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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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keinen Namen hatte, suchte sie nach einer guten Idee. Sie dachte an ein Schachbrett und die Figuren dazu und taufte den Hund nach der Königin »Queenie«.
    »Mein Gott, wie zerrauft du aussiehst!« Bridget bemühte sich nicht, ihren Zorn zu verbergen, als sie bei ihrer Ankunft ihre Tochter, die Herzogin, in ein lockeres Kittelkleid gehüllt vorfand. »Halt mir diesen Hund vom Hals.«
    Elizabeth legte eine zurückhaltende Hand auf Queenie und verfiel sofort in ihr altes, unterwürfiges Verhalten, sich für ihr Aussehen zu entschuldigen. »Ich war gerade in der Destillerie und habe geholfen, Kräutermischungen und Duftkerzen herzustellen. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Reise, Mutter.«
    »Ganz sicher nicht! Man hat mich aus meinem Heim in London gerissen, fort von meiner Familie und meinen Freunden und hunderte von Kilometern weit weg geschleppt, um mich um dein Wohlergehen zu kümmern, und was finde ich? Eine Tochter, die aussieht und sich benimmt wie eine Küchenmagd. Du hast keine Würde! Kein Gefühl für deine Stellung, Elizabeth! Kein Wunder, dass Hamilton nach mir geschickt hat. Ich sehe auch, dass diese schottischen Bediensteten an die Kandare genommen gehören. Wo ist Emma? Wo ist seine Gnaden?«
    »Er ist in Glasgow ... geschäftlich, glaube ich.«
    »Wird schon irgend so ein seltsames Geschäft sein, wie alle Männer, schätze ich.«
    Sie hat Vater im Verdacht! Sie ist verärgert, ihn in London zurücklassen zu müssen, obwohl sie ihm nicht trauen kann, und jetzt bekomme ich ihren Ärger zu spüren. Sie scheuchte Queenie zurück in die Destillerie und nahm sich vor, die Tyrannin zu besänftigen und zu trösten. »Komm, du brauchst ein wenig Pflege nach der harten Reise. Ich habe ein sehr hübsches Schlafzimmer mit einer wunderschönen Aussicht für dich ausgesucht. Ruh dich aus, dann bringe ich dir etwas Sherry und Gebäck, und lasse Emma ein Bad für dich bereiten.«
    Als sie oben ankamen, war Emma bereits dabei, Bridgets Gepäck auszupacken. Die Zofe machte sich keine Illusionen darüber, wie fordernd Elizabeths Mutter sein konnte. Sie machte einen Knicks. »Willkommen in Schloss Cadzow, Madam.«
    Bridget schniefte und schaute aus einem der hohen Fenster. »Meine Vorstellung von einer wunderschönen Aussicht ist Hyde Park, nicht diese gottverlassene Wildnis. Das ist ja schlimmer als in Irland! Obwohl ich zugeben muss, dass dieses Schloss viel luxuriöser ist als Castlecoote.«
    »Ich habe Castlecoote geliebt«, sagte Elizabeth trotzig.
    »Du siehst so aus, als hättest du es nie verlassen! Geh und ziehe dich sofort um. Ich habe dich zu einer Lady erzogen und mit großen Opfern meinerseits deine Hochzeit mit einem Herzog von England arrangiert. Und du bedankst dich dafür, indem du dich kleidest wie eine Straßengöre. Und das mit Absicht!«
    Elizabeth ging, um ihrer Mutter den Wunsch zu erfüllen. Mag sein, dass ich in den Augen der Welt eine Herzogin bin, aber wenn ich Mutter gegenüberstehe, werde ich zu einem folgsamen Kind. Ich wünschte, ich hätte den Mut, mich ihr zu widersetzen!
    Am folgenden Tag kehrte Hamilton zurück und bestellte Elizabeth und Bridget in die Bibliothek. »Jetzt, da deine Mutter in Cadzow ist, kann ich selbst zur Eröffnung des Parlaments nach London zurückkehren. Natürlich werde ich Ende Oktober rechtzeitig zum freudigen Ereignis wieder zurückkommen.«
    Elizabeths Stimmung hob sich. Also werde ich den ganzen September und Oktober ohne ihn genießen können!
    Er wandte sich an Bridget. »Ich überlasse das Wohlergehen der Herzogin und meines ungeborenen Erben Eurer Obhut, Madam.«
    »Ich verspreche Euch, jede Woche einen Bericht zu schicken, Euer Gnaden.«
    Elizabeth lächelte heiter. Emma und ich werden deine verdammten Berichte verbrennen!
    »Da gibt es etwas, was mich beunruhigt, Euer Gnaden.
    Ich habe einen struppigen Hund im Haus gesehen. Er könnte Elizabeth anspringen, und Eurem ungeborenen Kind Schaden zufügen.«
    Elizabeth kochte. Du Hündin! Du weißt, dass Queenie mir Freude macht und bist finster entschlossen, sie mir zu nehmen. »Ich habe mich schon um die Angelegenheit gekümmert, James. Ich habe einem der Wildhüter befohlen, ihn zu erschießen.« Die praktische Lüge kam ihr leicht von den Lippen. Sie hatte ihre Mutter mit ihren eigenen Waffen geschlagen, und diesmal bereitete nicht einmal ihr Gewissen Schwierigkeiten dabei.
    »Ich werde schon vor deinem Geburtstag abreisen müssen, meine Liebe, also werden wir ihn im Voraus feiern, in Glasgow, mit

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