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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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während der letzten zwei Tage mit sich selbst gekämpft hatte, entschloss er sich schließlich, seinen Sekretär in die Bibliothek von Combe Bank zu rufen. »Robert, wie wäre es, wenn Ihr eine kurze Reise nach Irland macht? Ich brauche ein paar Informationen und weiß, dass ich mich auf Eure Diskretion verlassen kann.«
    »Ich stehe ganz zu Eurer Verfügung, Lord Sundridge.« Hay grinste. »Bis in den späten Oktober dürfte es in der irischen See keine Stürme geben.«
    »Ich möchte, dass Ihr die Grafschaft Mayo besucht und Nachfragen über Theobald Burke, den Vicomte Mayo anstellt oder genauer gesagt über seine Tochter Bridget.«
    Hay schrieb sich auf, was seine Lordschaft gesagt hatte.
    »Danach sollt Ihr in die Grafschaft Roscommon fahren und Nachfragen über die Familie von John Gunning anstellen, die Castlecoote besitzt.«
    »Gibt es dazu etwas Spezielles, was Ihr wissen möchtet?«
    »Nur allgemeine Informationen. Ihre gesellschaftlichen Beziehungen - wo die Gunnings in der Hackordnung standen, diese Art von Dingen. Seht Euch das Schloss und seine Ländereien gut an und wie gut dort alles gedeiht.« John nahm die Einladung nach Chiswick zur Hand und verdrängte sein schlechtes Gewissen. »Bis Ihr gepackt habt, sind Euer Geld und die Landkarten bereit.« Er unterschrieb auf der Einladungskarte und legte sie zur restlichen Post, die verschickt werden sollte.
     
    Als Elizabeth am Mittwoch die Augen öffnete, war ihr erster Gedanke, dass sie endlich siebzehn geworden war. Ihr zweiter Gedanke war, dass sie John Campbell an diesem Wochenende in Chiswick sehen würde. Beide Gedanken erfüllten sie mit Glück.
    Maria vergaß, dass ihre Schwester Geburtstag hatte und schnatterte beim Frühstück immer weiter darüber, dass sie heute Abend zu Almack's gehen würde. »Wusstet ihr, dass es absolut undenkbar ist, vor elf Uhr zu Almack's zu kommen? Darf ich bis zum Morgengrauen bleiben, Mutter?«
    »Wir werden uns an der Gräfin von Burlington orientieren. Wenn sie es für an der Zeit hält, dass Lady Charlotte nach Hause geht, dann werden auch wir das tun. Auf diese Art können wir sicher sein, dass wir auch nach Hause gebracht werden, da wir ja leider immer noch keine eigene Kutsche haben. Ah, Jack, da bist du ja. Bei Almack's gibt es ein Spielzimmer. Hast du die Absicht, uns heute Abend zu begleiten?«
    »Nein, ich habe die Absicht, mit Elizabeth zu ihrem Geburtstag fein essen zu gehen.« Er gab seiner jüngeren
    Tochter einen Kuss auf die goldenen Locken und reichte ihr eine Rolle Papier mit Bändchen darum. »Herzlichen Glückwunsch, meine Schöne. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht das Ballkleid kaufen konnte, das ich dir versprochen hatte.«
    Elizabeth wickelte die Rolle auseinander und lächelte vor Freude. »Ein Waage-Horoskop! Wie hübsch! Vielen Dank, Vater.«
    »Alle wissen, dass Waagen ein Vorbild an Tugend sind!«, sagte Maria geziert. »Und natürlich auch bescheiden und immer ordentlich.«
    »Maria, du würdest gut daran tun, dich nicht über solche guten Eigenschaften lustig zu machen. Herren finden sie bezaubernd«, sagte ihr Vater nachdrücklich. »Mach ruhig, Elizabeth, lies es laut vor. Wir wollen die ganze Liste deiner Tugenden hören, meine Schöne.«
    Elizabeth warf Maria einen Blick mit gerümpfter Nase zu und begann vorzulesen: »Eine Waage ist verantwortungsbewusst, taktvoll, sorgfältig und rührend ernsthaft. Eine Waage ist auch pünktlich, umsichtig, immer diskret, und kann Geheimnisse für sich behalten. Sie liebt es, Gedichte zu schreiben, aber auch Tiere und die Natur. Sie ist bescheiden, stellt sich nicht in den Mittelpunkt und ist doch überaus weiblich.«
    »Genug von den Tugenden! Jetzt lies uns die Laster vor, Elizabeth«, sagte ihre Mutter.
    »Eine Waage wendet hochmütig ihre eigenen hohen Wertvorstellungen auch auf andere an. Eine Waage hat unzuverlässige Gefühle und schwache Nerven. Die anspruchsvolle Waage verlangt Harmonie und Ruhe, um sich wohl zu fühlen. Sie geht oft Tagträumen nach und überlässt sich Phantasien, die die Geduld anderer strapazieren.«
    Bridget kommentierte: »Nun, das trifft den Nagel auf den Kopf. Du tust sicher oft dein Bestes, um meine Geduld zu strapazieren, Elizabeth.«
    Der Bursche erschien an der Tür des Esszimmers mit einer großen Schachtel in der Hand. »Dies hier wurde eben abgeliefert, Madam. Für Fräulein Elizabeth.«
    Bridget nahm die Schachtel, und der Bursche verschwand. Jack bedeutete seiner Frau, sie solle sie Elizabeth geben, und

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