Die irische Wildkatze
weiß ich schon, wie ich einen Mann in die Hand nehmen und meine Finger um ihn >wickeln< kann.« Sie machte es am Griff des Schirms vor. »Das funktioniert viel besser - und schneller - als Gepräche über Politik.«
Elizabeth wurde tiefrot. Nach ihrer Begegnung mit John Campbell am Morgen wusste sie, was Maria meinte. »Sei vorsichtig. Mutter möchte, dass wir H e i ra t santräge bekommen, nicht andere von zweifelhafter Art.«
»Oh, die kleine Miss Züchtig will mich zum Thema Heiratsanträge belehren. Ich habe schon einen Grafen an der Angel... und ich werde ihm viel Spiel geben, bevor ich versuche, ihn an Land zu ziehen.«
»Ich kann es kaum erwarten, deinen Grafen kennen zu lernen. Rast bei ihm dein Puls, und raubt er dir den Atem? Oder werden dir bei seiner Berührung die Knie schwach, Maria?«
»Natürlich nicht! Ich plane, dass er mein Ehemann wird, nicht mein Geliebter. Mein Herz schlägt schneller bei dem Gedanken, eine Gräfin zu werden. Herzogin wäre noch besser. Nur der Gedanke daran, dass man mich mit Euer Gnaden anspricht, nimmt mir den Atem.«
Später, nachdem sie ins Bett gegangen waren und als Elizabeths Traum begann, war sie plötzlich allein mit John Campbell.
Er ho b sie aus dem Sattel, und sie näherte sich ihm von oben mitfliegenden Unterröcken. Als sie schließlich in seiner Umarmung stand, strich sie mit der Hand über seine Härte, schloss ihre Finger um ihn und drückte zu. »Du benimmst dich wie eine kleine Hure! Ist das eines von den verführerischen Spielen, die du gern spielst, Elizabeth?«, wollte er wissen. »Ich bin keine Hure! Ich bin eine Dame!« »Du bist eine Schauspielerin, die so tut, als wäre sie eine Dame. Andere kannst du vielleicht täuschen, aber mir kannst du nichts vormachen. Ich kenne alle deine schändlichen Geheimnisse, Elizabeth Gunning!«
Am nächsten Morgen verließ Bridget schon früh das Haus. Sie hatte einen geschäftigen Tag vor sich. Als Erstes ging sie zu einer Agentur, die darauf spezialisiert war, reiche Damen der besten Gesellschaft mit Zofen auszustatten. Als sie ihre Wünsche genannt hatte, wurde sie in einen Raum gebracht, in dem ein halbes Dutzend Frauen mit hoffnungsvollen Gesichtern darauf warteten, eingestellt zu werden.
Bridget betrachtete sie alle mit kritischem Blick und stellte fest, dass sie irgendwie alle aus demselben Holz geschnitzt schienen. Sie wirkten sanft, anpassungsfähig und schäbig. Sie hatte eine sehr genaue Vorstellung davon, wie die Zofe einer Dame aussehen sollte, und keine der Anwesenden passte dazu. Also verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg zur Drury Lane. Dort ging sie direkt in die Vorstellungsräume, die von allen Theatern genutzt wurden, wo Schauspieler und Schauspielerinnen in der Hoffnung versammelt waren, von einer der Bühnen für eine kleine Rolle ausgewählt zu werden. Am Anfang ihrer Karriere hatten sie und Peg Woffington stundenlang in diesem Raum gesessen und gewartet.
»Ich suche nach jemandem, der die Rolle einer Zofe spielen kann.«
Als ein Dutzend eifriger Frauen aufstand, erklärte Bridget: »Die Rolle wird nicht auf einer Bühne gespielt werden, sondern in der wirklichen Gesellschaft. Ich brauche eine Frau, die das Selbstbewusstsein hat, auch Lords und Ladies gegenüberzutreten, vielleicht sogar Mitgliedern des Königshauses.« Als alle zwölf Schauspielerinnen stehen blieben, sah Bridget sie sich genau an. Bridget wollte eine Frau um die dreißig, unauffälliges Aussehen, nicht hässlich. Sie sollte eine gewisse Autorität ausstrahlen, gemischt mit etwas Hochnäsigkeit. »Die Rolle besteht darin, für den Verlauf der Wintersaison für zwei schöne junge Damen die Zofe zu spielen und sie zu begleiten. Wenn jemand eure Autorität in Frage stellt, müsst ihr in der Lage sein, euch durchzusetzen. Und natürlich werdet ihr mir Bericht erstatten.«
Bridget suchte drei Frauen aus und begann, ihnen Fragen zu stellen, so dass sie einerseits ihre Stimmen hören, aber auch beurteilen konnte, wie sie reagierten. Schließlich wählte sie eine hoch gewachsene Frau mit bolzengeradem Rücken und flacher Brust, die ihre Nase in die Luft streckte, als rieche sie etwas Unangenehmes. »Die Bezahlung beträgt fünf Schillinge pro Woche, und Ihr werdet in der Great Marlborough Street wohnen. Einverstanden?«
Die Frau machte eine steifen Knicks. »Ja, Madam.«
»Ihr könnt heute anfangen. Euer Name wird Emma sein. Wartet hier.« Bridget ging hinüber zur anderen Seite des großen Raums, wo
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