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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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wurde vor seinen Gästen von seiner Mutter zur Rede gestellt. John stand sofort auf. »Euer Gnaden, wie erfreulich, Euch wiederzusehen. Wollt Ihr Euch nicht zum Frühstück zu uns setzen? Bitte, nehmt meinen Platz.« Er verbeugte sich galant.
    Leicht besänftigt nahm sie sein Angebot an. »Lord Sundridge, John, es geht Eurer Familie gut, hoffe ich.«
    »Sehr gut, vielen Dank. Ich werde Eure Grüße weitergeben, wenn ich nächste Woche nach Schottland komme.«
    Rachel Cavendish sagte hastig: »Ich bin so froh, dass du hier bist, Mutter. Da kann ich die Vorbereitungen für unser Verlobungsfest ja sicher deiner Fürsorge übergeben.«
    Die Herzogin sah den Mann an, der jetzt neben ihrer Tochter stand. »Orford, ich glaube, mein Glückwunsch ist in diesem Falle angebracht.« Ihr Blick wanderte zu ihrer anderen Tochter, Cat, und dem Mann, der neben ihr saß. »Und dieser Herr ist ...«
    »Darf ich dir John Ponsonby und seine Schwester Harriet vorstellen?«, sagte Catherine eilig und wirkte beinah trotzig.
    Sie hob ihre Lorgnette, um ihn sich anzusehen. »Lord Ponsonby?«
    Cats Trotz verflog. »Nein ... nur ... John Ponsonby.«
    Will sprang auf, entschlossen, die Kritik seiner Mutter von seiner Schwester Cat abzulenken. »Mutter, darf ich dir Lady Charlotte Boyle vorstellen? Ich glaube, ihr hattet noch nicht das Vergnügen.«
    »Boyle?« Sie sah das Wesen neben ihrem Sohn durch ihre Lorgnette an, und ihr Gesicht wurde hart. »Doch nicht etwa ein Sprössling von Graf und Gräfin Burlington?« Die Herzogin wirkte, als drohe sie der Schlag zu treffen.
    »Ich freue mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen, Euer Gnaden«, sagte Charlie leise.
    Coventry, der spürte, dass eine Katastrophe drohte, stand auf und stellte sich ihr noch einmal vor. »Ich hoffe, Ihr erinnert Euch an mich, Euer Gnaden. Darf ich Euch Fräulein Maria Gunning und ihre Schwester Elizabeth vorstellen?«
    Wieder hob sie die Lorgnette. Sie hasste die beiden sofort, weil sie so makellos schön waren. »Ich werde mit Eurer Mutter sprechen. Ich glaube, sie sollte hierüber wirklich Bescheid wissen.« Ihr Blick wanderte zu Coventry. »Politiker haben doch einen wenig Vertrauen erweckenden Ruf.«
    »Mit Ausnahme meines Freundes George Coventry.« John Campbell lächelte wohlwollend, und die Herzogin von Devonshire erwiderte sein Lächeln. Er hatte gesehen, wie Elizabeths Hände zu zittern begannen, als die Herzogin ihre Mutter erwähnte. Im Stillen verfluchte er die hässliche alte Hexe und fragte sich, wie in aller Welt es Wills Vater nur mit ihr aushielt.
    Nach dem Frühstück machte sich die Herzogin daran, mit allen Zofen zu sprechen, um ihnen einen Rüffel zu erteilen, weil sie ihre Pflicht gegenüber den jungen Damen so sträflich vernachlässigt hatten.
    Die meisten der männlichen Gäste nutzten die Gelegenheit, sich in ihre Zimmer zurückzuziehen und ihren Burschen aufzutragen zu packen. John berührte Elizabeths Hand und murmelte: »Komm zu mir in den Stall.«
    Nachdem ein paar Minuten vergangen waren, machte sich Elizabeth auf den Weg in den Stall, wo John damit beschäftigt war, sein Pferd zu satteln. Als er ihre Hand nahm, öffnete sie sie, um ihm zu zeigen, dass der Knopf seiner Uniform darin lag. Er küsste sie zärtlich auf die Stirn, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihm ihre Lippen zu einem langen Abschiedskuss hinzustrecken.
    »Ne obliviscaris, Beth.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht vergessen.« Mein Herz flüstert schon jetzt deinen Namen. Vergiss mich nicht, John.

14
     
    Am folgenden Tag begann John Campbell für seine Reise nach Schottland zu packen. Er hatte den Morgen mit seinem Verwalter verbracht, um dafür zu sorgen, dass der Hopfen sicher auf dem Weg zu den Brauereien war, mit denen er Verträge hatte, und damit alle noch offenen Geschäftsfragen bis zu seiner Rückkehr geklärt waren. Nach dem Mittagessen kehrte er in die Bibliothek zurück, um einen Brief an seine Eltern zu schreiben, in dem er ihnen mitteilte, wann er in Inveraray ankommen würde. Er war sehr erleichtert, als sein Sekretär hereinkam.
    »Robert! Ein Glück, dass Ihr heute zurückgekommen seid! König George hat mir endlich die Zustimmung gegeben, im schottischen Hochland zu rekrutieren. Nach Monaten der Unentschlossenheit und Verzögerungen hat er mir befohlen, sofort aufzubrechen. Ich eröffne Euch das ungern genau im Augenblick Eurer Rückkehr, aber glaubt Ihr, wir könnten morgen schon reisefertig sein?«
    »Natürlich, Lord Sundridge.

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