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Die irre Heldentour des Billy Lynn

Die irre Heldentour des Billy Lynn

Titel: Die irre Heldentour des Billy Lynn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Fountain
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auf. Doch, jetzt kommen drei adipöse Herren in einem extralangen Golfcart angerollt, alle mit Cowboys-Parkas und -mützen, der fetteste hat eine Brille mit Stahlgestell und geschwollene Arschbacken anstelle der Wangen und schnauzt die Bravos an: Schert euch zum Teufel runter von meinem Feld, SOFORT .
    »ZUM TEUFEL runter von seinem Feld!«, brüllt Crack, Mango macht das brüllende Echo, und sofort bellen sich alle gegenseitig an: ZUM TEUFEL runter von seinem Feld! Is sein Feld, Alter, ZUM TEUFEL runter von seinem Feld! Er will sein Feld wiederhaben, SOFORT ! Runter da ZUM TEUFEL ! In geriatrischem Schlurftrott sammeln sie die Bälle auf, alle paar Schritte bleiben sie stehen und brüllen ZUM TEUFEL ! und FELD ! , und die drei Fettsäcke sitzen daneben und glotzen finster. Auch ein paar Polizisten schlendern herbei, sagen aber nichts, und die Bravos kreischen sich weiter die Lunge aus dem Leib, dass dieser Bastard das nicht mal freundlich sagen konnte, dass der kein zivilisiertes bitte , kein gnädiges danke übrig hatte für die tapferen amerikanischen Soldaten, die youngsters , wie General (a. D.) Colin Powell sie nennt, diese treuen, ehrenhaften jungen Menschen, die dem Feind mit nackter Brust entgegengetreten sind, für deine Freiheit, du Fettsack, du Schande für die Idee, der Mensch sei das Ebenbild Gottes, du walärschiger Hüter von anderer Leute Rasen. Alter, vielleicht hassen die gar nicht unsere Freiheit, vielleicht hassen die unser Fett.
    Die Endzonenrüpel reagieren mit Buhrufen, als sie es mitkriegen, es klingt mehr wie ruppig-zynisches Jaulen: Immer auf die Kleinen! Norm & Co kommen winkend vom Feld zu den Bravos getrottet. Norm lacht. »Sorry, Jungs«, wieder klingt es, als ob er Salat zermalmt, »ich hätt’ euch warnen müssen. Bruce ist furchtbar empfindlich mit seinem Feld.«
    Ist Norm nicht der Boss hier? Der könnte doch ... Egal.
    »Ist ja auch wirklich’n hübsches Feld«, sagt A-bort.
    »Du, das beste Feld, was du je zu sehn kriegst«, sagt Crack. »Wetten, Mango würd’ am liebsten mal’ne Runde drehen? Rasenmäher an und gib ihm, ich mein, also, is ja’n Mex und so.«
    »Das is Kunstrasen, du Vollpfosten«, stellt Mango klar.
    »Ich mein ja nur – «.
    »Ethnoklischees machen uns alle runter«, sagt Mango.
    »Ich sag ja nur, jeder Bohnenfresser würd’ doch am liebsten – «.
    »– deine Mutter ficken, so wie ich?«
    Norm lacht. Was sind die verspielt, diese Bravos, was für eine Bande von Kindsköppen. Gut, ist insgesamt vielleicht nicht unbedingt die großartigste Generation, aber vom unteren Drittel ihrer ziemlich versauten, suspekten Generation sind die hier mit Sicherheit die Besten. Nebenan richtet ein Fernsehteam die Kameras ein, während zwei nach Medien aussehende Frauen »den Schuss« besprechen. Die sechs Cheerleaderinnen stehen weiter wartend dabei. Josh ist auch da, schwebend, und Albert, simsend. Billy stellt mit einem gewissen Dauerüberdruss fest, dass Major Mac nirgends zu sehen ist.
    »Genau hier, Jungs«, ruft die jüngere der beiden Frauen, sie kommt vom Sender, wie sich herausstellt, und produziert den Schuss . »Bleibt hier genau so stehen.«
    »Also, die Gesichter mehr hierher«, sagt ihre Kollegin, sie ist PR-Managerin bei den Cowboys, in den mittleren Jahren und weit genug oben angesiedelt, um Norm mit »Norm« anzureden. Beide Frauen sind ziemliche Kaliber, konkurrenzhaft, willensstark, beide tragen Schwarz, beide haben die verkniffenen Mienen von empörten Veganern. Billy will dringend mit Dime über die Sache mit Faison reden, aber wieder hat sich Norm den Sergeant gekrallt und belegt ihn mit Beschlag.
    »Hollywood ist für mich ohnehin ein ernsthaftes Problem«, sagt der Cowboys-Besitzer, während alle um ihre Markierungen herumtippeln. »Ich finde, die sind da nicht mehr auf einer Schiene mit dem Rest des Landes, mit den Belangen, mit dem Wertesystem des Durchschnittsamerikaners. Da muss dringend jemand hin und langsam mal die Filme machen, die aufzeigen, worum es in Amerika wirklich geht.«
    »Ich denke, das können wir brauchen«, antwortet Dime. »Ich denke, es wird mal Zeit.«
    »Allein wie die euch dauernd im Kreis rumlaufen lassen, man fragt sich ja langsam, wo bleibt eigentlich deren Loyalität. Wollen die überhaupt wirklich, dass Amerika diesen Krieg gewinnt.«
    »Man denkt langsam, die haben ein kleines bisschen zu wenig Mumm«, bemerkt Dime.
    »Hören Sie mal, Ron Howard hat ja’n paar tolle Filme gemacht, Eine Jungfrau am Haken ist einer

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