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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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konnte.
    Bis zum Ende der Woche fehlten ihnen nur noch Ballkleider. Solche Kleider waren unglaublich teuer, aber Bridget blieb fest dabei, dass ihre Töchter Kleider von der besten Modistin in London brauchten, nicht etwas von Mary Genähtes.
    In ihren wunderhübschen neuen Kleidern und in Begleitung des in Livree gekleideten Burschen traten Maria und Elizabeth zum ersten Mal nach einer Woche hinaus in den Sonnenschein. Sie zogen aller Augen auf sich, als Bridget sie über den Hannover Square und in die Bond Street führte, wo die Damen aus der beau monde einkauften.
    Dort betraten sie das Geschäft von Madame Madeleine, ein modisches Etablissement, das bekannt für seine Kopien von »Worth«-Kleidern war. Maria und Elizabeth waren im siebten Himmel, während sie die wunderbaren Kreationen aus Seide und Satin anprobierten, beide hatten sie keine Schwierigkeit, sich ihr Lieblingskleid auszusuchen. Die Schwierigkeit entstand erst, als Bridget erfuhr, was sie kosten sollten. Es war doppelt so viel, wie sie erwartet hatte, doch die Lösung für das Problem war offensichtlich.
    »Wir nehmen dies hier.« Bridget zeigte auf das Kleid, das Maria ausgesucht hatte. »Ihr werdet es einfach beide abwechselnd anziehen müssen!«
    Als sie wieder zu Hause waren, trat Bridget Jack entgegen. »Unser Geld schmilzt dahin wie Schnee im Sommer. Ich möchte, dass du zu deiner Familie nach St. Ives gehst. Berichte ihnen davon, was für hervorragende Aussichten unsere Töchter auf dem Heiratsmarkt haben, und mache ihnen ganz offen klar, dass du erwartest, dass sie etwas zu den Ausgaben der ersten Saison der Mädchen beitragen.«
    Schließlich war Bridget Gunning bereit, ihre Kampagne zu beginnen, und sie hatte vor, das mit einer Salve zu tun. Sie ging zum Zeitungsbüro des Londoner Chronicle und bezahlte fünf Schillinge dafür, dass eine Notiz auf eine besonders auffällige Stelle auf der Gesellschaftsseite kam:
     
    Die wunderschönen Enkelinnen des Lord John Gunning, aus St. Ives, und Theobald, dem sechsten Vicomte Mayo, sind kürzlich aus Castlecoote in Irland hier angekommen, um ihren Wohnsitz in der Great Marlborough Street einzunehmen. Maria und Elizabeth wurden kürzlich dem regierenden Gouverneur, seiner Exzellenz dem Vizekönig von Irland, vorgestellt, und ihre unvergleichliche Schönheit nahm Schloss Dublin im Sturm. Es wird erwartet, dass sie in der englischen Gesellschaft einen ähnlichen Eindruck hinterlassen werden. Die Gunning-Schwestern werden von Einladungen zu gesellschaftlichen Ereignissen überhäuft, offensichtlich gibt es eine große Nachfrage nach ihrem Erscheinen in der Gesellschaft in der Wintersaison.

6
     
    Bevor das Parlament eröffnet wurde, gab George II, der König von England, einen Empfang im St.-James-Palast. Jetzt, wo alle wieder zurück in London waren, würde das zum wöchentlichen Ereignis werden, zu dem Höflinge, Politiker, der Adel und reiche Grundbesitzer eingeladen wurden, die bei der Krone um Vergünstigungen nachsuchten.
    Der Herzog von Devonshir6, der neu ernannte oberste Haushofmeister des königlichen Haushalts, stand im Gespräch mit dem König und nahm erfreut den Dank seiner Majestät für seine »umsichtige Verwaltung« in Irland entgegen. Devonshires Erbe, William, Lord Hartington, der Ambitionen auf die Stellung als oberster Hofstallmeister hatte, war auch bei dem Empfang anwesend. Er begrüßte seinen Freund John Campbell und fragte, warum sein Bruder Henry nicht da wäre.
    »Henry wurde mit seinem Regiment in den Einsatz zurückgerufen.«
    »Er ist Kapitän bei der Infantrie der Argyll und Sutherland Highlander, oder? Ich hoffe doch, dass es in Schottland keine Schwierigkeiten gibt?«
    »Zum Kontinent abkommandiert, als Warnung an die Franzosen, kann ich sagen.«
    James Douglas, der Herzog von Hamilton, der einen Sitz im Parlament hatte, gesellte sich zu John und Will. Hamilton hasste den König leidenschaftlich, auch wenn er immer bei seinen Empfängen erschien. Hamilton hatte der berühmten Schönheit Elizabeth Chudleigh den Hof gemacht, bis der verwitwete König George sich in sie verliebte und ihm ihre Zuneigung stahl. James' Stolz war unwahrscheinlich gekränkt.
    »Hallo, James. Du hast einen verdammt guten Jagdausflug nach Irland versäumt. Es gab Mengen von Lachs und Wild, selbst das Wetter hat bis zum letzten Tag mitgespielt«, sagte Will.
    »Ich ziehe der Hölle Irlands eine Spielhölle vor, und das jede Nacht der Woche.« Hamilton war schon im zarten Alter von achtzehn

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