Die irische Wildkatze
Mr. Pitt. Und zweifellos wird Newcastle vom Außenminister zum nächsten Premierminister aufsteigen. Und mit den holländischen und deutschen Truppen ist England nicht wirklich gut gedient. Wir brauchen ein starkes britisches Heer und eine britische Marine. Argyll und ich glauben, dass wir Regimenter brauchen, die im Hochland rekrutiert wurden, nicht in fremden Ländern!«
»Der König und seine Minister befürchten, dass alle Hochländer Jakobiten sind.«
»Das ist doch völliger Blödsinn! Schottische Regimenter unter meinem Vater Argyll haben die Jakobiten in der Schlacht von Culloden Moor geschlagen, nein, vernichtet. Rekruten aus dem Hochland würden der Regierung treu dienen, wenn man sie regelmäßig bezahlt.«
»Ich strebe selbst größeren Einfluss in der Verwaltung an.
Lispelnde, weibische, unentschiedene Inkompetente wie Newcastle werden nur durch Bestechung gewählt. Ich arbeite daran, das System zu ändern. Kann ich persönlich mit Eurer und Argylls Unterstützung rechnen?«
John Campbell sah die Energie des Ministers, seinen Patriotismus und seine Begeisterung für seine Aufgabe. »Ja, das könnt Ihr, Mr. Pitt.«
»Wo zum Teufel warst du denn?« Bridget Gunning war wütend, dass ihr Mann, der abgereist war, um seine Familie in St. Ives, Cambridgeshire zu besuchen, drei ganze Tage fort gewesen war.
»Mein Vater ist ernsthaft krank, Bridget. Die Vorsehung hat meinen Besuch in St. Ives bestimmt - ich fürchte, seine Tage sind gezählt«, sagte Jack traurig.
Ihre Augen wurden schmal. »Hast du das Geld bekommen?«
»Bei einer solchen Gelegenheit konnte ich kaum das Thema Geld anschneiden.«
»Welche Gelegenheit könnte besser sein? Ich kann dir versichern, dass die Gedanken deiner Brüder auf Geld gerichtet sind, wenn dein Vater im Sterben liegt! Wirst du in seinem Testament bedacht?«
»Bridget, du weißt, dass ich nicht sein Erbe bin. Ich bin der Jüngste. Ich kann im besten Falle mit nicht mehr als ein paar hundert rechnen.«
»Dein Bruder Peter wird der neue Lord Gunning sein. Zumindest werden wir seinen Namen in der Gesellschaft ab und zu nennen können, besonders, wenn er seinen Sitz im Oberhaus einnimmt.«
»Peter hat sich gefreut, mich zu sehen. Er hat darauf bestanden, mir ein Pferd zu geben, als er bemerkte, dass ich keins hatte.«
»Ein Pferd braucht einen Stall - nichts, als eine zusätzliche Ausgabe. Du musst noch einmal zu den Geldverleihern gehen, jetzt, wo du die Aussicht hast, in Lord Gunnings Testament genannt zu werden. Wenn du sie glauben machen kannst, dass du ein ordentliches Erbe erwarten kannst, dürftest du eigentlich kein Problem haben, mehr Geld aufzutreiben. Als Erstes brauchen wir eine Zofe. Es ist unerlässlich, dass junge Damen von Stand von einer Zofe begleitet werden, wenn ihre Mutter nicht bei ihnen ist.«
»Sie sind wohl schon zum Hofe in St. James eingeladen, wie?«, fragte Jack trocken.
»So gut wie!« Bridget hob zwei Einladungen hoch, die mit der Morgenpost gekommen waren und wedelte sie mit triumphierender Miene vor seiner Nase hin und her. »Die Mädchen machen sich gerade fertig, um mit der Gräfin und Charlotte Boyle in Burlington House Tee zu trinken.« Sie machte eine Pause, um den dramatischen Effekt ihrer Worte zu steigern. »Ta-ta-ta-ta! Morgen Abend sind wir zu einem Galaempfang in nichts weniger als Devonshire House eingeladen!«
»Das hast du gut hinbekommen, Bridget«, meinte Jack anerkennend. »Aber lass dir das nicht zu Kopf steigen. Mach vorsichtig weiter, so wie ich es auch tun werde. Zweifellos wird es morgen Abend in Devonshire House auch Spieltische geben.«
»Ich gehe nur schnell meine Haube holen. Und wenn die Mädchen herunterkommen, wage nur nicht ihnen zu sagen, dass ihr Großvater im Sterben liegt!«
»Ich werde nicht hier sein. Ich muss zusehen, dass ich im Mietstall der Great Marlborough Street einen Platz für mein Pferd bekomme.«
Während Bridget Gunning mit ihren Töchtern die Regent Street in Richtung Piccadilly hinunterging, gab sie ihnen strenge Anweisungen. »Vergesst nicht, die Gräfin grundsätzlich und immer mit Lady Burlington anzusprechen. Drängt euch nicht in den Vordergrund. Sprecht nicht, solange ihr nicht angesprochen werdet. Gebraucht bei ihrer Tochter die Anrede Lady Charlotte, solange ihr nicht zu einer weniger förmlichen Anrede eingeladen werdet. Und vor allem glotzt nicht mit großen Augen die Pracht von Burlington House an. Ich kann euch garantieren, dass wir noch nichts Derartiges gesehen
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