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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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explodierten Batterie schwärzte und verzog grimmig das Gesicht.
    »Ich wünschte, wir hätten uns getäuscht, was Hektors Einfallsreichtum anging«, sagte er. »Wenn der es geschafft hat, etwas Derartiges auf die Beine zu stellen, um Dairos zu verteidigen, was hat er sich dann für seine wichtigeren Häfen einfallen lassen?«
    »Wahrscheinlich mehr, als wir ausprobieren sollten, es sei denn, es sei unumgänglich«, erwiderte Merlin ruhig.
    »Zumindest müssen seine Logistik-Probleme deutlich größer sein als die unsrigen, und sei es auch nur wegen der Schwierigkeiten mit der Munition, Euer Majestät«, merkte Captain Gyrard an, und Cayleb stieß einen zustimmenden Grunzlaut aus.
    Die Royal Charisian Navy hatte die Bewaffnung ihrer Galeonen schon vor langer Zeit standardisiert - weit bevor sie zur Imperial Charisian Navy geworden war. Schiffe wie die Kaiserin von Charis waren mit den neuesten Artilleriegeschützen ausgestattet. Diese waren sogar noch etwas leichter als die Kanonen, die Cayleb vor dem Armageddon-Riff und im Darcos-Sund eingesetzt hatte. Vor dem Feldzug des vergangenen Jahres hatten Edwyrd Howsmyn und Baron Seamount keine andere Möglichkeit gesehen, als die bereits existierenden ›Kraken‹ als Standard-Artillerieausrüstung zu nutzen. Die ›Kraken‹ waren schon damals am ehesten das schwere Standard-Geschütz der Navy gewesen. Dementsprechend hatte es genug davon gegeben, um die Flotte mit einer beachtlichen Anzahl davon auszustatten, nachdem Howsmyn erst einmal herausgefunden hatte, wie man Zapfen an den bereits vorhandenen Geschützen befestigen konnte.
    Damals war dieses Vorgehen reiner Pragmatismus. Seamount indes hatte etwas ganz anderes vorgeschwebt, und das aus mehrerlei Gründen. Der Hauptgrund war, dass die ›Standard-Kraken‹, im Gegensatz zu den größeren und längeren ›Großen Kraken‹ oder den ›Königlichen Kraken‹, immer als schlagkräftige Waffe mit recht geringer Reichweite konzipiert gewesen waren. Selbst mit dem neuen Pulver hatte das relativ kurze Rohr die Geschwindigkeit und die Reichweite der Schüsse deutlich eingeschränkt. Entsprechend ergab sich über größere Reichweiten hinweg eine ernstlich verminderte Zielgenauigkeit. Dazu kam, dass Howsmyn, nachdem er die Rohre hatte nachbohren lassen, um sie zu standardisieren und den Spielraum zu optimieren, deutlich schwerere Kugeln einsetzen musste, als das Seamount eigentlich gewollt hatte. Der Baron hatte mit verschiedenen Gewichten experimentiert, um das Verhältnis zwischen Durchschlagskraft und der Geschwindigkeit, mit der menschliche Helfer nachladen konnten, zu perfektionieren. Es ging dabei vor allem um die Geschwindigkeit, mit der man auch über ein längeres Gefecht hinweg nachladen konnte. Diese Experimente hatte den Schluss nahegelegt, jede Verminderung des Geschossgewichtes sei immens hilfreich. Aus diesem Grund hatten Howsmyn und Seamount geringfügig veränderte Modelle konstruiert und schließlich auch in die Tat umgesetzt, als es an der Zeit war, neue Geschütze zu gießen.
    Diese neueren Modelle hatten etwas längere Rohre, doch zugleich war der Innendurchmesser deutlich geringer. Daher wogen die neuen Kanonen nicht mehr als die alten. Was die Karronaden auf dem Oberdeck betraf, machte das keinen allzu großen Unterschied. Doch bei den deutlich längeren und schwereren Kanonen auf dem Hauptdeck ließen sich somit eine höhere Mündungsgeschwindigkeit und zugleich auch eine größere Durchschlagskraft bewirken, obwohl die neuen Kugeln jeweils fast acht Pfund leichter waren.
    Natürlich gingen mit dieser Veränderung auch Nachteile einher. Besonders ins Gewicht fielen die Schwierigkeiten mit der Munitionierung. Denn die älteren Galeonen waren immer noch mit den ursprünglichen, nur geringfügig modifizierten ›Kraken‹ ausgestattet, und deren Munition ließ sich nicht für die Geschütze verwenden, die man an Bord der neueren Schiffe montiert hatte.
    Im Vergleich zu den meisten anderen Flotten hingegen war die Munitionierung auf Schiffen der Charisian Navy geradezu ein leuchtendes Beispiel für Einfachheit. Howsmyn und Seamount hatten sich insgesamt auf vier Standards für Kanonen mit langen Rohren geeinigt: die modifizierten alten ›Kraken‹, deren Kugeln etwa dreißig Pfund wogen, daneben einen Achtzehnpfünder sowie einen Vierzehnpfünder (der vor allem für die Jagdarmierung eingesetzt werden sollte, mit besonders geringem Spielraum im Lauf, um die Treffgenauigkeit zu steigern) und einen

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