Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
Vom Netzwerk:
Bist du bis Freitag in der Stadt?«
    »Nein, morgen habe ich in Sundridge etwas Dringendes zu erledigen. Am Freitag bin ich wieder zurück - schließlich ist es von Kent nur ein Ritt von zwanzig Meilen.«
     
    Hamilton und Coventry betraten den Clubraum von White's auf einen Drink vor dem Abendessen. Obwohl beide Adlige förmliche Kleidung und gepuderte Perücken trugen, war damit die Ähnlichkeit zu Ende. Hamilton war mittelgroß, besaß die stämmige Statur und die braunen Augen seiner Tiefland-Vorfahreii, während Coventry hoch gewachsen und schlank war und schmale Schultern hatte. Der holzgetäfelte Raum mit seinen bequemen Ledersesseln bot den Clubangehörigen die Möglichkeit, alle in London am Tag veröffentlichten Zeitungen zu lesen. Hamilton bestellte einen doppelten Weinbrand und nahm dann ohne weiteren Hintergedanken den Londoner Chronicle zur Hand, um sich die Schlagzeilen anzusehen. »Die erste Seite ist voll von Devonshires Ernennung«, sagte er mit Abscheu.
    »Gehst du zu dem Empfang am Freitagabend?«
    Hamilton sah über den Rand der Zeitung. »Ich glaube nicht. Die ganze Liebedienerei vor Devonshire würde mir Übelkeit bereiten.«
    Coventry beugte sich vor, um die Gesellschaftsnachrichten auf der letzten Seite der Zeitung zu lesen. Sie war voll von Namen aus der beau monde und Personen, die für die modische Wintersaison in die Hauptstadt zurückgekommen waren. Er tippte mit seinem Lorgnon gegen die Zeitung. »Hast du das hier gesehen, James?«
    Hamilton drehte die Zeitung um und überflog die Namen.
    »Das mit den beiden >wunderschönen Enkelinnen    »Ja ... >ihre unvergleichliche Schönheit nahm Schloss Dublin im Sturm<.«
    »Die Gunning-Schwestern. Hast du sie schon gesehen, George?«
    »Ja, allerdings«, log Coventry, dem es ein teuflisches Vergnügen bereitete, Hamilton in Bezug auf eine schöne Frau etwas voraus zu haben. »Gestern Abend im Theater«, improvisierte er.
    »Bist du ihnen vorgestellt worden?«, wollte Hamilton wissen.
    »Nein, James, ich habe nur von weitem ihre Schönheit bewundert.«
    Hamilton kippte seinen Weinbrand hinunter und bestellte noch einen. »Ich wette zehn Guineen, dass ich es schaffe, ihnen vor dir vorgestellt zu werden, George!«
    »Verbindest du Frauen immer damit, etwas zu schaffen, James?«
    »Sich eine zu beschaffen, um unerlaubten Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben ... warum nicht?«
    »Also, lass uns das klar formulieren, James. Wettest du zehn Guineen gegen mich, dass du ihnen vor mir vorgestellt wirst oder dass du vor mir eine von ihnen ins Bett bekommst?«
    »Ich wette zehn Guineen um die Vorstellung ... und zehn tausend, dass ich vor dir eine von ihnen bumse, Coventry!«
    »Bei Gott, die Wette gilt! Du konntest doch noch nie einer schönen Frau widerstehen.«
     
    Rachel und Cat Cavendish saßen nachdenklich über der Gästeliste für den Empfang, den sie zu Ehren der Ernennung ihres Vaters zum obersten Haushofmeister im königlichen Haushalt in Devonshire House gaben. Sie hatten schon dafür gesorgt, dass Einladungen an jene Gäste geschickt wurden, die ihre Ehepläne vorantreiben könnten. Rachel wurde inoffiziell vom Grafen von Orford, dem Neffen des verstorbenen Premierministers Sir Robert Walpole, der Hof gemacht. Cat hingegen glaubte, sie wäre in John Ponsonby verliebt, der zu ihrem großen Verdruss keinen Titel hatte.
    »Graf und Gräfin Burlington stehen auf der Liste, aber nicht Lady Charlotte. Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie schon alt genug ist, um an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen.« Cat griff nach einem Stift und einer leeren Einladungskarte.
    »Will und John Campbell haben gesagt, sie wäre unter den Debütantinnen gewesen, die Vater in Dublin vorgestellt wurden, also muss sie wohl sechzehn geworden sein.«
    Rachel biss sich auf die Lippen und versuchte, nicht neidisch zu sein. Schon seit zwei Jahren versuchte sie, die Aufmerksamkeit von John Campbell zu erregen, doch er behandelte sie immer noch wie eine Schwester. Sie wusste, dass es an der Zeit war, den Grafen von Orford nicht länger hinzuhalten und eine vernünftige Ehe zu schließen. Eine Gräfin zu werden, war schließlich nicht zu verachten. »Warum machen wir nicht einen Besuch in Burlington House und geben dabei die Einladung ab?«
    Eine Stunde später stiegen die Cavendish-Schwestern aus ihrer Kutsche und standen vor der Tür von Burlington House. Der Butler ließ sie ins Empfangszimmer kommen und nahm ihre Karte entgegen, um sie der Gräfin zu

Weitere Kostenlose Bücher