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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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des Kreml stürmten, gingen ihnen die Leute aus dem Weg. Einer der Wächter erkundigte sich nach Boris, woraufhin ihm Leonid fast den Kopf abgerissen hätte.
    Â»Es ginge ihm viel besser, wenn das Wachpersonal hier nicht ständig den Kopf im Arsch stecken hätte!«, brüllte er ihn an.
    Am Aufzug wartete eine Frau mit einem Putzwagen auf den Lift.
    Â»Nimm den nächsten, du hässliche alte Schraube«, fuhr Leonid sie an, als er sich an ihr vorbeidrängelte.
    Selbst der Aufzug schien von Leonid eingeschüchtert und schloss seine Türen gehorsam und ohne das übliche Hin- und Herrucken. Im sechsten Stock ging Leonid zielstrebig auf seine Wohnung zu. Alex folgte zwei Schritte hinter ihm.
    Â»Herr Aramov, ich muss Sie bitten, stehen zu bleiben.«
    Leonid sah sich um und stellte erstaunt fest, dass zwei kräftige Männer mit Handfeuerwaffen hinter ihm standen.
    Â»Wo kommt ihr Affen denn her?«, brüllte Leonid. »Ihr arbeitet unten, ihr Säcke!«
    Der größere der beiden trat einen Schritt vor.
    Â»Ich muss Sie bitten, mir alle Waffen zu geben, die Sie bei sich tragen.«
    Â»Finger weg!«, schrie Leonid.
    Er drehte sich wieder nach vorn und sah, wie ein anderer großer Kerl Irena mit ihrem Rollstuhl auf den Gang schob.
    Â»Bist du jetzt völlig übergeschnappt, Mutter?«, rief Leonid. »Hast du schon wieder zu viele Pillen geschluckt?«
    Â»Halt den Mund!«, befahl ihm Irena. »Nimm die Pistole aus der Jacke, und zwar langsam, sonst sage ich ihnen, sie sollen dich erschießen.«
    Â»Die ist doch high von den Schmerzmitteln«, sagte Leonid zu den Wachen. »Hört nicht auf sie.«
    Â»Ich weiß, dass du versucht hast, mich umzubringen«, knurrte Irena. »Aber das hast du genauso versaut wie so vieles andere auch. Jetzt mach die Jacke auf und lass die Waffe fallen. Alex, das gilt auch für alles, was du dabeihast.«
    Leonid verzog das Gesicht, nahm die Pistole hervor und legte sie vor seine Füße auf den Boden.
    Â»Tritt sie hier herüber«, befahl ihm Irena.
    Leonid gehorchte und einer der Leibwächter kam und hob sie auf.
    Â»Jetzt zieht ihr beide die Schuhe aus«, befahl Irena weiter. »Wir wissen, dass ihr gelegentlich Messer darin habt.«
    Leonid zog die Stiefel aus und Alex seine Turnschuhe. Als sie in Socken dastanden, klopften die Leibwächter sie ab.
    Â»Was für ein Junge versucht denn, seine Mutter zu ermorden?«, fragte Irena erbittert. »Gehen wir in mein Zimmer.«
    Auf dem kurzen Weg zu Irenas Wohnzimmer blieben die Leibwächter dicht hinter Leonid. Andre war auch dort und versuchte, sich möglichst unsichtbar zu machen, indem er sich neben den Spiegel über einem unechten Kamin zurückzog.
    Â»Setz dich«, forderte Irena Leonid auf.
    Leonid lächelte.
    Â»Es spielt keine Rolle, ob du lebst, Mum. Dein Geld ist längst weg, und deine Jungs sollten sich besser überlegen, was sie tun, wenn sie nächsten Monat noch ihr Gehalt sehen wollen.«
    Irena lächelte zurück.
    Â»Du hast mein Geld überwiesen, aber du bist nicht ganz so clever wie du dir einbildest. Alles, was du auf deinem Computer eingegeben hast, wurde aufgezeichnet. Jede Codenummer und jedes Passwort. In den letzten Stunden haben wir all deine Passwörter geändert und damit begonnen, das Geld wieder auf meine Konten zu transferieren.«
    Leonid fiel der Unterkiefer herunter.
    Â»Du bist ja paranoid. Ich habe nicht versucht, dich umzubringen!«
    Â»Weißt du, wie jämmerlich das klingt?«, fragte Irena. »Wenn du nicht mein Sohn wärst, würdest du schon längst tot in einem Graben liegen!«
    Leonid steckte die Hände in die Taschen seiner Lederjacke und machte ein Gesicht wie ein schmollendes Kind.
    Â»Ich will die Kontrolle!«, rief er. »Schließlich arbeite ich seit meinem dreizehnten Lebensjahr für den Clan!«
    Â»Schade, dass du die Zeit nicht dazu genutzt hast, erwachsen zu werden«, meinte Irena. »Du warst ein selbstsüchtiges Kind, aus dem ein selbstsüchtiger Erwachsener geworden ist.«
    Einen Augenblick zögerte Leonid, bevor er dramatisch seine letzte Karte ausspielte: »Wenn du deinen Enkel lebend wiedersehen willst, lass mich in Ruhe!«
    Irena zog eine Augenbraue hoch.
    Â»Ãœber welchen Enkel sprichst du?«
    Â»Ethan.«
    Â»Ethan ging es ausgezeichnet, als ich vor zehn Minuten mit ihm gesprochen habe«, erwiderte

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