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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Kaffeehaus und setzte sich auf den Platz neben Coventry, der ihn bereits erwartete. »Na, wer war am Freitagabend alles im Devonshire House? All die üblichen Luschen, einschließlich dir selbst, George?«
    »Du wirst dir wahrscheinlich in den Hintern treten wollen, weil du nicht da warst, James.«
    »Und warum das, bitte schön?« Hamilton unterdrückte ein Gähnen.
    »Ich wurde offiziell dem Fräulein Maria Gunning vorgestellt!« Er grinste. »Du schuldest mir zehn Guineen, James. Brauchst du vielleicht einen Arzt? Du bist so seltsam grün angelaufen.«
    Hamiltons gelangweilter Gesichtsausdruck verschwand. »Du hinterlistiger Schuft, Coventry! Wusstest du, dass sie dort sein würde?«
    »Ich schwöre, dass ich keine Ahnung hatte. Aber ich kann dir eines sagen, James, die Gerüchte haben nicht übertrieben. Maria Gunning ist das schönste weibliche Wesen, das ich je gesehen habe.«
    »Also hast du sie noch nicht angefasst?«
    »Ich glaube kaum, dass einer von uns diesen speziellen Teil der Wette in näherer Zukunft wird einlösen können. Ihre Mutter bewacht sie wie ein Habicht!«
    »Vielleicht sollte ich versuchen, mir die Mutter zu angeln«, sagte Hamilton halb im Scherz.
    »Attraktive Frau, aber extrem beherrschend und autoritär. Ich habe die beiden in meiner Kutsche mitgenommen, als ich ihnen bei ihrem Spaziergang am Sonntag im Hyde Park begegnet bin. Sie hat ihre Tochter an einer sehr kurzen Leine.«
    »Da gibt es doch noch eine, oder?« Hamiltons Stimme klang berechnend.
    »Elizabeth ... sogar noch jünger als Maria. Ich hatte noch nicht das Vergnügen, aber die Gunnings gehen heute Abend ins Drury Lane Theater.«
    »Na, dann werden wir das wohl auch tun, George.«

9
     
    Gehüllt in identische, saphirblaue Abendcapes, die einen phantastischen Kontrast zu ihren glänzenden Locken bildeten, standen Elizabeth und Maria zur kritischen Betrachtung vor ihrer Mutter und Emma.
    »Masken, denke ich.« Bridget öffnete den alten Koffer, in dem die Theaterutensilien aufbewahrt wurden und holte ein paar Masken an Stäben hervor. »Bedeckt eure Gesichter nicht damit«, warnte sie ihre Töchter. »Wir wollen, dass alle, die heute Abend im Theater sind, eure Gesichter genau sehen können. Haltet sie nur des dramatischen Effekts wegen in der Hand. Emma, was meinst du?«
    »Absolut umwerfend, Madam.«
    »Gut, genau das ist der Effekt, den wir erzielen wollen. Maria, Elizabeth, haltet euch heute Abend fern vom einfachen Volk«, ordnete sie an.
    Eine halbe Stunde später, als sie mit einer Mietkutsche beim Drury Lane Theater ankamen, war bereits der gesamte Theaterbezirk voller Menschen. Ein Premierenabend war die Gelegenheit für Londons feine Gesellschaft, sich sehen zu lassen. Bridget stieg gefolgt von ihren Töchtern vorsichtig aus der Kutsche. In dem Augenblick als Maria den ersten Fuß auf den Boden setzte, wurden Rufe laut.
    »Es sind die Gunnings!«
    »Lass mich auch sehen!«
    »Seht, sie sind es! Die Gunnings!«
    Die Rufe waren mit Gedränge, Geschubse und Stößen verbunden, dazu Schreien und Flüchen. Die Menge draußen vor dem Theater geriet schnell m ein Handgemenge.
    Coventry und Hamilton hatten gerade Logenplätze für die Vorstellung gekauft, als die Menge um sie her in Aufregung geriet. »Was zum Teufel ist los?«, wollte Hamilton wissen. »Man sollte auf die verdammten Raufbolde schießen!«
    Coventry, der größer war als die meisten anderen in der Menge, entdeckte ein Stückchen silbergoldenes Haar. »James, sie sind es ... die Gunning-Damen! Mein Gott, man wird sie erdrücken.«
    Hamilton hielt einen Malaccastock mit silbernem Knauf in der Hand, den er wirkungsvoll einzusetzen begann, indem er rief: »Macht Platz! Platz da!« Die Menge wich weit genug zurück, so dass die beiden Männer zu den Damen durchkommen konnten.
    »Lord Coventry, wie kann ich Euch für die galante Rettung danken? Wir hätten nicht kommen sollen! Jetzt ist es schon so weit, dass meine Töchter nicht in der Öffentlichkeit erscheinen können, ohne bedrängt zu werden!«
    Elizabeth sah den Grafen von Coventry an, von dem Maria behauptete, sie hätte ihn schon an der Angel, doch dann fiel ihr Blick auf den Mann, der ihn begleitete. Er starrte sie ganz offen an und machte keinen Versuch, sein deutliches Interesse zu verbergen. Sie senkte die Lider, um den Blickkontakt zu unterbrechen, aber als sie wieder aufsah, fand sie seinen unverwandten Blick nach wie vor auf sich gerichtet. Seine braunen Augen verschlangen sie. Sie bedeckte in

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