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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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sie fiel, kam Daniel auf einmal der erschreckende Gedanke, sie könnte von der Felswand abprallen und ihn platt machen, und trat schnell ein paar Schritte zurück.
    Als die Kanone aufkam, rutschte er auf einem Stein aus und verlor das Gleichgewicht. Er platschte in kaum zehn Zentimeter tiefes Wasser, aber eine Sekunde später überspülte ihn eine brechende Welle komplett.
    Daniel zog den Kopf ein, als ihm das eiskalte Atlantikwasser ins Genick floss. Er zitterte vor Kälte, hielt jedoch den Blick weiter auf die T-Shirts hinter Glas geheftet. Schnell rappelte er sich auf und ging darauf zu.
    Â»He!«, schrie Leon und sah vorsichtig über den Rand der Klippe. »Wie sieht es aus da unten?«
    Ning war zu neugierig, um Daniels Prognose abzuwarten, und rutschte einen nicht ganz so steilen Teil des Felsens hinunter. Kiesel spritzten auf, als sie unsanft auf dem Hintern landete.
    Die Kanone hatte den Glaswürfel mit genügend Macht getroffen, dass sie ein großes Stück des Felsens abgeschlagen hatte, auf dem er lag. Der Würfel selbst war auf die Kiesel gerutscht, aber als Daniel sie beiseitefegte, hatte er das Gefühl, einen Tritt in den Magen bekommen zu haben.
    Â»Nichts«, stieß er hervor, als er den Würfel untersuchte.
    Â»Nun?«, rief Leon von oben.
    Daniel trat kopfschüttelnd zurück, während Ning ankam und den Würfel selbst untersuchte.
    Â»Nicht mal ein kleiner Kratzer!«, rief sie und kniete sich daneben. »Nicht zu fassen! Wie sollen wir das blöde Ding denn nur aufkriegen?«
    Â»Vielleicht ist das Ganze nur ein Ablenkungsmanöver«, meinte Daniel, zog sich sein nasses T-Shirt aus und wrang es aus. »Wenn das Ding hier unzerbrechlich ist, dann müssen irgendwo auf der Insel noch drei T-Shirts sein.«
    Â»Aber wo?«, fragte Ning. »Wir haben doch überall gesucht!«
    Daniel sah auf die Uhr.
    Â»In ungefähr einer Stunde wird es dunkel. Die Kanone kriegen wir nicht wieder auf den Felsen, aber den Würfel sollten wir mitnehmen, falls uns noch etwas einfällt.«
    Â»Es muss doch eine Möglichkeit geben«, sagte Ning und legte die Hände an den Kopf. »Wir können jetzt nicht aufgeben. Wir müssen nachdenken!«

7
    Die drei Kinder nutzten die Zeit, solange es noch hell war, um nach weiteren T-Shirts zu suchen, oder nach einem Werkzeug, mit dem sie den Glaswürfel aufbrechen konnten. Doch sie blieben erfolglos und um zwanzig nach elf Uhr abends hatten Ning, Daniel und Leon aufgegeben. Sie saßen um ein Feuer in der Nähe der Stelle, wo sie gelandet waren, starrten die Sterne an und bemitleideten sich.
    Â»Ich weiß, dass die Lösung ganz einfach sein muss«, sagte Ning und wärmte sich die Hände an den Flammen. »Wir werden uns in den Hintern beißen vor Wut!«
    Â»Zumindest ist es jetzt vorbei«, meinte Leon. »Morgen geht es zurück zum Campus. Eine schöne heiße Dusche, saubere Sachen, Riesenfrühstück …«
    Â»â€¦ und alle unsere Freunde ziehen uns auf, weil wir versagt haben«, fügte Daniel grimmig hinzu.
    Leons Magen knurrte. Er ließ kleine Kiesel durch die Finger gleiten.
    Â»Selbst wenn wir wüssten, was wir tun sollen, wäre es jetzt wahrscheinlich zu spät.«
    Â»Vielleicht haben die Trainer etwas vergessen«, meinte Ning. »Irgendetwas, was wir bei uns haben sollten, denn mir fällt einfach nicht ein, was wir tun sollen.«
    In diesem Moment vernahm Leon ein Summen aus seiner Tasche. Er griff in die Shorts und holte ein streichholzschachtelgroßes Funkgerät hervor.
    Â»Wir haben den ganzen Tag auf euren Anruf gewartet«, verkündete Trainer Speaks fröhlich. »Habt ihr die grauen T-Shirts schon an?«
    Â»Nein, Sir«, antwortete Leon jämmerlich.
    Â»Frag ihn nach einem Hinweis«, flüsterte Daniel. »Kann jetzt auch nicht mehr schaden.«
    Knisternd kam Speaks Stimme durch das Funkgerät: »Das habe ich nicht verstanden.«
    Â»Nichts, Sir«, sagte Leon, »das war nur Daniel, der nach einem Hinweis gefragt hat.«
    Mr. Speaks gab eines seiner übelsten Lachen von sich, und die Rekruten waren sich ziemlich sicher, auch Mr. Kazakov im Hintergrund lachen hören zu können.
    Â»Einen Hinweis?«, fragte Speaks ungläubig. »Wie wäre es, wenn ich euch verrate, woraus dieses Glas gemacht ist?«
    Â»Das könnte helfen, Sir.«
    Â»Das ist schusssicheres Glas«,

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