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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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Percy X verbunden sind. Dadurch können wir von Zeit zu Zeit seinen ungefähren Aufenthaltsort in Erfahrung bringen.«
     Er schnellte seine Zunge in Richtung auf eine eindrucksvolle Wandkarte, die die Zone und insbesondere die unbefriedeten Gebirgsgegenden zeigte, die sowohl von den Resten indianischer Stämme als auch von den Neeg-Parts kontrolliert wurden.
     An die Karte war ein beweglicher Leuchtkopf geheftet. Er kennzeichnete den ungefähren gegenwärtigen Aufenthaltsort von Percy X.
     »Unsere Operation«, fuhr Marschall Koli fort, »wird, wie ihr wißt, unter dem Namen Unternehmen Katzendreck durchgeführt – was ein Ausdruck der terranischen Sprache ist und eine unangenehme Aufgabe bezeichnet. Und diese Aufgabe hat sich als unangenehm erwiesen, weil sie bereits zu lange dauert.« Er hatte sich jetzt fast vollkommen aufgerichtet und balancierte auf seiner Schwanzspitze, um die Wichtigkeit dessen zu unterstreichen, was er seinen Untergebenen mitzuteilen hatte.
    »Das Unternehmen Katzendreck«, erklärte er, »wird gegen 23.00 Uhr Tennessee-Zeit in die kritische Phase eintreten. Unsere Kommandoeinheiten werden mit einzelnen Luftkissenbooten völlig lautlos landen und den Punkt einkreisen, wo sich der Feind verschanzt hat.« Er hielt inne und sagte dann: »Dies ist der Augenblick, auf den ich mich während meiner ganzen Amtszeit als Militäradministrator der Zone vorbereitet habe. Alle unsere von langer Hand geplanten taktischen Operationen werden um 23.00 Uhr einsetzen. Danach…« Seine Zunge schnellte erregt hin und her. »Entweder werden wir Percy X haben oder nicht. Wie auch immer, eine weitere Chance werden wir nicht mehr bekommen.« Er fügte hastig hinzu: »Soweit es die militärische Gerichtsbarkeit dieser Zone betrifft, meine ich. Ich weiß natürlich nicht, was der zivile Administrator unternehmen wird, der meine Nachfolge antritt.« Aber, dachte er, durch unsere Wüks, die die Neeg-Parts infiltriert haben, kenne ich Percy; ich weiß sogar eine ganze Menge über ihn, obwohl wegen Percys telepathischen Fähigkeiten keiner unserer Wüks nahe genug an ihn herangelangen konnte, um ihn zu töten oder auch nur Wesentliches über die Vorgänge in seinem inneren Führungszirkel zu erkunden.
     Er berührte mit seiner Zunge einen Schalter und aktivierte damit einen Servoprojektor, der auf dem Tisch vor ihm aufgebaut war; auf der gegenüberliegenden Wand erschien ein dreidimensionales und farbiges Abbild von Percy X, das mit Hilfe eines Teleskopobjektivs aufgenommen worden war. Percy hatte sich mit seinen Unterführern zu einer Besprechung niedergehockt und fühlte sich offenbar völlig sicher und unbeobachtet.
     »Alle Terraner tendieren natürlich dazu, einander völlig gleich auszusehen«, sagte der Marschall. »Man beachte aber das starke Kinn und dieses breite Lächeln der Stärke, das diesen Mann auszeichnet. Er ist ein überlegener Terraner.« Der letzte, fügte er in Gedanken hinzu, der noch nicht kapituliert hat. Und wenn man ihn genau betrachtet, kann man auch sehen, warum. »Um den Erfolg des Unternehmens Katzendreck zu garantieren«, fuhr er fort, »biete ich dieses erste und einzige Mal einen Anreiz an – eine Belohnung.«
    Alle Augen im Raum waren starr auf ihn gerichtet.
    »In meiner unendlichen Großzügigkeit biete ich dem Creech, dem es gelingt, die Mission dieses Kommandounternehmens erfolgreich abzuschließen zehntausend Tulebs – und das auch noch einkommensteuerfrei.« Zufrieden beobachtete er die eifrige Dienstbarkeit, die sich auf allen Gesichtern breitmachte; Verlangen nach der Belohnung, der unbeugsame Wille, derjenige zu sein, der sie erringen würde… und da er dies sah, wußte er, daß er es in dieser letzten kritischen Stunde geschafft hatte, nach so vielen fehlgeschlagenen Versuchen. Endlich hatte er die Richtung eingeschlagen, die ihm den Erfolg bringen würde. Die Voraussetzungen dazu hatte er einem terranischen Psychologiebuch entnommen: Wie man seine Untergebenen motiviert.
     Es war kalt geworden. Kalt und feucht und neblig; die Bäume des Bergwaldes wuchsen zu einer verschwommenen Einheit zusammen. Die Neeg-Parts konnten jedoch nicht riskieren, ein Feuer zu machen; die Ganys verfügten über empfindliche Hitzedetektoren, die auf ein Lagerfeuer sofort ansprechen würden, sogar durch die Wolkendecke hindurch. Statt dessen drängten sie sich der Wärme wegen zusammen, Arme und Beine ineinander verschlungen, Decken und Schlafsäcke über sich ausgebreitet, um soviel wie

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