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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sehen«, fuhr Rock Point fort. »Ich würde gern annehmen, dass die Menschen hier, wenn erst einmal ein wenig Zeit ins Land gegangen ist, begreifen werden, wie sehr wir uns bemüht haben, so wenige von ihnen wie nur möglich zu töten. Aber es war nun einmal völlig unmöglich, all das, was hier geschehen ist, einfach zu akzeptieren, ohne ein entsprechendes Zeichen zu setzen.«
    »Damit haben Sie wohl Recht, Mein Lord«, gab Lakyr zu und nahm sich innerlich zusammen. Der letzte Satz des Admirals ließ vermuten, dass er selbst, Sir Vyk Lakyr, schon bald erfahren würde, was genau Charis mit den Offizieren vorhatte, deren Truppen die Gräueltaten verübt hatten, derentwegen Rock Point überhaupt nach Ferayd gekommen war.
    »Der wahre Grund dafür, dass ich Sie an Bord der Destroyer gebeten habe, Sir Vyk«, sagte Rock Point, fast als habe er die Gedanken des Delferahkaners gelesen, »ist, dass ich eine Nachricht meines Kaisers an Ihren König zu übermitteln habe. Dies hier ...«, mit einer Hand deutete er auf das rauchverhangene Panorama, das durch das gewaltige Fenster zu erkennen war, »... ist natürlich bereits Teil eben dieser Nachricht, aber es ist beileibe noch nicht alles.«
    Er hielt inne und wartete ab; Lakyrs Nasenflügel bebten.
    »Und der Rest, Mein Lord?«, fragte er schließlich pflichtschuldig. Das erwartungsvolle Schweigen des Admirals hatte ihm keine andere Wahl gelassen.
    »Der Rest, Sir Vyk, ist, dass wir wissen, wer in Wahrheit die Beschlagnahmung unserer Schiffe angeordnet hat. Wir wissen, wessen Agenten den Zugriff ... überwacht haben. Doch weder mein Kaiser noch das Reich Charis sind bereit, Delferahk für in jeder Hinsicht unschuldig zu halten, was die Ermordung so vieler charisianischen Bürger betrifft, daher dieser Angriff.« Erneut deutete er auf den dichten Qualm. »Sollten weitere unserer Bürger anderenorts ermordet werden, so soll Delferahk und die Welt wissen, dass Kaiser Cayleb dort ebenso unnachgiebig zuschlagen wird. Und es wird auch keinen Frieden geben zwischen jenen, die Charis oder einen seiner Bürger angreifen, selbst wenn dies auf Weisung und Geheiß korrupter Männer wie Clyntahn und dem Rest der ›Vierer-Gruppe‹ geschieht. Aber unser wahrer Feind sind die Männer in Zion. Denn diese Männer haben sich dafür entschieden, Gottes Eigene Kirche zu verderben und zu vergiften. Und das, Sir Vyk, ist der wahre Grund dafür, dass ich Sie hierher an Bord gebeten habe. Sie sollen Folgendes wissen: Mein Kaiser wird Sie ebenso wie die militärischen Befehlshaber, die Ihnen unterstellt sind, für die Ihnen zur Last gelegten Gräueltaten zur Verantwortung ziehen. Aber mein Kaiser versteht, dass das, was hier in Ferayd geschehen ist, nicht auf Ihren Wunsch hin geschah und auch nicht das war, was Sie beabsichtigt hatten. Deswegen wird man Sie, sobald wir hier fertig sind, wieder an Land gehen lassen, damit Sie König Zhames eine schriftliche Nachricht von Kaiser Cayleb überreichen können.«
    »Tatsächlich, Mein Lord?« Es gelang Lakyr nicht ganz, seine Überraschung - und seine Erleichterung - zu verbergen, und Rock Point stieß ein belustigtes Schnauben aus.
    »Zweifellos hätte ich an Ihrer Stelle auch mit einem deutlich ... unerfreulichen Ende dieses Gesprächs gerechnet«, sagte er. Doch dann verhärtete sich seine Miene unverkennbar. »Allerdings fürchte ich, dass die unerfreulicheren Dinge noch nicht ganz vorbei sind. Folgen Sie mir, Sir Vyk!«
    Nach Rock Points Unheil verheißenden Worten waren Lakyrs Nerven wieder bis zum Zerreißen gespannt. Zu gern hätte er den charisianischen Admiral gefragt, was er damit meine, fürchtete aber, er werde es nur allzu rasch selbst herausfinden. Und so folgte Lakyrs Rock Point aus der Kabine, ohne ein Wort zu sagen.
    Trotz seines Holzbeins stieg der Admiral mit überraschend geschickten Bewegungen die steilen Stufen zum Oberdeck hinauf. Zweifellos hat er mittlerweile reichlich Übung darin, ging es Lakyr durch den Kopf, während er dem Admiral folgte. Doch als der Kommandant der besiegten Garnison von Ferayd wieder auf dem Spardeck stand, war jeder Gedanke an Rock Points beachtliche Geschicklichkeit mit einem Mal wie fortgeblasen.
    Während sie beide sich unter Deck aufgehalten hatten, war die Mannschaft der Destroyer damit beschäftigt gewesen, Taue von den Rahnocks des Schiffes herabzulassen. Insgesamt waren es sechs: An jedem Ende der jeweils untersten Rah aller drei Masten des Schiffes hing eines.
    Während Lakyr noch zuschaute,

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