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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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das eigentlich ein Widerwille dagegen war, wieder nach Hause zu gehen. So lange sie nicht unter dem kritischen Blick ihrer Mutter gewesen war, hatte sie sich frei und voller Freude und Lebenskraft gefühlt. Lady Boyle war wirklich ein Engel im Vergleich zu ihrer Mutter.
    Charlie drängte sie, das grüne Reitkleid zu behalten und bestand darauf, dass sie es sowieso nie trage, weil ihre Haut neben Jadegrün bleich wirkte. Aber als Maria den rosaroten Sonnenschirm und das Reitkleid sah, begann sie zu nörgeln.
    »Wenn Elizabeth einen Sonnenschirm hat, will ich auch einen! Ein Reitkleid will ich nicht, weil ich Pferde sowieso hasse, aber ich glaube, dass ich ein neues Tageskleid bekommen sollte.«
    »Wir gehen schon bald Einkaufen«, versicherte ihr Bridget. »Aber ich bin sicher, dass dir Elizabeth bis dahin ihren Sonnenschirm leihen wird. So, und jetzt erzähl uns genau, was in Burlington House alles passiert ist.«
    Das war ein Befehl. Beth wusste genau, dass ihre Mutter die Kutschfahrt in den Park kritisieren würde, weil sie und Maria hatten zu Fuß gehen müssen. Ihr war auch klar, dass der Ritt am frühen Morgen von ihrer Mutter kritisiert werden würde. Im Laufe der Jahre hatte sie gelernt, sich zu schützen, indem sie die richtige Auswahl an Informationen traf, die sie ihrer Mutter weitergab. Also berichtete sie von jeder Speise, die sie gegessen, und von jedem Wort, das sie mit der Gräfin gewechselt hatte. »Gestern haben wir den Abend in der Bibliothek von Burlington House verbracht. Sie haben dort so viele Bücher, dass man ein Jahr brauchen würde, um sie alle zu lesen.« Sie sah, wie Maria bei dieser Vorstellung schauderte und fügte dann hinzu: »Heute waren wir bei einem Gottesdienst in ihrer eigenen Kapelle!«
    »Ist ja wirklich ein Wunder, dass du nicht aus Langeweile gestorben bist!« Maria wirkte selbstzufrieden. »Ich bin im Hyde Park spazieren gegangen, und es war kein Zufall, dass ich dem Grafen von Coventry begegnet bin. Er hat Mutter und mich eingeladen, in seiner Kutsche zu fahren. Mutter hat klugerweise erwähnt, dass wir morgen Abend im Theater und am Mittwoch bei Almack's sein würden.«
    »Es ist nicht sicher, dass er ins Theater kommen wird, Maria. Vergiss nicht, dass das Parlament morgen wieder eröffnet wird«, meinte ihre Mutter warnend.
    »Was hat das denn mit dem Grafen zu tun?«, fragte Maria erstaunt.
    »Als Graf von Coventry hat er einen Sitz im House of Lords, aber George Norwich ist auch von Beruf Politiker. Du solltest über diese Dinge Bescheid wissen, Maria. Wenn du ihn dazu bewegen kannst, dir von sich zu erzählen, dann kannst du ihn ganz leicht um den Finger wickeln.«
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Maria. »Ich kann nicht dasselbe Kleid ins Theater und zu Almack's tragen.«
    »Es ist äußerst wichtig für meine Pläne, dass wir alle drei morgen Abend ins Theater gehen. Mary hat einen Ballen sehr schönen Brokat übrig gelassen. Ihr dürftet nicht allzu lange brauchen, um Abendcapes zu nähen. Wenn ihr sie im Laufe des Theaterstücks anbehaltet, wird niemand wissen, was unter dem Cape war. Und dann kann Maria am Dienstag das weiße Ballkleid zu Almack's anziehen.«
    Trotz des unangenehm engen Gefühls in der Brust nahm Elizabeth ihren ganzen Mut zusammen. »Am Mittwoch ist mein Geburtstag ... Bekomme ich mein neues Kleid rechtzeitig?«
    »Ah, Elizabeth, darüber wollte ich schon mit dir sprechen. Ich fürchte, es wird noch nicht möglich sein, das Geld für dein neues Kleid auszulegen. Dein Vater hatte eine Pechsträhne, und es gibt gewisse Ausgaben, wie die Notwendigkeit, eine Zofe einzustellen, damit ihr in Zukunft Erfolg habt. Oh, und was Geburtstage betrifft, habe ich beschlossen, dass du zwar siebzehn werden kannst, Maria aber noch ein Jahr achtzehn bleiben soll. Siebzehn und achtzehn sind das ideale Heiratsalter, während neunzehn schon ganz danach klingt, als wenn die Dame verzweifelt auf der Suche wäre.«
    Wie willst du denn kontrollieren, wie alt wir sind? Aber Elizabeth wusste, dass es nicht nur dumm wäre, zu protestieren, sondern auch völlig unmöglich, die Entscheidungen ihrer Mutter anzuzweifeln.
    Als sich die Gunning-Schwestern an diesem Abend in ihr Schlafzimmer zurückzogen, stand Maria vor dem Spiegel und trug das neue Abendcape, das Beth für sie genäht hatte. Dabei drehte sie den neuen Sonnenschirm und bewunderte die Wirkung. »Mutter glaubt, sie könnte mir beibringen, wie man einen Mann um den Finger wickelt«, sagte sie hintergründig. »Dabei

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