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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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erklärte Speaks. »So was baut man in die Scheiben von Präsidenten-Limousinen ein. Es widersteht Hitze von bis zu dreitausend Grad und hält einen Artillerietreffer mit Überschallgeschwindigkeit aus. Eure Chancen, es mit irgendetwas auf der Insel kaputt zu kriegen, sind gleich null.«
    Â»Dann sind also doch noch andere T-Shirts auf der Insel versteckt?«
    Â»Nee«, antwortete Speaks.
    Â»Und wie sollen wir an unsere grauen T-Shirts kommen?«, erkundigte sich Leon gereizt.
    Â»Das Problem ist, dass zwölf Kinder mit der Grundausbildung angefangen haben, und da nur noch drei übrig sind, konnten wir die schlecht am letzten Tag ausscheiden lassen. Aber anstatt euch gleich zu sagen, dass ihr bestanden habt, haben wir euch noch bis zum letzten Moment leiden lassen.«
    Â»Das war also tatsächlich unmöglich?«, hakte Leon nach. Auch Ning und Daniel starrten das Funkgerät ungläubig an. »Soll das heißen, wir bekommen unsere T-Shirts?«
    Â»Mr. Kazakov und ich steigen gleich in ein Motorboot und kommen von der Nachbarinsel herüber. Ich habe Huhn und Reis in einer Warmhaltepackung, ein paar kalte Dosen Cola und drei graue CHERUB -T-Shirts. Ich denke, die werdet ihr noch vor Mitternacht anziehen können. Speaks over.«
    Â»Wenn das wieder so ein verquerer Scherz ist«, drohte Ning, als Leon das Funkgerät wieder in die Tasche steckte, »ich schwöre bei Gott, dann werde ich einen dieser Trainer kastrieren!«
    *
    Eines der wenigen wirklich guten Dinge im Kreml – zumindest wenn man Aramov hieß – war der Zimmerservice. Ethan hatte seinen Wecker für die Schultage auf 7.20 Uhr gestellt, und zehn Minuten später klopfte eine Frau an seine Tür und brachte ihm ein Tablett mit allem, was er am Abend vor dem Schlafengehen in der Küche im Keller bestellt hatte.
    Der Koch hatte eine Weile gebraucht, bis er vernünftige amerikanische Pfannkuchen mit Speck hinbekam, aber jetzt, wo sie richtigen Ahornsirup aus Kanada eingeflogen hatten, waren sie mindestens ebenso gut wie die, die er in den vornehmen Hotels bekommen hatte.
    Doch sobald Ethan den Bauch voll hatte, stand ihm nur noch ein langer Dienstag mit Schule und ein weiterer Abend mit Filmen oder Videospielen bevor. Am Schulbus musste er genervt feststellen, dass sich Natalka mit Vladimir unterhielt, dem sechzehnjährigen Sohn eines Flugzeugmechanikers.
    Nur sehr wenige Jungen gingen nach ihrem sechzehnten Lebensjahr noch zur Schule und Vlad bildete da keine Ausnahme. Er nutzte den Bus, um nach Bischkek zu kommen, und schien Natalka überreden zu wollen, die Schule zu schwänzen und den Tag mit ihm in der Stadt zu verbringen. Der Kerl hatte so viel Persönlichkeit wie eine Betonwand, aber Natalka stand auf seinen muskulösen Körper und die lockigen blonden Haare und flirtete wie verrückt.
    Â»Voll die Schlampe«, sagte Andre, als er zu Ethan aufschloss. »Hab ich’s gestern nicht gesagt?«
    Ethan schüttelte den Kopf und sah gereizt aus, doch noch bevor er sich eine Antwort überlegen konnte, fuhr Andre fort:
    Â»Mein Vater will dich sehen.«
    Ethan musste schlucken. Leonid Aramov lud niemanden zu Tee und Keksen und einem kleinen Plauderstündchen ein.
    Â»Warum?«
    Â»Frag mich nicht. Ich habe nur mitgekriegt, wie er Boris gesagt hat, er solle dich nicht in den Schulbus lassen.«
    Â»Klang er wütend?«, fragte Ethan.
    Andre grinste. »Mein Vater klingt immer wütend.«
    Als sein neunzehnjähriger Cousin Boris aus der Lobby des Kreml kam und Vlad die Schlüssel für den Bus gab, wurde Ethan noch nervöser.
    Â»Du kennst die Strecke?«, fragte Boris.
    Während sich Vlad auf den Fahrersitz schwang und die Kinder einstiegen, fasste Boris Ethan am Oberarm und zerrte daran.
    Â»Dein Onkel will dich bei den Ställen sehen.«
    Ethan hatte angenommen, dass Leonid ihn in seinem Büro im sechsten Stock sprechen wollte. Zu den Ställen der Aramovs hinauszuwandern, machte die ganze Angelegenheit noch ein wenig bedrohlicher. Das einzig Gute war nur, dass sein Onkel wahrscheinlich nichts Ungutes vorhatte, nachdem in aller Öffentlichkeit vor einem Dutzend Zeugen verkündet worden war, dass er ihn bei den Ställen sehen wollte.
    Bis dahin war es ein Marsch von einem Kilometer über felsiges Gelände.
    Â»Weißt du, warum dein Vater mich sprechen will?«, fragte Ethan, der sich anstrengen musste, um mit seinem

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