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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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und es wurde von Tag zu Tag schlechter.
    Anschließend wurden Fancisco Tajiris Organisationsmethoden angeboten. Eine simple Magellan-KI übertraf ihn mühelos. Die Lebewesen und die Exportartikel der 111 Exotik-Planeten interessierten niemanden; mit derlei Planeten war die Kleine Magellansche Wolke überreich gesegnet. Auch die S+F-Lebensmittelketten fielen durch, ebenso wie ShopArt und Gargirs Schriftsteller-Werkstätten.
    Das unwiderruflich letzte Angebot der Händler hatte kein Interesse ihrer potentiellen Handelspartner gefunden. Tajiri bot einen Tag später das Bild eines gefassten, wenn auch vernichtend geschlagenen Verlierers. Man hatte ihn in ein schlichtes, architektonisch klassisches Gebäude geführt, den Sitz der Raumüberwachung des Systems. Tajiri bewunderte die lückenlose elektronisch-positronisch-myonische Überwachung von Tausenden startender, fliegender und landender Raumschiffe; er begann das Verfahren geradezu anzuhimmeln. Die Bewunderung half ihm kaum über den Misserfolg hinweg; seine Bewertung lag bei 99,6 Prozent gegenüber den 135,9 Prozent der Planetarier.
    Seine bange Frage wurde beantwortet: Die Prozentzahlen bedeuteten, dass die meisten Fehler eliminiert wurden, bevor sie auftraten. Eine solche Steigerung der Effizienz war schier unglaublich.
    »Die Handelsbeziehungen und die Logistik der exotischen Händlerstationen auf den 111 Planeten sind, verglichen mit den Problemlösungen der 5000 Welten, kaltes Cabromin, und zwar zweiter Aufguss«, sagte Tajiri zu Gargir. »Die bizarren Exoten, die den Magellaniern assoziiert waren, schienen nicht aus einer gemeinsamen Schöpfung hervorgegangen zu sein, sondern waren geradezu abstrakt fremd.«
    Das war die letzte Äußerung Tajiris, bevor er sich in seiner Kabine einschloss und zu schlafen versuchte. Wirre Träume begleiteten ihn, bis er zerschlagen und schweißgebadet aufwachte.

 
     
     
    51. Kapitel
    Das letzte, entscheidende Gastmahl
     
    Technik ist in der Lage, ein vollkommenes Getriebe zu konstruieren und zu bauen, mit unerhört großer Präzision und mit nur minimalen Reibungsverlusten. Zu kleine Werte, die nicht störten. Eine höher organisierte Technik vermag auch ein denkendes Getriebe zu erschaffen, das sich selbst wartet und Fehler beseitigt. Ein solches Getriebe stellte der Planet Wawoynth dar, ebenso wie vermutlich 4999 andere Welten. Solche Getriebe reproduzierten sich selbst und bildeten schließlich ein Netzwerk, das seine Störquellen galaxisweit beseitigte und den Bewohnern ein Leben ohne Krieg, ohne allzu große Nachdenklichkeit und in olympischem Luxus garantierte. So weit, so gut.
    Die Konstrukteure jener Getriebe, die ein lückenloses Netz der Versorgung mit Gütern und Nachrichten, Ideen und zeitgeistigen Gemeinplätzen geschaffen hatten, einen Musterstaat im Großen, wurden zwangsläufig arbeitslos. Es gab ALLES, und ALLES war von vollkommener Qualität. Nur das sprichwörtliche Staubkorn im Getriebe war übersehen worden.
     
    Gäste und Gastgeber rüsteten ein großes Fest. Der Gedanke entsprach der vagen Ahnung, dass die Zeit der Gastfreundschaft sich dem Ende zuzuneigen begann. Man entwickelte eine Speisekarte im Format eines Historischen Romans; ohne Preise, indes. An den Zeilen, die Händler-Gerichten entsprachen, glitzerten kleine Sternchen. Man lud auf Nehr-alths Anwesen 500 Gäste ein und schuf Plätze und Bewegungsmöglichkeiten. Die Gäste, Angehörige der Administration, der Ordnungsmacht, der Planetarischen Ratsversammlung und des Exotischen Korps, würden von Robots bedient, die unter der Aufsicht von lukullischen Profis standen.
    Drei Tage lang kochten und brieten, froren und dekorierten, marinierten und brutzelten die Händler und ihre Gefährtinnen mit Robothilfe. Dann waren die Gerichte fertig; es war der vorletzte Test. Die Frage: Was schmeckte besser, was am besten?
    Auch das vierstündige Gastmahl, während dem gegessen, getrunken, verglichen und geschmeckt, gerochen, gekostet und geschmatzt wurde, übertrugen die Nachrichtenmedien in ganzer Länge. Einige Bürger besaßen bereits Olfakto-TriâViso und rochen die Originaldüfte. Alle Gäste waren überzeugt, einen intergalaktischen Markstein einzugraben und nahmen ihre Aufgabe, abseits des reinen Genusses, sehr ernst. Auf winzigen Test-Handhelds machten sie ihre bewertenden Eintragungen.
    2455:2478 Punkte!
    Die Händler waren trotz des hochdelikaten Warenangebots um 23 Punkte geschlagen worden. In dieser Nacht, an dem Tausende Geschirrteile

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