Die Intrige
unreif!«
Dann lieà er seinerseits einen so lauten Rülpser aus, dass eine ältere Passantin im Vorbeigehen den Kopf schüttelte und leise »Ekelhaft!« murmelte.
»Ekelhaft«, wiederholte Grace im Tonfall der alten Dame und stieà Ryan sanft in die Rippen.
Ihr Lachen brach abrupt ab, als vier groÃe Skinheads, zwei davon in Manchester-United-T-Shirts, die Stufen zum Kanal hinunterkamen. Sie kamen aus einem Pub und hielten sich an ihrem Bier fest, und als sie beim Kanal waren, hatte einer von ihnen sein Glas geleert und warf es ins Wasser.
Es platschte nicht sehr, aber es reichte, um Chloes Jeans und das Gesicht eines kleinen Jungen nass zu spritzen, der mit seinem Vater am Kanal entlangging.
»Vorsicht!«, mahnte Chloe.
Die Skinheads ignorierten Chloe, doch der Vater des kleinen Jungen hatte sich instinktiv wütend zu den Männern umgewandt, die seinen Sohn bedrohten. Als er die vier Kerle sah, die alle gröÃer waren als er selbst, wich er zurück, doch der, der sein Glas in den Kanal geworfen hatte, richtete sich zu seiner vollen GröÃe auf.
»Was glotzt du mich so an?«, dröhnte der Skinhead leicht undeutlich, weil er betrunken war. »Soll ich dir den Schädel einschlagen?«
Der kleine Junge klammerte sich an das Bein seines Vaters und machte ein Gesicht, als wolle er gleich anfangen zu weinen. Sein Vater schwieg ängstlich.
»Bist du taub und blöd?«, fragte der Skinhead und wandte sich dann an seine drei Freunde. »Seht euch nur diesen kleinen mickrigen ScheiÃer an. Gleich macht er sich in die Hosen.«
Es waren viele Leute um sie herum, doch alle gingen vorbei, als sei nichts los, und ein paar von denen, die am Kanal saÃen, standen teilnahmslos auf und gingen weg.
»Wetten, er ist Arsenal-Fan?«, warf der jüngste der Skinheads ein. »Kein Mumm.«
Grace war zwar die kleinste der sechs Jugendlichen, doch sie schoss in die Höhe und pikte den Skin, der das Glas ins Wasser geworfen hatte, in den Rücken.
»Grace, halt dich da raus!«, flüsterte Chloe ängstlich.
»Du bist ja wohl ganz toll«, meinte Grace laut. »Jemanden anzugreifen, der halb so groà ist wie du, mit drei Kumpels zur Unterstützung.«
Der Skin drehte sich zu Grace um und tat sie mit einer lässigen Handbewegung ab.
»Verzisch dich und kümmere dich um deinen eigenen Kram.«
Die fünf anderen CHERUB s stellten sich halbkreisförmig hinter Grace auf.
»Arsenal ist die beste Mannschaft der Welt, du lächerlicher Kahlkopf«, stellte Alfie mit stark hervorgehobenem französischen Akzent hervor. »Natürlich nur, weil sie von einem Franzosen gemanagt werden.«
Jetzt sah sie der Skinhead verärgert an. »Wollt ihr Blagen im Kanal schwimmen gehen?«
Der Vater nutzte die Ablenkung, um seinen Sohn hochzuheben und sich zurückzuziehen, doch die anderen drei Skinheads kreisten ihn ein und einer von ihnen stieà ihn gefährlich nah an den Rand des Kanals.
»Ich warne dich!«, sagte Grace und sah den groÃen Mann vor ihr finster an.
Der Skinhead lachte nur, und Ryan sah sich um in der Hoffnung, einen der Polizisten zu entdecken, die er zuvor auf dem Markt gesehen hatte. Einer der anderen Skins begann, den Mann mit Bier zu bespucken, und sein kleiner Sohn heulte los.
Der Mann und der Junge waren nur noch Zentimeter vom Kanal entfernt, und Grace war der Meinung, dass sie handeln sollte, bevor sie im dreckigen Wasser landeten. Allerdings gibt es, selbst wenn man im CHERUB -Training einen schwarzen Karategürtel erworben hat und sich mit den tödlichen Techniken mehrerer anderer Kampfsportarten bestens auskennt, Grenzen für das, was man gegen einen Gegner erreichen kann, der etwa dreimal so schwer ist wie man selbst.
Doch Grace hatte ein kleines Tütchen scharfer ChilisoÃe in der Tasche, und als sich der Skinhead zu ihr niederbeugte, um eine weitere bissige Bemerkung loszulassen, riss sie es auf und spritzte es ihm ins Gesicht.
Der Skin taumelte zurück, als er die Chili-Schärfe in den Augen spürte. Grace lieà einen kräftigen Stoà folgen, und als Ning sah, dass der Skinhead das Gleichgewicht verlor, verpasste sie ihm ebenfalls einen kräftigen Stoà zur Seite, der ihn mit lautem Platsch in den Kanal beförderte.
All dies geschah so schnell, dass die drei anderen lange genug die Fassung verloren, um Ryan, Max und Alfie die Gelegenheit zu geben, hinter sie
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