Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
verließ und tiefer glitt, schließlich die Luken öffnete und die Anzüge ausschleuste und am Rand einer ausgedehnten, arenaähnlichen Fläche landete, die von vielen ansteigenden Rängen umgeben war und etwa zwei Kilometer Durchmesser besaß. Die Raumpanzer schwebten nebeneinander auf eine Art Bühne zu, die aus einer Felsmasse herausgearbeitet war. Nachdem sie die leere Umgebung betrachtet hatten, fragte Rica:
    »Wir warten auf die Eingeborenen?«
    »Ja. Sie haben ihre bewundernswerte Fähigkeit noch nicht verloren.«
    Der erste Bewohner Reclan Arpons materialisierte dicht vor Tajiris Anzug und betrachtete schweigend und scheinbar unbeeindruckt die Konstruktionen ebenso wie das Raumschiff. Seine Gestalt war entfernt humanoid, gleichzeitig aber von erschreckender Hagerkeit. Silberne Haut umspannte lang gezogene Knochen und Muskeln, die wie Stahlseile wirkten; aus faustgroßen Augen starrte der Planetarier das Sichtfeld des Visiers an, hinter dem Tajiris Kopf sich als dunkler Schatten abzeichnete. Seine Stimme donnerte aus den Außenlautsprechern:
    »Wie ist dein Name?«
    »Ich bin Holth«, knisterte und pfiff es aus dem Übersetzungsgerät. In der gleichen Sprache ertönte die Antwort.
    »Ich heiße Taji. Rricca benutzt die andere Maschine.«
    Plötzlich erschienen zuerst drei, dann weitere fünf Planetarier rings um die Raumpanzer. Sie teleportierten oder thrinquanteten von irgendwo her und schienen voneinander bewusst keine Notiz zu nehmen. Holth versetzte dem Nachbarn einen Stoß und sagte schroff:
    »Geh weg! Ich war zuerst da – sie gehören mir. Bleib in deiner stinkenden Baumhütte.«
    »Flachländer!«, rief der andere Arpone erbost. »Der Platz ist für jeden von uns da!«
    Die silberfarbenen Skelette mit sieben Fingern und metallischen Lendenschurzen gafften die zwei Raumpanzer lange an, betrachteten das Raumschiff und die Roboter, die den Transmitter zusammensteckten, und nach einer Weile erkundigte sich Holth:
    »Woher kommt ihr?«
    Zweistimmig, mit dröhnenden Lautsprechern, antworteten Tajiri und Rica:
    »Wir kommen aus der tiefen Unendlichkeit des Raumes, um euch zu strafen. Ihr habt gegen die Natur gesündigt und eine Raumflotte auf Kiel gelegt. Bald seht ihr, welch furchtbare Waffen wir mitgebracht haben!«
    Gus Gherenc, wie die meisten der Besatzung in die Kommunikation integriert, gab ein Signal. Die Satelliten sendeten augenblicklich ihre fünfdimensionalen Wellen in größerer Stärke. Fragend blickten die haarlosen Geschöpfe einander an und bewegten die hornigen, schwarzen Lippen. Holth wippte mit den Kopfantennen und sagte nicht ohne Sarkasmus:
    »Wir sehen und spüren nichts, gepanzerter Gast.«
    »Wartet eine Weile.« Tajiris Metallarm zeigte zum Transmitter, aus dem eine Serie grellfarbener Container quoll. »Unsere Verbündeten im Raumschiff verfügen über wunderbare Waffen und Maschinen. Wir sind mächtiger als eine Flotte der Koordinatoren und können Reclan Arpon vernichten – oder zu voller Blüte bringen. Was wir tun, hängt von euch ab.«
    Holth schien einen Entschluss gefasst zu haben und trat vor.
    »Ich bin ein Niemand auf dieser Welt. Der Rat des Planeten muss zusammentreten und entscheiden.«
    Rica erklärte trocken: »Ihr solltet euch beeilen. Denn in absehbarer Zeit wird sich eure Welt in eine Wüstenei der Spaziergänger verwandelt haben, in der keiner mehr von Ort zu Ort springen kann.«
    Die Raumpanzer bewegten sich aufeinander zu und schwebten zum Schiff zurück, während in der Nähe der Transmitterplattform eine behelfsmäßige Wohnstätte für die Freihändler errichtet wurde.
     
    Jenseits der Arena und auf den umliegenden Hügeln, in den sumpfigen Taleinschnitten und zwischen kantigen Koniferengewächsen wuchsen wahre Wälder aus verschiedenfarbenen Pilzen. Ihre runden, geschweiften oder gefächerten Köpfe erhoben sich über die Ränder des kreisförmigen Versammlungsortes, und der kondensierende Nebel tropfte von den Rändern. Die Fähigkeit der Planetarier, in langen Zeiträumen der Evolution herausmutiert, ohne Zeitverlust von einem Ort zum anderen zu teleportieren, müsste inzwischen stark nachgelassen haben. Tajiri und Rica, die seit Tagen von ihrer Behausung aus winzige Beobachtungssonden durch die Pilzwaldungen steuerten, unzählige Materialproben nahmen und ihre Beobachtungen diskutierten, sahen noch immer plötzlich auftauchende Teleporter, die auch wieder verschwanden und anderen Platz machten.
    »Wer kleine Sprünge macht«, sagte Tajiri am nächsten

Weitere Kostenlose Bücher