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Die Jaeger der Nacht

Die Jaeger der Nacht

Titel: Die Jaeger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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also keine Möglichkeit, die Kuppel manuell zu öffnen?«, fragt Ashley June. »Von hier drinnen? Einen Knopf oder Hebel?«
    Ein angespanntes Schweigen breitet sich aus.
    »Nein. Es ist komplett automatisiert«, sagt ein Begleiter. »Uns wurde alles aus der Hand genommen.« Er hat noch mehr zu sagen, doch er beißt sich auf die Zunge.
    »Haben Sie Ferngläser?«
    »Ja. Aber es gibt nichts zu sehen. Die Hepra schlafen.«
    Alle sind so beschäftigt mit der Kuppel, dass niemand bemerkt, wie Ashley June sich wegschleicht.
    Nur ich.
    Ich beobachte sie aus den Augenwinkeln und wende den Kopf, als sie aus meinem Blickfeld verschwindet.
    Sie schlendert zur Rückseite des Raumes, wo drei Reihen Sicherheitsmonitore an der Wand hängen. Darunter sitzt ein Mitarbeiter, der den Kopf langsam von links nach rechts und von oben nach unten schwenkt, um sie zu überwachen. Sie steht ganz dicht hinter ihm, tritt näher heran, bis ein paar Strähnen ihres Haars seine Stirn streifen.
    Ruckartig weicht er zur Seite aus. Sie kratzt sich das Handgelenk, entschuldigt sich, kratzt fester und stellt sicher, dass der Moment eine unbeschwerte Zufälligkeit behält. Er dreht sich auf seinem Stuhl zu ihr um und steht auf. Er ist ein unerfahrenes Milchgesicht, und es dauert einen Moment, bis sein trüber Blick erfasst hat, wer da vor ihm steht. Eine junge Dame, noch dazu eine wunderschöne. Herausgerissen aus seiner Welt mit ihrer endlosen Folge von Monitorbildern wirkt er perplex über diese fleischgewordene Störung. Ashley June kratzt sich weiter das Handgelenk, um ihm seine Nervosität zu nehmen.
    Nach einer Weile tut er es ihr nach, zunächst vorsichtig, dann schneller und sicherer. Sein Blick wird scharf und hellt sich auf.
    Sie sagt irgendetwas, doch ich bin zu weit weg, um es zu verstehen. Er antwortet unvermittelt lebhaft und zeigt auf eine Reihe verschiedener Monitore. Sie stellt noch eine Frage, wendet den Körper halb zu den Monitoren und rückt näher an den Mann heran. Das fällt auch ihm auf. Als er antwortet, wippt sein Kopf begeistert auf seinen schmalen Schultern.
    Keine Frage, dieses Flirtspiel hat sie verdammt gut drauf. Und sie führt irgendwas im Schilde.
    Sie hebt ihren langen Arm und zeigt auf einen der Monitore. Ihr Arm streckt sich so mühelos wie das Ausrufezeichen am Ende eines Satzes, der lautet: Ich bin großartig! Dieser Arm hat mich immer verrückt gemacht, all die Jahre, die ich hinter ihr gesessen habe, vor allem in den Sommermonaten, wenn sie ärmellose Blusen trug und ich die ganze Länge ihrer wunderbaren, perfekt geformten Gliedmaße betrachten konnte. Sie sind weder zu dünn noch zu dick, sondern perfekt dimensioniert mit vollkommenen Linien, die gleichzeitig Selbstsicherheit und Anmut ausstrahlen. Selbst die hellen Sommersprossen, die über ihre Haut getupft sind und erst dichter werden, wo die Arme in der Bluse verschwinden, sind kein Makel, sondern verführerisch.
    Ich schleiche mich heran, verstecke mich hinter einer Säule und spähe um die Ecke. Sie ist noch näher an den Mann herangerückt. Über ihnen flimmern matt und verschwommen die Bilder der Sicherheitskameras. Mindestens die Hälfte von ihnen ist auf die Kuppel gerichtet.
    »Ich glaub einfach nicht, dass die immer laufen.«
    »Vierundzwanzig Stunden, sieben Nächte die Woche«, antwortet er stolz.
    »Und diese Monitore werden ständig überwacht?«
    »Na ja, früher war hier immer ein Mitarbeiter postiert. Aber, also, es … die Bestimmungen wurden geändert.«
    »Die Bestimmungen wurden geändert?«
    Es entsteht eine lange Pause.
    »Ach, komm schon, mir kannst du es doch sagen«, säuselt Ashley June.
    »Aber verrate es niemandem«, warnt der Mitarbeiter sie mit gedämpfter Stimme.
    »Okay. Es bleibt unser Geheimnis.«
    »Einige Mitarbeiter haben sich über den Bildern der Hepra derartig vergessen, dass sie …«
    »Ja?«
    »Sie haben den Verstand verloren, sie wurden vor Begehren wahnsinnig. Sie sind zu dem Hepra-Dorf gerannt.«
    »Aber es ist doch von der Kuppel eingeschlossen.«
    »Nein, du verstehst nicht. Sie sind tagsüber rausgelaufen.«
    »Was?«
    »Direkt von diesem Platz aus. In einem Moment starrten sie noch auf die Monitore, im nächsten rannten sie die Treppe runter und durch die Außentüren nach draußen.«
    »Trotz Sonne?«
    »Es war, als hätten sie es vergessen. Oder als ob es ihnen einfach egal gewesen wäre.« Eine weitere Pause. »Deswegen wurden die Bestimmungen geändert. Erstens keine Aufzeichnungen mehr – weil immer

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