Die Intrige
»Irena glaubt, dass Leonid einen Freund bei einer russischen Bank namens Industrial Trust hat. Lass uns doch zuerst einmal nach dieser Webseite suchen.«
Ethan entschlüsselte die Weblog-Datei und Ruby fand bei Google die Webseite von Industrial Trust und klickte sich bis zum Login für Kunden durch.
»Such mal im Weblog nach der Seite von Industrial Trust«, bat sie ihn.
Ethan öffnete die Weblog-Datei in Microsoft Word und gab ein Suchwort ein. Das Dokument war zwanzig Seiten lang und sprang zu einer Reihe von Einträgen für RITB auf Seite sechzehn. Bis dahin war Ethan nicht einmal sicher gewesen, dass Leonid diesen Computer fürs Internet-Banking brauchte.
»Heilige ScheiÃe«, stieà er hervor und sah Ruby an. »Ich sehe mir die Tastaturaufzeichnung für die Zeiten an, in denen er sich dort eingeloggt hat, und Sie die Screenshots.«
Die Bankseite von Industrial Trust verwendete Dropdown-Menüs, um zu verhindern, dass Logins von einem einfachen Logger-Programm entdeckt wurden, aber die Spyware hatte auch Screenshots von allen Aktionen gemacht, die Leonid durchgeführt hatte.
»Sein Passwort scheint IlOvmyself zu sein«, meinte Ethan, nachdem er die Tastaturaufzeichnung studiert hatte.
Aber Ruby hatte mit den Screenshots weniger Erfolg.
»Wenn man sich ins Online-Banking einloggt, wird man nach drei Ziffern einer Sicherheitsnummer gefragt«, sagte sie. »Ich habe hier die dritte, siebte und neunte Ziffer, aber wenn wir uns jetzt einloggen, werden andere Ziffern verlangt.«
»Mist«, sagte Ethan. »Hoffentlich hat er sich mehr als ein Mal eingeloggt.«
Er sah die Logdateien durch und fand zwei weitere Logins bei Industrial Trust. Ruby überprüfte die Login-Screenshots und bekam die Ziffern eins, zwei, fünf und acht von Leonids Wertpapiernummer.
Ethan schrieb ihre Funde auf ein Post-it:
650?8?447
»Wir könnten versuchen, uns einzuloggen«, sagte Ethan. »Es besteht eine gute Chance, dass wir nicht nach der vierten oder sechsten Ziffer gefragt werden.«
Ruby nickte zustimmend. »Wir haben nichts zu verlieren. Bei einem Fehlversuch wird man nicht gleich gesperrt.«
Ethan machte den Webbrowser auf und ging auf die Login-Seite von Industrial Trust. Dann gab er Leonids Passwort ein und sah zufrieden, wie ein grüner Haken auftauchte und sich ein kleines Kästchen öffnete.
Bitte geben Sie die Stellen zwei, drei und neun Ihrer Sicherheitsnummer ein.
»Glück gehabt«, sagte Ruby fröhlich.
Ethan nahm einen Schluck von seiner Pepsi, wählte die Ziffern aus den Drop-Down-Menüs und drückte Enter.
Als Nächstes erschien ein Fenster mit der Ãberschrift: Willkommen, Leonid Aramov . Darunter wurden fünf verschiedene Konten aufgeführt. Drei davon waren in Euro, eines in russischen Rubel und eines in US -Dollar geführt.
»Haben Sie eine Ahnung von den Wechselkursen?«, fragte Ethan.
»Ein Dollar sind ungefähr dreiÃig Rubel«, antwortete Ruby. »Neunhundertvierundachtzig Millionen Rubel sind ungefähr zweiunddreiÃig Millionen Dollar.«
Ethan lächelte. »Dann haben wir hier also schon mal fast die Hälfte von GroÃmutters Geld. Geben Sie mir die Bankdaten von einem ihrer Konten, dann versuche ich es zurückzuüberweisen.«
Ruby las die Daten eines Kontos von Irenas Fax ab, die Ethan eingab. Er drückte auf Senden . Doch auf dem Bildschirm tauchte eine Warnung auf.
Bei Ãberweisungen über 2500000 Rubel ist eine zusätzliche Bestätigung erforderlich. Bitte wenden Sie sich für nähere Informationen an Ihren persönlichen Berater.
»Verdammt!«, rief Ethan und sah Ruby über den Bildschirm hinweg an. Wir könnten es in Zweieinhalb-Millionen-Teilen überweisen, aber das braucht eine Weile.«
»Und das Betrugssicherheitssystem der Bank würde es sofort entdecken«, warnte Ruby.
»Okay«, meinte Ethan und klickte auf die Schaltfläche Einstellungen ändern . »Versuchen wir etwas anderes.«
Es öffnete sich ein Fenster, in dem man die persönlichen Angaben ändern konnte, wenn man das Passwort und den Mädchennamen der Mutter eingab. Er tippte auf den Bildschirm.
»Ich weià nicht, wie GroÃmutter vor ihrer Hochzeit hieÃ, aber das können wir herausfinden. Der schwierige Teil ist das hier.«
Ruby beugte sich zu ihm und las vor: »Alle Ãnderungen an den persönlichen Einstellungen
Weitere Kostenlose Bücher