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Die Jaeger der Nacht

Die Jaeger der Nacht

Titel: Die Jaeger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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Versteht ihr? Also Dinge, die euch bei dem Rennen gegenüber den anderen einen kleinen Vorteil verschaffen. Aber ich möchte noch einmal betonen: Diese Produkte sind noch nicht vollständig getestet. Ihre Verwendung geschieht auf eigene Gefahr.«
    »Ich hatte eher auf etwas wie einen Schutzanzug gegen die FLUN s gehofft«, sagt Rotlippchen.
    »Ich würde mir wegen der FLUN s keine Sorgen machen«, erwidert Hagermann, ehe Flatterkleid antworten kann. »Vergiss nicht, es sind Tiere. Die wissen wahrscheinlich nicht mal, wie man diese FLUN s bedient.«
    »Das kannst du gern glauben«, sagt Flatterkleid ruhig und kühl. »Wenn du denkst, dass dir das einen Vorsprung gegenüber den anderen verschafft … Die anderen werden deine vorsätzliche Ignoranz nur allzu gerne ausnutzen.«
    »Hey, so können Sie nicht mit mir reden …«
    »Komisch. Ich wollte gerade um einen Freiwilligen bitten, vielen Dank für deine Bereitschaft.«
    »Einen Freiwilligen? Wofür?«
    »Genau, komm einfach auf die Bühne.« Flatterkleid zieht eine dunkle Brille aus ihrem Gürtel und setzt sie auf. »Ich schlage vor, dass ihr jetzt alle eure Brillen aufsetzt. Außer dir«, sagt sie und sieht Hagermann an.
    Hagermann steht langsam auf, hebt die Hand, um an seinem Ohrläppchen zu zupfen, hält sich jedoch im letzten Moment zurück. »Was ist das? Was geht hier vor?«
    »Nichts, was eure Begleiter heute Abend nicht auch schon durchgemacht hätten.«
    »Was soll das werden? Ich stehe nicht auf«, sagt er und setzt sich wieder.
    »Kein Problem.« Und damit zieht Flatterkleid einen FLUN hervor, den sie unter ihrem Kleid verborgen hat. »Habe ich euch nicht gesagt, das Ding hat eine Reichweite von zehn Metern?«
    Hagermann presst sich an die Lehne seines Stuhls. Er ist festgenagelt, ausweglos.
    »Du solltest dich glücklich schätzen. Ich habe die niedrigste Einstellung gewählt. Aber ich denke, du wirst trotzdem beeindruckt sein.«
    »Warten Sie!« Hagermanns Kopf schnellt nach vorn und zur Seite. »Der Direktor hat gesagt, die Strafe wäre bereits vollstreckt. An den Begleitern. Es gibt nichts mehr zu …«
    »… tun, außer zu demonstrieren, was dir glücklicherweise erspart geblieben ist. Allerdings in einer stark abgeschwächten Version, verglichen mit dem, was sie aushalten mussten. Du wirst es überleben.«
    Man hört ein Klicken, als sie mit dem Daumen auf den Knopf drückt. Ein greller, klarer Lichtstrahl schießt aus dem FLUN . Obwohl wir die Arme vor die Augen reißen, sind wir alle geblendet von dem Blitz. Bis auf mich natürlich. Ich sehe, wie der Strahl auf Hagermanns Brust trifft. Er will sich mit den Armen schützen, doch schon steigt schwarzer Qualm auf. Er sackt zu Boden wie von einem Vorschlaghammer getroffen und windet sich vor Schmerz. Sein Mund ist weit offen, doch kein Laut dringt hervor. Er dreht sich auf die Seite, seine heraushängende Zunge ist dick und trocken.
    Flatterkleid lässt den Knopf wieder los. »Ach, nun stell dich nicht so an«, sagt sie, als sie an ihm vorbei hinausschwebt.
    Wir werden aus dem Vorlesungssaal geführt, für eine weitere Tour durch die Einrichtung. Noch mehr leere Klassenzimmer und Labore. Nach unserer direkten Begegnung mit einem echten Hepra gestern kann die Betrachtung von Hepra-Haaren und anatomischen Darstellungen keine Begeisterung mehr auslösen. Das einzig annähernd Interessante ist die Küche. Dort gesellt sich Hagermann wieder zu uns, nachdem er das Okay von den Ärzten bekommen hat. Er sieht noch verbitterter aus als sonst. Die Köche sind mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt und schneiden große Rinderhälften auf. Die Gruppe bleibt um den Hauptarbeitstisch stehen, wohin der Anblick und der Geruch des blutigen Fleischs sie zieht. Mit Ausnahme von Ashley June, die zu einem Nebentisch geschlendert ist. Dort ist ein Hilfskoch bei der Arbeit. Ich geselle mich dazu.
    »Das«, sage ich, obwohl mir bei dem Anblick von gebratenen Kartoffeln und Nudeln das Wasser im Mund zusammenläuft, »ist ja absolut eklig.«
    Der Hilfskoch, ein kleiner Mann mit Knopfaugen, beachtet mich gar nicht. Er klatscht das Essen in einen Plastikbehälter, öffnet die Tür eines Ofens hinter ihm, schiebt den Behälter hinein und knallt die Tür wieder zu. Dann drückt er auf einen Knopf und geht weg. »Hepra-Futter«, murmelt er. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass außer Ashley June niemand guckt, öffne ich die Ofentür. Aber es ist kein Ofen. Der Behälter ist weg, auf einem Förderband in einem

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