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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verneigte.
    »Willkommen! Willkommen, Euer Majestät!«
    »Ich danke Ihnen, Mein Lord Parlamentspräsident«, erwiderte Cayleb freundlich.
    »Beide Häuser erwarten voller Eifer Euer Kommen«, fuhr der Präsident fort. Und Cayleb war sich sicher, dass er sich damit eher diplomatisch als wahrheitsliebend ausgedrückt hatte - zumindest, was die Lords des Oberhauses betraf.
    »Dann, Mein Lord, sollten wir sie nicht warten lassen«, entgegnete Cayleb.
 
    Er sieht sogar aus wie ein Kaiser, dachte Mahrak Sahndyrs. Er saß auf seinem Platz zwischen all den anderen Adeligen, während der Parlamentspräsident Cayleb zu dem Pult führte, das man zu seinen Ehren mit der neuen Flagge des Kaiserreichs geschmückt hatte. Eigentlich hätte Sahndyrs es vorgezogen, auf der westlichen Seite des Saales zu sitzen, zwischen all den Bürgerlichen, die seine treuesten Verbündeten waren. Bedauerlicherweise war er aber eben ein Mitglied des Oberhauses. Daher verlangte es die Tradition, dass er sich zu den anderen Aristokraten des Reiches gesellte.
    Außerdem haben sie so alle noch einmal Gelegenheit, sich daran zu erinnern - und ich mich natürlich auch! -, dass ich, auch wenn ich der Erste Ratgeber sein mag, doch immer noch lediglich ein kleiner Baron bin.
    Sharleyan hatte Green Mountain schon oft angeboten, ihn in einen höheren Stand zu erheben. Doch er hatte dies stets abgelehnt. Wenn es sein musste, konnte er, der Baron, den ganzen Tag lang das anmaßende Gehabe der hochnäsigen Grafen und Herzöge ertragen. Aber dass er sich dafür entschieden hatte, nur ein kleiner Baron zu bleiben, war für seine Verbündeten aus den Reihen der Bürgerlichen sehr wichtig. Ihnen war durchaus bewusst, dass der oberste Minister der Krone selbstverständlich dem Adel angehören musste. Doch ein kleiner Baron war für sie ungleich akzeptabler als etwa ein Graf oder ein Herzog. Nun beobachtete Green Mountain den jungen Mann in dem reich bestickten, oberschenkellangen Kasack und den weit geschnittenen Hosen, die für die meisten Chisholmianer immer noch unbestreitbar exotisch wirkten. Cayleb stand dort, wo so oft Sharleyan gestanden hatte, um den Hals die smaragdbesetzte Kette des charisianischen Königs. Bequem lehnte sich Green Mountain in seinem Sessel zurück. Er hatte fast schon damit gerechnet, dass Cayleb im vollen kaiserlichen Ornat erscheinen würde, und er war sich immer noch nicht sicher, ob die Tatsache, dass der junge Mann sich dagegen entschieden hatte, wirklich eine gute Idee gewesen war. Allerdings musste der Baron zugeben, dass er noch nie im Leben einen majestätischeren jungen Mann gesehen hatte.
    Kleider machen keine Leute, und eine Krone macht noch keinen König, rief er sich ins Gedächtnis zurück. Das ist wirklich so, egal, was manche Leute auch glauben mögen. Die entscheidende Qualität muss aus dem Herzen kommen, aus der Stärke des Mannes selbst, aus seiner Willenskraft. Und diese Eigenschaften besitzt jener junge Mann dort am Pult in reichem Maße!
    Green Mountain hatte durchaus Grund zu der Annahme, die nächste halbe Stunde, oder wie lange es auch dauern mochte, deutlich mehr genießen zu können als einige jener Grafen oder Herzöge, deren Reihen er eben nicht angehörte.
 
    »Meine Lords und Ladies«, setzte Cayleb an, nachdem die überschwänglichen einführenden Worte des Parlamentspräsidenten endlich geendet hatten. »Ich grüße Sie im Namen von Charis, und ich bringe Ihnen eine Botschaft Ihrer Königin und Kaiserin.«
    Einen Moment lang hielt er inne und ließ den Blick über die versammelten Mitglieder des Ober- und Unterhauses schweifen. Selbst jene, die zweifellos am wenigsten gewillt waren zu hören, was er zu sagen hatte, lauschten ihm aufmerksam, und Cayleb lächelte, während er die Stimme ein wenig hob, um dafür zu sorgen, dass auch wirklich jeder ihn verstehen würde.
    »Ihre Majestät, die Kaiserin, meine Gemahlin, bat mich, Ihnen auszurichten, Sie wünschte, sie könnte persönlich zu Ihnen sprechen. Bedauerlicherweise gestatten uns die immensen Herausforderungen und gewaltigen Aufgaben, denen sich unser neues Kaiserreich gegenübersieht, nun einmal nicht immer, das zu tun, was wir uns wünschen. Königin Sharleyan - Kaiserin Sharleyan - ist in Tellesberg geblieben, weil sie, und nur sie, die Macht und die Autorität hat, bindende Entscheidungen in unser beider Namen zu fällen. Während ich gegen unsere gemeinsamen Feinde in Corisande zu Felde ziehe, hat sie die schwere Bürde auf sich genommen, unser

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