Die irische Wildkatze
Almack's aufgenommen werden.« Bridget breitete hilflos die Hände aus.
»Ich werde mit Sarah Jersey sprechen. Natürlich lege ich ein Wort für Elizabeth und Maria ein. Sie werden Charlie gut Gesellschaft leisten können. Wenn sie mit Freundinnen zusammen ist, hat sie einfach mehr Selbstvertrauen.«
»Wie kann ich Euch für Eure Bemühungen danken?«
Dorothy winkte lässig ab. »Nicht der Rede wert. Wofür hat man denn Freunde? Wie geht es Eurem attraktiven Ehemann?«
»Er war in den letzten drei Tagen zu Besuch bei seinem Vater, Lord Gunning. Ich bin froh, dass er rechtzeitig zurückgekommen ist, um uns morgen Abend zum Empfang in Devonshire House zu begleiten.«
Dorothy, die nichts lieber tat, als den neuesten Klatsch mit einer Freundin auszutauschen, musste dazu jedoch erst die Töchter loswerden. »Charlie, ich glaube, du solltest Dandy mal wieder in den Garten bringen. Daddy hat seine kleinen Würstchen nicht so gern auf den neuen türkischen Teppichen.«
Charlie und Elizabeth sprangen sofort auf, denn sie wollten nichts lieber tun, als gemeinsam in den Garten zu gehen, wo sie sich offen unterhalten konnten. Maria war etwas zurückhaltender. »Kann ich mir Eure Gemälde ansehen, Lady Burlington?«
»Natürlich, meine Liebe.« Dorothy wandte sich Bridget zu. »Sieh mal einer an, ein so junges Mädchen und interessiert sich schon für Kunst.«
»Ich habe schon daran gedacht, Marias Porträt malen zu lassen, weiß aber noch nicht so recht, für welchen Künstler ich mich entscheiden soll, obwohl mir Reynolds sehr empfohlen worden ist.«
»Devonshire House ist voll mit Porträts der Cavendish-Töchter, obwohl man keine von ihnen eine umwerfende Schönheit nennen kann.« Dorothy beugte sich vor und sagte im Vertrauen zu Bridget: »Als Rachel und Catherine zum Tee hier waren, musste ich immer wieder denken, wie bedauerlich es doch ist, dass sie ihr Aussehen von der Mutter haben. Die Herzogin war eine einfache Catherine Hoskyns, als der Herzog sie heiratete. Und mit einfach meine ich sehr einfach!«
»Vielleicht hatte sie andere Qualitäten!«, sagte Bridget und lachte.
»Geld natürlich, aber keinerlei Erziehung. Ihr Vater war ein Geschäftsmann der Mittelklasse, und Devonshire hatte enorme Spielschulden.«
Bridget hörte aufmerksam zu, während Lady Burlington sich ihrem zweitliebsten Zeitvertreib hingab: dem Tratsch.
Als Beth und Charlie im Garten angekommen waren, umarmten sie einander und hörten eine Viertelstunde nicht mehr auf zu reden. Ohne dert missbilligenden Blick ihrer Mutter belebte sich Elizabeth. Sie lachte voller Freude, als sie zusah, wie Dandy an jeder Blume schnupperte und dann sein Bein hob, um an jeden Baum zu pinkeln. »Charlie, du kannst wirklich froh sein, einen Hund zu haben. Darf ich ihn mal auf den Arm nehmen?«
»Natürlich. Dandy mag nichts lieber als Zuwendung.«
Beth nahm ihn hoch, drückte ihn an sich und ließ ihn ihr Kinn ablecken.
»Ich bin so aufgeregt wegen morgen Abend. Zuerst hatten die Cavendish-Schwestern vergessen, mich einzuladen, und ich glaube, dass Will sie dazu gebracht hat, mir eine Einladung zu bringen. Ich hoffe, dass es Will war! Ich kann einfach nicht aufhören, an ihn zu denken, Beth«, gestand Charlie.
»Haben sie Will, ich meine Lord Hartington, erwähnt?«
»Ja, sie sagten, John Campbell und Will hätten mit ihnen in Devonshire House zu Abend gegessen. Ich erzählte ihnen von dir und wie gut wir uns verstanden haben, und Mutter schlug vor, euch auch zu dem Empfang einzuladen.«
»Glaubst du, dass John Campbell auch dort sein wird?« Elizabeth konnte bei dem Gedanken daran, ihn wiederzusehen, kaum atmen.
»Natürlich wird er auch dort sein. Er und Will sind die allerbesten Freunde.«
»Wird es auch Tanz geben?«, fragte Elizabeth atemlos.
»Ich bin nicht sicher. Es ist kein Ball, sondern ein Empfang für seine Gnaden, aber es dürfte eine Menge Gelegenheiten geben, sich zu unterhalten und im Schein bunter Laternen durch den Garten zu wandern ... und zu flirten!« Charlie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »Letzte Nacht habe ich von Will geträumt ... Ich träumte, er hätte mich geküsst!«
Beth schloss die Augen und streichelte den Hund, während sie sich erinnerte. »Mir kommt das alles wie ein Traum vor. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich morgen Abend zum Devonshire House gehen werde!«
Als Elizabeth Gunning an jenem Abend zu Bett ging, konnte sie kaum einschlafen wegen der Aufregung, die in ihr brodelte. Sie waren in der
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