Die Intrige
müssen per E-Mail bestätigt werden.«
»Also«, erklärte Ethan und zuckte vor Schmerz zusammen, weil er sich den Knöchel am Tischbein angestoÃen hatte, »Leonid hat offenbar einen Gmail-Account. Bevor wir seine Passwörter ändern, müssen wir darauf zugreifen. Also gehen wir die Logs durch und sehen nach, ob er in den letzten Wochen damit gearbeitet hat.«
31
Kazakov, Ryan und Ning waren ein paar Minuten vor Ethans Ankunft in Sharjah in Dubai gelandet. Doch während Ethan sofort in das Büro geführt worden war, mussten sie eine halbe Stunde an Bord ihres Flugzeuges ausharren, weil gleichzeitig mit ihnen der Erbprinz von Dubai angekommen war.
»Mein Handy ist tot«, verkündete Ning ungeduldig. »Es gibt keine Flughafen-Wi-Fi. Es ist, als hätte jemand alle Signale unterdrückt.«
»Genau das ist auch passiert«, nickte Kazakov. »Mit Funksignalen und Handys kann man Bomben auslösen, daher werden alle Netzwerke blockiert, wenn sehr wichtige Personen unterwegs sind.«
»Die arabischen Herrscher machen sich nach den Aufständen wohl alle in die Hosen«, meinte Ning.
»Die Verzögerung sollte uns aber keine Kopfschmerzen bereiten«, meinte Ryan. »Die TFU ist zwar nur eine kleine Einrichtung, aber Amy hat gesagt, sie haben gleich ein Team an die Sache gesetzt.«
»Trotzdem kann dein persönlicher Kontakt zu Ethan ausschlaggebend sein«, mahnte Kazakov.
Sobald der Flieger des Prinzen in der Luft war, rollte das Bodenpersonal eine Treppe an ihren Jet. Gleich darauf wurden auch die Funknetze wieder eingeschaltet und überall auf dem Flughafen begannen die Signalstärkebalken auf den Telefonen wieder zu erscheinen.
In Dubai war es zwei Uhr nachmittags, also war es in Kalifornien, wo Ethan Ryan vermutete, genauso spät, nur nachts. Normalerweise würde Ryan es vermeiden, um eine Uhrzeit zu telefonieren, zu der er in Kalifornien eigentlich schlafen sollte, aber die Lage war kritisch, daher riskierte er es.
Ryan loggte sich mit seinem zerschlagenen BlackBerry unter seiner falschen Identität ein, wodurch sein Anruf über das TFU -Hauptquartier in Dallas geleitet wurde und für Ethan so aussah, als käme er aus den USA . Ning rief währenddessen Amy an, um den neuesten Stand zu erfahren.
Ryan betrat gerade die marmorverkleidete VIP -Lounge, als Ethan antwortete.
»Gerade habe ich deine Nachrichten bekommen«, sagte Ryan. »Das ist ja unglaublich? Bist du in Sicherheit?«
Ethan klang abgelenkt.
»Schön, dich zu hören, Ryan. Ich bin in Sicherheit. Ich sitze in Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten.«
»Sharjah?«, staunte Ryan. Ethan befand sich also kaum zwanzig Kilometer entfernt und hatte von Südafrika aus die gleiche Zeit dorthin benötigt wie sie aus Kirgistan, was nur halb so weit entfernt war.
»Nichts für ungut, Ryan«, sagte Ethan, »aber ich bin hier gerade kurz vor einem Durchbruch. Ich rufe dich an, wenn das alles vorbei ist.«
»Ich kann dir helfen«, schlug Ryan eifrig vor. »Du hast etwas von dem FTP -Server gesagt.«
»Alles in Ordnung, Bruder«, gab Ethan zurück. »Na ja, meine Schulter brennt, ich habe Blasen an den FüÃen, und mein Knöchel ist im Eimer, aber GroÃmutter hat mich mit einem alten Bomber aus Afrika bringen lassen, und jetzt hacke ich mich bei Leonid ein.«
»Ich kann dir echt helfen«, wiederholte Ryan. »Es ist zwar mitten in der Nacht, aber das ist mir egal.«
»Hier ist eine Buchhalterin, die mir hilft. Ich bin an Leonids Online-Banking dran und habe gerade seinen Gmail-Account geknackt. Tut mir leid, aber ich muss jetzt auflegen.«
Ryan suchte fieberhaft nach einer letzten Möglichkeit, Informationen aus Ethan herauszubekommen, aber die Leitung war schon tot.
»Arroganter kleiner Kerl«, beschwerte sich Ryan.
Ning telefonierte noch mit Amy. Anscheinend lief es dort ganz gut, aber Ryan und Kazakov mussten warten, bis sie aufgelegt hatte, um einen vollständigen Bericht zu erhalten.
»Ein CIA -Team arbeitet an der Spyware«, erklärte Ning. »Leonid hat das Geld seiner Mutter auf mindestens zehn Banken verteilt. Ein paar Millionen haben sie bereits von einem Konto überwiesen und arbeiten jetzt am Rest. Wie geht es Ethan?«
»Klang ziemlich überheblich«, fand Ryan und sah sie dann besorgt an. »Er muss auf andere Konten zugreifen als das CIA -Team.
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