Die Intrige
Geländewagen mit Kessies Männern wieder in die Stadt zurückfuhr. Und dann sah er eine Justin-Bieber-Brotdose.
Als er sie aufmachte, stellte er fest, wie hungrig er war. Sie enthielt zwei Stück Obst, eine Packung Saft und ein mit Frischhaltefolie umwickeltes Schälchen, das hauptsächlich Reis, aber auch schwarze Bohnen und andere Dinge enthielt. Es sah wenig ansprechend aus, aber er stach den Strohhalm in die Saftpackung und trank gierig, bevor er ging.
*
Ryan, Ning und Kazakov waren nervös, als sie das luxuriöse Privatjet-Terminal am Flughafen Manas betraten. Ihr Flug wurde von der Transportabteilung der CIA organisiert, und die US -Botschaft hatte ihnen einen Fahrer geschickt, der sie abgeholt hatte, doch der Aramov-Clan hatte in der Gegend viel Einfluss, und möglicherweise hatten sie Ryans und Kazakovs Beschreibung an jeden korrupten Beamten in der Stadt weitergegeben.
Am Zoll wurden lediglich ihre Taschen durchleuchtet, bevor man sie durchwinkte und eine Art kleiner Golfbuggy mit Anhänger sie zum wartenden Flugzeug brachte. Der Flieger gehörte zwar der CIA , trug aber das Logo einer obskuren türkischen Flugleasinggesellschaft.
»Nett«, fand Ryan, als er das gediegene Innere sah.
Ihm tat die Seite weh, und er hatte Angst vor dem vierstündigen Flug nach Dubai gehabt, doch jetzt betrachtete er zufrieden die sechs groÃen Liegesessel, in denen er sich flach hinlegen konnte.
Ning setzte sich in die Sitzreihe auf der anderen Seite des Ganges und lächelte, als er den Tisch herunterklappte und einen Gefrierbeutel mit den Resten seines kaputten Telefons hervorzog.
»Wenn du deine Mailbox abhören willst, kannst du deine Sim-Karte kurz in mein Telefon stecken«, bot sie ihm an.
Ryan schüttelte den Kopf und kippte die Teile aus. »Bevor wir losgefahren sind, habe ich das getrocknete Blut aus dem Batteriefach gekratzt. Vielleicht funktioniert es wieder.«
»Du kriegst doch ein neues, wenn wir zum Campus zurückkommen«, sagte Ning.
»Ich weië, erwiderte Ryan. »Aber ich habe nun mal damit angefangen, es zu reparieren, und da will ich jetzt einfach dranbleiben. AuÃerdem habe ich jede Menge Musik und Kontakte darauf gespeichert.«
Ning tat schockiert. »Soll das etwa heiÃen, dass du nicht regelmäÃig ein Back-up von deinem Telefon gemacht hast, wie es die CHERUB -Regeln vorschreiben?«
»Wer macht das schon?«, grinste Ryan. Er verspürte einen Ruck, als sich das Flugzeug auf den Weg zur Startbahn machte.
Kazakov lieà sich umständlich auf dem Sitz vor Ryan nieder, während dieser die Batterie in sein Handy schob. Lächelnd sah Ning zu, wie Ryan die Abdeckung auf das Fach drückte. Dann musste er mit einer aufgebogenen Büroklammer im Gerät herumstochern, weil der Knopf zum Ein- und Ausschalten im Kreml geblieben war.
»Es funktioniert!«, rief Ryan erfreut. »Jetzt drück mir die Daumen!«
Ning genoss das Mini-Drama, als Ryans Telefon hochfuhr. Er gab seine Pin-Nummer ein und beobachtete, wie auf dem Bildschirm Suche Netzwerk auftauchte.
»Was bist du doch für ein schlauer kleiner Junge«, neckte ihn Ning.
Ryan nickte, aber gerade als er ein Netzsignal bekam, kam eine rothaarige Stewardess mit einem Getränketablett aus der winzigen Kombüse hinter ihnen.
»Das musst du jetzt aber abschalten«, befahl sie streng. » Alle elektronischen Geräte müssen während Start und Landung ausgeschaltet werden. Wenn wir in der Luft sind, kannst du die Wi-Fi-Verbindung des Flugzeugs nutzen.«
Ryan nahm ein Glas frisch gepressten Orangensaft vom Tablett und verzog das Gesicht.
»Wieso hört man nie von Flugzeugen, die vom Himmel gefallen sind, weil irgendjemand sein Telefon nicht ausgeschaltet hat?«, fragte er.
»Ich mache die Regeln nicht«, erwiderte die Stewardess und reichte Kazakov einen doppelten Whiskey mit Cola.
Kazakov lächelte sie an, drehte sich dann um und warf Ryan und Ning einen Blick zu, der deutlich besagte Tut, was man euch sagt, sonst lasse ich euch Strafrunden laufen bis zum Abwinken, und an den sie sich aus ihrer Grundausbildung noch gut erinnern konnten.
Es war nur ein kleines Flugzeug, daher drehte sich der Pilot zu ihnen um und sah durch die Tür, anstatt die Sprechanlage zu benutzen.
»Tut mir leid, aber ihr müsst euch mit euren Drinks beeilen. Wir haben gerade unsere Starterlaubnis bekommen und sind in etwa sieben Minuten
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