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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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hingelegt hatte. Die Hälfte der Hülle, die nicht gesplittert war, war verbogen, das Display hatte zwei große Risse, und alles war mit getrocknetem Blut verschmiert.
    Â»Bei den Sachen, die wir aus dem Toyota geholt haben, waren ein paar Ersatztelefone«, grinste Ted. »Du kannst dir eins holen, wenn du willst.«
    Ryan schüttelte den Kopf und drehte das BlackBerry in den Händen. »Auf dem hier sind eine Menge Kontakte und da ist auch die Spezialsoftware drauf, mit der ich mich bei der TFU einloggen kann und Zugang zu meiner Ryan-Brasker-Identität bekomme. Glaubst du, ich kriege das wieder hin, wenn ich das Blut abwaschen kann?«
    Â»Ist einen Versuch wert«, meinte Ted. »Aber mach dir nicht allzu viel Sorgen darum. Ich habe Dallas bereits gesagt, dass dein Telefon kaputt ist. Und ich bin sicher, dass du bei CHERUB gleich ein neues bekommst, wenn du zum Campus zurückkommst.«
    Â»Klingt gut, Boss«, sagte Ryan, stellte sein leeres Glas in die Spülmaschine und ging zur Tür. »Dann mache ich mich erst mal ordentlich sauber.«

27
    Ethan bekam kein gutes Signal auf Aminas Telefon, aber er schaffte es, das GPS einzuschalten und genügend Kartenmaterial zu laden, um festzustellen, dass er sich in der Ortsmitte von Kanye befand. Er musste etwa sechs Kilometer zu der verlassenen Schule laufen.
    Bei Tagesanbruch war er am Stadtrand angekommen und hatte rasende Kopfschmerzen und einen dick geschwollenen rechten Knöchel, der ihm bei jedem Schritt Schmerzen durch das Bein schießen ließ. Das letzte Stück an der Straße nach Norden stellte ein Problem dar. Es wurde nicht nur hell, auch das Gelände neben der Straße bot nur wenig Sichtschutz.
    Ethan humpelte durch das Gebüsch neben der Straße und duckte sich jedes Mal, wenn er Autos hörte. Nach zwei Stunden sah er zum ersten Mal wieder Kessies Männer, die in der Nähe einer Schulbushaltestelle aus einem Geländewagen stiegen. Rund zwanzig Kinder, die dort auf ihren Bus warteten, wurden von einem maschinengewehrschwingenden Kerl in Hochstimmung versetzt, der mit einem dicken Bündel Geldscheine wedelte.
    Ethan befand sich fünfundzwanzig Meter entfernt hinter den Büschen. Dem Gespräch konnte er nicht folgen, weil der Kerl in Tswana sprach, aber das Geldbündel, die aufgeregten Kinder und der Ausdruck weißer Junge machten mehr als deutlich, dass er demjenigen, der ihn fand, eine Belohnung versprach.
    Die Kinder sahen dem Nissan ziemlich gespannt nach. Ethan schätzte, dass der Schulbus bald kommen würde, und entschied sich, lieber zu warten, anstatt dabei erwischt zu werden, wie er durch die Büsche schlich, doch dieser Plan wurde zunichte gemacht, als ein etwa achtjähriger Junge einem wesentlich größeren einen Tritt in den Hintern verpasste und dann in Ethans Richtung davonlief.
    Ethan hielt den Atem an. Nur fünf Meter von seinem Versteck entfernt holte der große Junge den kleinen ein und warf ihn zu Boden. Der Kleine ließ Staub und Steine aufspritzen bei dem Versuch, sich zu befreien, aber der Große hatte ihn fest im Griff und hielt ihn über seinen Kopf hoch.
    Â»Aaaaaa!«, schrie der Junge, als der Große Anlauf nahm und ihn in einen Busch warf.
    Ethan blieb nichts anderes übrig, als zurückzuweichen, als der Kleine knapp zwei Meter vor ihm ins Gebüsch stürzte. Dann lief ein Mädchen hinzu und schrie etwas, das wohl so viel wie »Lass ihn in Ruhe, er ist doch noch so klein!« bedeutete, und mindestens drei weitere Jungen kamen angelaufen, um besser zusehen zu können.
    Mit seinem verletzten Bein konnte Ethan niemandem davonlaufen und kroch nur einfach ins nächste Gebüsch. Doch er war sich sicher, dass ihn jeden Moment jemand entdecken würde.
    Der kleine Junge war wütend über den Ausflug in den Busch, den er hatte machen müssen, aber nur sein Stolz war verletzt, daher schoss er wieder hoch und griff einen wesentlich größeren Gegner an. Der jedoch war mindestens fünf Jahre älter, und ein Kampf zwischen ihnen wäre so ungleich gewesen, dass sich der größere Junge einfach umdrehte und davonlief.
    In der Zwischenzeit erklangen von der Bushaltestelle her Rufe und in einer Staubwolke kam ein schäbiger blauer Bus mit einer Jesusstatue aus Plastik zwischen den Scheinwerfern angefahren.
    Lärmend stiegen die Kinder ein und Ethan atmete erleichtert aus. Er wollte gerade weitergehen, als der

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