ein Wort über diese Angelegenheit zu verlieren.«
    »Soso!« Homfeld schnaubte verächtlich. »Ehrenmänner geben Versprechen, Switterts. Aber echte Staatsmänner brechen sie auch wieder, wenn es nötig ist … «
    Schwerfällig erhob sich Weert. Gern hätte er protestiert, aber dazu fehlte ihm die Kraft. »Was habt Ihr vor?«
    »Die Fürstin wird in den nächsten Tagen nach Wilhelminenholz übersiedeln, um dort in Ruhe die Geburt abzuwarten. Mein Vetter wird als ihr Leibarzt mitreisen und für das Wohlergehen von Mutter und Kind sorgen. Und wenn Ihr die Wahrheit über die Entstehung der Leibesfrucht erzählt, haben beide nichts zu befürchten. Wohingegen die Gesundheit des Fürsten … « Er machte eine kleine Pause, damit deutlich wurde, dass es eher um das Gegenteil ging. »Nun, wir brauchen jemanden, der sich mit den Gepflogenheiten am Hof auskennt und der weiß, welche Mahlzeiten der Fürst zu welcher Stunde zu sich nimmt und wann die beste Gelegenheit ist, etwas Medizin in den fürstlichen Morgentee zu rühren.«
    »Ihr wollt Carl Edzard vergiften?«
    »Mit Verlaub, es wirkt etwas albern, wenn Ihr Euch darüber echauffiert. Soweit ich informiert bin, habt Ihr es mit der Arznei des seligen Kanzlers Brenneysen auch nicht so genau genommen.«
    »Bislang gibt es dafür keine Beweise.«
    Der Blick aus den kalten Augen war abschätzig.
    »Euer Ehrgeiz hat Euch zu einigen Taten verführt, von denen wir hier profitiert haben.« Ein blechernes Lachen kam nun aus dem schmallippigen Mund des Syndikus. »Im Grunde habt Ihr uns schon mehr als einmal die Arbeit abgenommen, ohne Euch dessen bewusst zu sein. Selbst den Krieg gegen den Weißen Knecht mussten wir nicht selber führen, weil Euer persönlicher Hass auf diesen Mann diese laienhafte Rebellion zerschlagen hat.«
    »Aber habt

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