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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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herunterzuputzen versucht?«
     »Er hat versucht«, log Joan, »deine Selbstachtung zu unterminieren. Er war vermutlich ein Neurotiker, der das nötig hatte.«
     »Meistens befördere ich Neegs, die sich Percy X anschließen wollen; sie kommen aus ganz Nordamerika. Aus der ganzen Welt, wenn man es genau nimmt. Aber Sie sind eine Weiße; ich meine, Sie sind jedenfalls nicht farbig im echten Sinne dieses Wortes. Passen Sie auf Percys Leibwachen auf, insbesondere auf den Mann, den sie Lincoln nennen, daß er Sie nicht zusammenschießt, bevor Sie überhaupt den Mund aufkriegen können. Ich sehe, daß Sie eine Aufnahmeausrüstung bei sich haben.«
     »Ich möchte versuchen, etwas von der Musik der Neeg-Parts aufzunehmen.«
     »Sie sind im Musikgeschäft? Singen Sie mal eine Jazzmelodie, um die Zeit zu vertreiben.«
    »Ich singe nicht«, sagte Joan.
    »Kennen Sie How High the Moon?« Sie knurrte zustimmend.
     »Das ist meine Lieblingsmelodie«, fuhr das Taxi fort. »Erinnern Sie sich, wie June Christy es zu singen pflegte, damals im Jahr 1950?« Das Taxi summte die Melodie, während es auf die rasch größer werdenden Berge zuflog. Schließlich lagen sie direkt unter ihnen. Das Taxi hörte auf zu summen und sagte: »Geben Sie mir die zwanzig UN-Dollar jetzt. Bevor sie Sie umbringen.« Seine Stimme war plötzlich sehr hart geworden.
     Während sie die Scheine in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte, trudelte das Taxi in schwindelerregend engen Spiralen abwärts.
    »Meine Landeprogrammkreise sind ziemlich verklebt«, erklärte es, während es hart auf dem Boden aufsetzte. »Tut mir leid. Ich gebe Ihnen einen Dollar zurück, wenn Sie meinen…«
     »Behalte ihn«, sagte Joan. Sie öffnete die Tür von Hand und trat hinaus.
     Zwei junge und hart aussehende Neeg-Parts standen ihr in Khaki-Uniformen, Stiefeln und mit Automatikpistolen gegenüber. Das Taxi hob wieder ab, nachdem es hastig ihre Aufnahmeausrüstung ausgeladen hatte; es flog in die gleiche Richtung zurück, aus der es gekommen war.
     »Sieh dir das mal an«, sagte einer der Neegs im Gesprächston zum anderen. »Ein lilienweißes Pflänzchen. Was hältst du davon?«
    »Ist sie nicht süß?« fragte der andere und starrte sie an.
    »Willst du mal was erleben, Baby?« fragte der erste.
     Sein Begleiter stieß ihn verächtlich an. »Du wirst dir bloß eine dieser Krankheiten von ihr holen, die die Weißen haben.«
    »Könnt ihr mich zu Percy X bringen?« fragte Joan.
     Sie unterhielten sich weiter miteinander, als hätten sie nichts gehört. »Nun, was sollen wir dann mit diesem weißen Wük-Gör anfangen?«
     »Sie hat uns ein paar kleine Geschenke mitgebracht. Sieh dir nur dieses teure elektronische Zeug da an.« Beide Männer beugten sich darüber, um es näher zu untersuchen. »Damit sollten wir doch was anfangen können.«
     »Aber das Mädchen, mit dem ist nichts zu machen.« Der Mann wandte sich jetzt direkt an Joan. »Tut mir leid, Baby, aber wir können dir keine letzte Mahlzeit oder Augenbinde oder sonst was bieten. Wir haben einfach keine Zeit für so was.«
     Joan brachte vor Furcht kein Wort heraus, als der Mann seine Laserwaffe hob und genau auf ihre Stirn zielte, während sein Begleiter spöttisch summte: »Das ist es, Baby; das ist es.«
    Als GUS Swenesgard wieder zu sich kam, sah er als erstes die Schnauze, die Echsenaugen und das Wurmgesicht eines Ganys vor sich. Marschall Koli; er erkannte ihn. Es muß ein Alptraum sein, dachte Gus benommen, fuhr sich mit der Hand über die Stirn und blinzelte. Aber das war es nicht.
     Gus sah um sich und bemerkte, daß er nahe dem Bohrloch lag, das die Toms für ihn ausgehoben hatten. Die Nacht war inzwischen hereingebrochen, und der Mond warf gerade genug fahles Licht, um den Schwarm der zur Dienerschaft Kolis gehörenden Geschöpfe noch alptraumhafter erscheinen zu lassen. Wie haben sie mich bloß an die Oberfläche zurückge bracht? wunderte er sich. Ich nehme an, sie können einfach alles, stellte er schließlich niedergeschlagen fest. Deshalb haben sie den Krieg gewonnen; deshalb sind sie hier.
     »Es tut mir leid für Sie, Mister Swenesgard«, sagte Koli mit pfeifender, kalter Stimme. »Soll ich Ihnen etwas sagen, Sir? Sie sind erledigt. Es wäre besser für Sie gewesen, Sie hätten in dieser Höhle dort unten Ihr Leben gelassen, wie es Ihrem Vormann ergangen ist. Es ist ziemlich offensichtlich, was Sie sich erhofft haben. Sie haben sich dem Okkupationsgesetz widersetzt, indem Sie nach

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