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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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wesentlich größeren Cousin Schritt zu halten.
    Â»Halt die Klappe und tu, was dir gesagt wird«, verlangte Boris knapp.
    Das letzte Stück zu den Ställen ging es steil bergab. Es war rutschig, und als Ethan zögerte, versetzte Boris ihm einen kräftigen Stoß und schrie dazu begeistert: »Wuuusch!«
    Ethan stolperte, fiel bäuchlings hin und hieb sich den Ellbogen an einem Pfosten an. Boris kam ihm nach und holte zu einem Tritt aus, doch als Ethan zurückzuckte, hielt er inne.
    Â»Wie kann nur jemand, der so mickrig ist wie du, mit mir verwandt sein?«, schrie er Ethan aus allernächster Nähe an, nachdem er ihn auf die Füße hochgezerrt hatte. »Ich habe schon Hühner gerupft, die taffer waren als du!«
    Schaudernd lief Ethan vor seinem Cousin her, der ihm dicht auf den Fersen folgte. Das L-förmige Stallgebäude lag an einer schlammigen Weide. Die meisten der hier untergebrachten Pferde wurden von den Sicherheitsleuten der Aramovs gebraucht, um in den umliegenden Bergen nach Dieben, Spionen und versteckten Überwachungsgeräten Ausschau zu halten.
    Leonid Aramovs Stallbüro hatte einen großen Kamin und an der Wand hinter seinem Schreibtisch hingen Jagdtrophäen. Er war nicht so muskelbepackt wie seine Söhne, aber seine Augen waren fiese kleine Schlitze, und mit seiner eng anliegenden Lederjacke und dem Dreitagebart entsprach er ziemlich genau dem Bild des typischen russischen Gangsters.
    Â»Mein kleiner Neffe«, begann Leonid. »Wie gewöhnst du dich ein?«
    Â»Geht so«, gab Ethan zurück, dem es ein wenig ungemütlich war, weil Boris sich hinter ihm aufgebaut hatte und er daran denken musste, dass der Mann am Schreibtisch höchstwahrscheinlich den Tod seiner Mutter befohlen hatte.
    Leonid griff in eine seiner Schubladen und nahm einen kleinen Stapel Papiere heraus. Dann winkte er Ethan näher.
    Â»SatCom Internet-Rechnungen«, erklärte er und wedelte mit den Papieren in der Luft, während Boris Ethan nach vorne stieß. »Seit Ewigkeiten beträgt unsere Internetrechnung vier- oder fünfhundert US -Dollar im Monat. Aber du kommst hier an und plötzlich kriegen wir Rechnungen über sechzehn-, siebzehnhundert Dollar!«
    Ethan tat unschuldig.
    Â»Ich habe gar keinen Computer. Und ich darf nicht mal ins Internet.«
    Â»Lass den Blödsinn«, verlangte Leonid lautstark und zeigte wütend mit dem Finger auf ihn. »Nur Familienmitglieder haben Zugang zu den Computern mit Satellitenverbindung im sechsten Stock!«
    Â»Da ist jede Menge Personal in unserem Stockwerk!«, verteidigte sich Ethan.
    Â»Wer an diesen Computern sitzt, benutzt einen Proxy und löscht jedes Mal beim Ausloggen die History, daher können wir nicht sagen, was angesehen wurde«, erzählte Leonid weiter. »Glaubst du, dass die Krankenschwester deiner Großmutter das schafft? Oder glaubst du, irgendeiner der anderen Angestellten tut das plötzlich, genau in dem Moment, als ein Junge hier ankommt, der zufällig eine Menge von Computern versteht?«
    Â»Gib es zu oder ich schlag dich zu Brei«, knurrte Boris in Ethans Ohr.
    Â»Okay, ich geb es zu«, sagte Ethan. »Meine Mutter hat mir Geld hinterlassen. Was macht das schon, wenn ich auf ein paar Seiten gesurft bin? Ich bezahle für die blöde Satellitenverbindung!«
    Leonid erhob sich und schlug auf den Tisch. »Mir gefällt deine große Klappe nicht! Wir haben dir gesagt, dass du mit niemandem aus deinem alten Leben Kontakt haben sollst! CIA und FBI werden all deine Accounts beobachten. Der Clan hat immer noch wichtige Geschäftsinteressen in den Vereinigten Staaten und nach dem Tod deiner Mutter und deinem Verschwinden sind die Behörden hinter uns her wie der Teufel hinter der armen Seele. Wenn du über irgendetwas das Maul aufreißt, über das du nicht sprechen solltest, könntest du alles verderben!«
    Â»Haltet ihr mich für blöd?«, fuhr Ethan auf. »Ich bin doch kein Baby. Glaubst du, ich hätte keine Geheimnisse bewahren müssen, als ich noch bei meiner Mutter in Kalifornien gelebt habe?«
    Es krachte laut, als ihm Boris auf den Hinterkopf schlug.
    Â»Wie kannst du es wagen, so mit meinem Vater zu sprechen?«
    Ethan stolperte und Leonid kam hinter dem Schreibtisch hervor und baute sich vor ihm auf.
    Â»Die Dinge haben eine natürliche Ordnung«, erklärte er. »Ich bin oben, du bist unten. Wenn ich

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