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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Eines davon schien eine Autowerkstatt zu sein, denn es standen überall leere Ölkanister und rostige Felgen herum.
    Der Mann am Steuer des Toyota versuchte ihm zu folgen, doch die Gasse war nur gerade so breit wie ein Auto, sodass er mit heftigem Krachen und fliegenden Funken gegen die Ecke eines Hauses fuhr und eine Leichtbetonmauer beschädigte.
    Ethan wusste nicht genau, ob drei oder vier Kerle hinter ihm her waren, aber auf jeden Fall fluchten sie alle und beschimpften den Fahrer. Kleine Kinder schrien und in den Fenstern über den Läden gingen die Lichter an.
    Zwei von Kessies Schlägern kletterten über den in der Gasse verkeilten Pick-up, um Ethan weiter zu verfolgen. Als der Zweite von ihnen von der verbeulten Karosserie des Toyota sprang, ertönte ein Schuss und der Erste, der bis auf zehn Meter an Ethan herangekommen war, schrie vor Schmerz auf und stürzte. Ethan hörte Schrotkugeln von den Gassenwänden abprallen, wurde jedoch nicht getroffen.
    Er wagte einen Blick zurück und entdeckte eine unglaublich dicke Frau in einem Nachthemd, die auf dem Dach des beschädigten Ladens stand, eine Waffe auf Kessies Männer richtete und drohte, jeden zu erschießen, der sich bewegte, bevor die Polizei kam.
    Die Ladenbesitzerin hielt die Männer am Unfallort in Schach, doch der Zweite der Kerle, der über das Auto geklettert war, stieg über seinen angeschlagenen Freund hinweg und nahm Ethans Verfolgung wieder auf. Es war zwar besser, nur noch einen Verfolger zu haben anstelle von vier oder fünf, doch dieser war immer noch ein erwachsener Mann gegen einen dreizehnjährigen Jungen mit einem verletzten Bein, und er holte rasch auf.
    Die Gasse endete an einem Holzzaun, in den einheimische Kinder unten ein Loch geschlagen hatten, durch das der schlanke Ethan hindurchschlüpfen konnte. Dahinter befand er sich in einer breiteren Gasse, die parallel zur Ladenstraße verlief. Vor ihm lag ein Krankenhaus.
    Während sein wesentlich größerer Gegner sich über den Zaun hievte, warf Ethan einen Blick auf einen Müllhaufen neben ihm. Unter dem Gekläff von ein paar streunenden Hunden nahm er ein laminiertes Holzstück, das wohl einmal zu einem Kleider- oder Küchenschrank gehört haben mochte. Das abgebrochene Ende lief lang und spitz zu.
    Als Kessies Schläger vom Zaun sprang und kurz sein Gleichgewicht verlor, sprang Ethan vor und rammte ihm das Holzstück in den Bauch. Der Mann sah so erschrocken aus wie in einem Cartoon, als er ungläubig auf das Holz sah, das sich zwanzig Zentimeter tief in seine Eingeweide bohrte.
    Ein paar Häuser weiter schrie jemand die Hunde an, still zu sein. Der Kerl brach zusammen und begann Blut zu husten. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, sah Ethan durch das Loch im Zaun, ob ihm noch jemand folgte.
    Abgesehen von seiner Kleidung hatte Ethan nur Aminas Telefon bei sich. Geld oder eine Waffe wären nützlich gewesen, aber der Kerl schlug immer noch um sich. Ethan griff nach einem Stück Schrott von dem Müllhaufen, holte bebend Luft und schlug ihm damit auf den Kopf.
    Es gab einen hohlen Klang und der Kerl blieb still auf dem Rücken liegen. Ethan war noch nie ein gewalttätiger Mensch gewesen, aber nach allem, was er in den letzten Tagen durchgemacht hatte, verschaffte es ihm eine gewisse Befriedigung, einen seiner früheren Kidnapper zu verletzen.
    Mit zitternden Händen durchsuchte er die Taschen der Shorts seines Feindes. Er war sicher, ihn umgebracht zu haben. Er fand ein paar Münzen und etwa einhundertfünfzig Pula in Scheinen sowie ein billiges Nokia und ein zwanzig Zentimeter langes Taschenmesser in einer Scheide an seinem Gürtel.
    Einer der Hunde war bis auf ein paar Meter herangekommen, und als Ethan forthumpelte, kam er näher und begann an dem warmen Blut zu lecken.

26
    Seit dem Tod seiner Mutter waren Ethan eine Menge seltsamer Dinge zugestoßen, doch mit einem Messer in der blutigen Hand durch eine dunkle Straße in Botswana zu laufen, war bislang ein Höhepunkt. Er wusste, dass er sich in Kanye aufhielt, allerdings nicht, wo in Kanye, und seine oberste Priorität war es, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Ort zu bringen, an dem ihn Kessies Leute zuletzt gesehen hatten.
    Er überquerte eine dicht befahrene Straße und humpelte bergauf in eine gepflegte Wohnsiedlung, die sich mit ihren großen Dreiergaragen und den Palmen in der

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