Die Intrige
Stock Abwechslung und am Samstag schloss sie sich frühmorgens einem Bus voller CHERUB s zu einem Ausflug nach London an.
»Mir ist egal, was ihr macht, solange es legal ist«, rief die Chefbetreuerin Meryl Spencer streng, als der Bus mit seinen zweiunddreiÃig Plätzen in einer Busspur neben der Station St. Pancras in London stand. »Aber ihr bleibt immer mindestens zu zweit zusammen und seid um Punkt sechs Uhr wieder hier. Wenn ihr keinen guten Grund habt, ziehe ich euch für jede Minute Zuspätkommen ein Pfund Taschengeld ab, ist das sonnenklar!«
»Ja, Miss«, riefen die Kinder einstimmig, abgesehen von ein paar, die gackerten oder muh riefen.
Meryl war eine ehemalige Olympia-Sprinterin, doch selbst sie hatte Mühe, rechtzeitig beiseitezuspringen, als der Fahrer die hydraulische Tür betätigte und die Kinder auf die StraÃe stürmten.
Ein paar der kleineren Kinder wurden zum London Eye geführt, andere gingen zum Leicester Square ins Kino oder in die Läden der Oxford Street, doch Ning hatte während der Grundausbildung drei Monate Taschengeld angespart. Da ihr Geschmack in Richtung Punk ging, gingen ihre beiden Freundinnen Chloe und Grace davon aus, dass sie ihre Brieftasche gerne auf dem Markt von Camden Lock erleichtern würde.
Chloe war eine schlanke Blondine von zwölf Jahren, die von den meisten der jüngeren Agenten auf dem Campus als eine Art Sexbombe betrachtet wurde. Grace war einen ganzen Kopf kleiner, hatte Sommersprossen und lange krause Haare. Seit sie als Rothemden auf den Campus gekommen waren, waren sie beste Freundinnen gewesen, und Ning hatten sie gleich nach ihrer Ankunft unter ihre Fittiche genommen.
Als die drei in die U-Bahn in nördliche Richtung nach Camden stiegen, stellten sie überrascht fest, dass Ryan und seine beiden besten Freunde, der schelmische Max und der untersetzte Halbfranzose Alfie, hinter ihnen in den Waggon schossen, kurz bevor sich die Türen schlossen.
»Na, Mädels!«, rief Max fröhlich, schnappte Grace den letzten freien Platz weg und schnippte nach ihr, während der Zug anfuhr.
»Wo wollt ihr Schwachköpfe denn hin?«, erkundigte sich Grace.
»Camden Markt, genau wie ihr«, erwiderte Max.
Ning mochte Ryan und hatte kein Problem mit seinen beiden besten Freunden, aber Grace und Chloe stöhnten auf.
»Ihr kommt auf keinen Fall mit uns!«, stellte Chloe fest.
»Wir suchen Sachen für Ning«, fügte Grace hinzu, in der Hoffnung, sie dadurch zu entmutigen.
»Ich war noch nie in Camden«, erklärte Alfie mit seinem starken französischen Akzent. »Man hat mir gesagt, dass man da die besten Lederjacken kaufen kann. Kennt ihr ein paar gute Läden?«
»Ein paar«, gab Chloe widerwillig zu. »Ich kann sie euch zeigen.«
»Aber nur, wenn ihr uns beiden bei Starbucks Frappuccinos kauft«, erklärte Grace.
Camden war nur zwei Haltestellen weiter, und da sich das Starbucks ziemlich weit hinten auf dem Markt befand, schlenderten die drei Jungen und Mädchen langsam dahin, gingen in die Läden oder schwenkten in die NebenstraÃen mit den Ständen ab.
Grace und Chloe hatten angenommen, dass ihnen die Jungen auf die Nerven gehen würden, doch sie amüsierten sich eigentlich alle ganz gut. Ryan und Max kauften sich T-Shirts, Alfie probierte sechs Lederjacken an, konnte sich aber nicht entscheiden, was er eigentlich wollte, und Ning kaufte sich schwarze Turnschuhe, ein paar Nettigkeiten beim Body Shop und ein paar Rockmusik- und Filmplakate, um die kahlen Wände in ihrem neuen Zimmer zu verzieren.
Als sie beim Starbucks am Kanal mitten auf dem Markt ankamen, war es bereits Mittag. Es waren so viele Menschen unterwegs, dass sie vom Gehweg auf die StraÃen überquollen. Die Schlange bei Starbucks reichte durch die Tür auf die StraÃe hinaus, daher wichen sie in eine andere Gasse aus, in der es exotische Imbissstände gab.
Ning stellte begeistert fest, dass es an einem Stand chinesisches Essen gab â richtiges chinesisches Essen, nicht die komische Version davon, die man normalerweise in den Chinaläden bekam. Sie war seit über sechs Monaten von China fort und unterhielt sich aufgeregt auf Mandarin mit dem Standbesitzer und seiner Frau, bevor sie ihre Freunde aufforderte, die ungewohnte Mischung von Nudeln, Meeresfrüchten und Frittiertem zu probieren.
Max hatte seine eigenen Essgewohnheiten und holte sich einen Hotdog und
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