Die irische Wildkatze
Kopf in den Nacken und lachte. »Sei vorsichtig, mit dem, was du dir da wünschst.« Als sie sich aufs Bett setzte, um ihm zuzusehen, musste er in dem Versuch, seinen strammen Ständer in den Griff zu bekommen die Zähne eisern zusammenbeißen. Er nahm Unterwäsche und Strümpfe von seiner Garberobe, dann holte er seine Uniform aus dem Schrank. Als er den Morgenmantel auszog, trafen sich ihre Blicke, und seine Erregung zuckte und pulsierte. Er wusste, dass es im Sinne ihrer Sicherheit besser war, dass sie am anderen Ende des Zimmers saß. Er zog die Unterwäsche an, dann die weißen Kniehosen seiner Majorsuniform. Als Nächstes kam das Leinenhemd, das er sorgfältig zuknöpfte und in die Hose steckte. Er ließ die Weste aus, die eigentlich über das Hemd gehörte und schob die Hände direkt in die Ärmel des scharlachroten Rocks mit den dunkelgrünen Besätzen und den Messingknöpfen. Er deutete auf den meterlangen grünblauen Karostoff, während er seinen Degen und seinen Dolch umband. »Der Kilt ist die Alternative zu dieser Uniform, aber wenn ich stundenlang im Sattel sitzen muss, ziehe ich Reithosen vor.«
Sie sprang vom Bett und kam näher, um sich sein Wappen anzusehen, auf dem das Schild der Campbeils zusammen mit dem Eber dargestellt war. Ihre Finger zeichneten das lateinische Motto NE OBLIVISCARIS nach. »Was bedeutet das?«
»Vergiss nicht.«
Sie schlang ihre Arme um ihn. »Ich kann es nicht ertragen, dass du fortgehst. Vergiss mich nicht, John.«
Er drückte sie an sein Herz. »Weine nicht, Liebste.« Dann löste er einen der militärischen Messingknöpfe von der Uniform und drückte ihn in ihre Hand. »Vergiss nicht, Beth.«
»Ich habe kein Andenken für dich.«
Schnell zog er seinen Dolch heraus, schnitt ihr eine kleine, goldene Locke ab und steckte sie in seine Jackentasche. Dann küsste er die Tränen von ihren Wimpern. »Meine kleine Liebste, ich gehe ja nicht in den Krieg! Komm, du brauchst etwas zu Essen, um die dunklen Gedanken zu vertreiben.«
»Ich kann doch dieses Zimmer nicht in meinem Unterrock verlassen!«
»Unsinn, die einzige Bedienstete, die zurzeit im ganzen
Herrenhaus zu finden ist, ist die Köchin, und Mrs. Craufurd wird in ihrer Küche bleiben. Wusstest du, dass Combe Bank einen Geist hat? Eine Dame in Grau!« Er zog Waffengürtel und Jacke aus. »Komm, ich zeige dir die Stelle, wo sie gesehen worden ist.«
Die Versuchung war zu groß, als dass Elizabeth ihr hätte widerstehen können. Als er ihre Hand nahm und sie durch den Flur mit der Balkendecke und die polierte Eichentreppe hinab hinter sich herzog, sagte sie: »Ich liebe dieses Haus! Seine zuvorkommende Wärme legt sich um mich, beinah als würde es mich kennen.«
Er brachte sie in den alten Saal. »Meine Geisterfrau bewegt sich vom Fenster zum Kamin, um sich dort zu wärmen.«
»Ich spüre hier nur Angenehmes ... keine große Sorge oder Tragödie. Weißt du, wer die Dame in Grau ist - war?«
»Sie war die Geliebte des Lords, der das Herrenhaus im letzten Jahrhundert besaß. Die beiden Liebenden konnten nicht heiraten, vielleicht, weil er verheiratet war. Angeblich hat sie immer am Fenster nach ihm Ausschau gehalten. In der Legende heißt es, dass sie hier in diesem Haus ihre glücklichsten Stunden verbracht haben.«
Elizabeth seufzte und berührte die leuchtend gelben Lilien in der blauen Vase. Sie konnte sich auch vorstellen, dass sie hier glücklich wäre.
Er ließ sie sich an den polierten großen Tisch neben dem Kamin setzen. »Warte hier ... Ich gehe und hole uns etwas zu essen.«
Beim Warten sah sie zum Fenster hinüber. Obwohl Donner und Blitz aufgehört hatten, prasselte immer noch der Regen gegen die Scheiben. John schien lange fortzubleiben; als er aus der Küche zurückkam, trug er ein großes Tablett voller Speisen, das er vor sie stellte. Er holte Teller, Besteck und Gläser aus der hohen, walisischen Anrichte und setzte sich dann dicht neben sie auf die Bank.
Er hob einen silbernen Deckel und gab vor, überrascht zu sein. »Was für ein Zufall ... Rebhühner!«
Sie lachte fröhlich. »Du hast sie von Mrs. Craufurd extra zubereiten lassen.« Sie schaute zu, als er das Fleisch zerteilte, dann steckte er ihr die feinsten Stückchen in den Mund. »Sie sind mit Kastanien gefüllt! Bei dem Aroma läuft mir das Wasser im Mund zusammen.« Unter einem anderen Deckel lagen kleine, gebackene Kartoffeln, eine Schale mit Lauch und Stücke von gebuttertem Mark.
»Ich möchte zusehen, wie du mit den Fingern
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