Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Unternehmen wegen Mangel an Gästen ruckartig auflösen. Die Medien sind heutzutage gedankenschnell.«
»Bei allen Sonnen!«, sagte Nadoor nachdenklich. »Daran dachte ich nicht.«
»Aber wir. Wir denken daran, die alte Francis Drake mit einigen Geschützen auszurüsten und sozusagen Geleitschutz zu fliegen. Vielleicht vermitteln wir dadurch einigen Passagieren den Hauch der Gefahr und erzielen zusätzliche Einnahmen. Einverstanden?«
»Völlig. Peet und ich kümmern uns zwei Jahre lang um das gesamte Touristengeschäft. Bleibt unser Fürst übrig«, sagte Anson. »Die Jobs sind verteilt, die Strategie arbeiten wir in den nächsten Tagen aus – das Fest kann beginnen.«
»Der Fürst«, antwortete Pompeo Davyd würdevoll, »wird sich für mindestens ein Jahr auf seinen Heimatplaneten Kestrel zurückziehen und mit der grünhaarigen, schuppenhäutigen Inca von Schloss Tupacanpoltho Kielletty die Vermarktung von Kestrels Fragrance vorantreiben. Solltet ihr mich brauchen, bepelzter Yulsman – mein Funkgerät bleibt aktiviert.«
»Wir nehmen es bereitwillig zur Kenntnis.« Peet sah sich um, zwinkerte Teane Tweet zu und sagte: »Jene Sekretärinnen, an deren Charme und Tüchtigkeit wir uns gewöhnt haben, behalten wir. Dennoch brauchen wir neue, ideenreiche Kräfte an unserer Seite.«
»Meine Sekretärin hat geheiratet und erwartet Zwillinge oder Drillinge«, erklärte Anson. »Ich werde in einschlägigen Publikationen preiswert inserieren.«
»Sieh zu, dass es nicht zu teuer wird«, brummte Strongfort. »Indes: Wir haben Schadenersatz zugesprochen bekommen, den Prozess gewonnen, über alles geredet, unser Geld gezählt – ich will nichts mehr von Ecum, Umsatz oder Perzenten hören. Peet hat, wie ich weiß, für unser Fest in der Hauptstadt einen Club gemietet.«
»Zieht eure schönsten Smokings an«, rief Peet und blickte auf die Uhr. »Morgen um diese Zeit werden wir alle von den schönsten Hostessen dieses Etablissements abgeholt.«
Er erntete verblüffte Blicke, volle Zustimmung und angemessenen Beifall.
Über das achtundvierzigstündige Fest, dessen Teilnehmer und deren gesellschaftlichen Status berichteten die Medien drei Tage lang, ohne sich nennenswert zu wiederholen. Gerüchte und Wahrheit vermischten sich zu abenteuerlichen Berichten. Der Bekanntheitsgrad der stellaren Freihändler war um eine Zehnerpotenz gewachsen, fand Anson Nadoor D’Artagnano, der als einer der letzten Teilnehmer an der Seite einer aufregenden Brünetten an der Bar des Clubs saß; trunken, zufrieden und voller neuer Ideen. Eine davon betraf die Planungen der nächsten Tage; bis auf Peet hatten sich die Freunde in alle Richtungen der Stellarwindrose zerstreut.
Peet und Anson, die einen schwer zu überbietenden Gegensatz der Erscheinungen bildeten, hatten die Kosmische Universität Lancer ebenfalls mit Auszeichnung verlassen, aber gerade der kleine, quirlige Nadoor wurde meist unterschätzt. Er trug die schneeweiße, silbern schimmernde Haut mutierter Planetarier mit einigem Stolz, ebenso das schwarze Haar in einer kühnen Innenrolle und an den Schläfen mit den goldenen Klanabzeichen gerafft. Weil er einsah, dass Reichtum in bestimmter Hinsicht verpflichtete, hatte er sich seiner kunstvoll ausgefransten Kleidung entledigt und trug teure Schuhe, seine Hosen hatten messerscharfe Falten, und die meist blütenweißen Hemden mit hochgestellten Kragen verliehen ihm bisweilen ein dämonisches Aussehen. Am linken Handgelenk trug er eine Pilotenuhr mit variablen Ziffern für etwa 40 Planeten, ein Kommandogerät mit TriâVisoschirm und einen Mikrorechner ›für die Passagierzahlen‹. So ausgestattet saß er im goldenen Haus Peet Malinowski gegenüber und knurrte:
»Allein, mein Freund. Nun sind wir wieder ganz auf uns gestellt.«
»Du hast für heute Nachmittag die Bewerberinnen eingeladen?«
»Richtig. Nichts erfreut, außer einem behäbigen Plussaldo, so sehr wie hübscher, tüchtiger Terranerinnen.«
Die Planung begann. Zuerst die Fertigbauten, die sie auf Ma’Stoghams Planet und anderen Welten aufstellen mussten, die Werbung, die mit dem Film zusammen aufgebaut werden musste; der Film spielte bereits gute Ergebnisse ein. Das Problem der Beförderung – man würde Schiffe leasen, kaufen oder einige ihrer alten, an den Werftinhaber vermieteten Schiffe umbauen lassen; letzteres, das Umbauen, ging schneller und war preiswerter.
Piloten und anderes Personal einstellen. Alte Routen in die neu geplanten integrieren. Das
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