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Die Jaeger der Nacht

Die Jaeger der Nacht

Titel: Die Jaeger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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Herrscher für den Rest seines Lebens Hepra-Mahlzeiten zu liefern. Nur angenommen natürlich.«
    Er sieht uns nacheinander an. »Also jetzt wisst ihr es, ja? Der Erfolg dieser Jagd ist eine Herzensangelegenheit für mich. Das heißt, einer von euch – und nur einer! – wird als Sieger zurückkehren. Die Konsequenzen im Falle eines Scheiterns wollt ihr nicht wissen.« Er steht auf. »Das könnt ihr mir glauben. Also gebt mir, was ich will. Einer von euch gewinnt. Das ist alles. Ich habe mich deutlich ausgedrückt.« Er fegt an mir vorbei. Die Tür fällt hinter ihm ins Schloss.
    Ich atme langsam aus, und es dauert lange, bis ich wieder Luft hole.
    Anschließend wird Ashley June zum Maßnehmen zurück auf ihr Zimmer geschickt. Später kommt ein Trupp von Schneidern mit düsteren, zerknirschten Mienen auch in die Bibliothek, um für meinen Frack Maß zu nehmen. In dem luftigen Raum klingen ihre Stimmen gedämpft. Für mich ist es eine aufreibende Prozedur, vor allem wenn die Schneider sich ein bisschen näher zu mir beugen, als mir lieb ist. Ich sehe, wie sie die Nüstern blähen, einer wirft mir sogar einen argwöhnischen Blick zu. Ich starre ihn nieder, doch als die Gruppe ihre Sachen packt und geht, sieht er mich noch einmal komisch an.
    Auch ich gehe hinaus, weil ich im Freien sein will. Die letzten paar Stunden waren extrem anstrengend. Und es ist eine wunderschöne Nacht, perfekt geeignet, um meine Nerven zu beruhigen. Am Himmel funkeln Sterne, die Mondsichel steht hoch und überzieht die schneebedeckten Gipfel der Berge im Osten mit einer silbernen Kruste. Von Zeit zu Zeit weht seufzend eine Brise über die Ebene, die die Spannung in meinen Schultern löst.
    Ich höre Schritte hinter mir, ein leises Tappen auf Sand.
    Es ist Ashley June, die auf mich zukommt und mich zögernd ansieht. Als sich unsere Blicke treffen, schlägt sie schüchtern die Augen nieder. Sie hat sich umgezogen. Sie trägt ein tief ausgeschnittenes, eng anliegendes Mieder. Ihre langen blassen Arme glänzen im Mondlicht wie glatte Marmorsäulen. Der Sand unter meinen Füßen scheint sich zu bewegen und Strudel zu bilden, die mich schwindeln lassen.
    »Ich bin den ganzen Weg hierher zurückgelaufen, da kannst du wenigstens Hallo sagen.« Sie bleibt vor mir stehen. »Oh, verstehe, jetzt redest du nicht mal mehr mit mir.«
    »Nein, das ist es nicht. Tut mir leid.«
    Eine Brise fährt durch ihr Haar und entblößt ihren Hals. »Hör zu, ich bin nicht deine Feindin. Noch nicht.« Sie kratzt sich das Handgelenk. »Dafür sollen wir bis zur Jagd warten, schätze ich.«
    Ich ertappe mich dabei, wie ich mich meinerseits am Handgelenk kratze. »Tu mir einen Gefallen«, sage ich. »Wenn bei der Jagd nur noch wir beide übrig sind, schieß mir einfach in den kleinen Zeh, okay? Du musst mich ja nicht gleich mit einem Schuss zwischen die Augen ausschalten.«
    »Den rechten oder den linken kleinen Zeh?«
    Ich kratze mein Handgelenk. »Nimm den linken. Aber genau zielen, okay? Es ist ein kleiner Zeh.«
    »Abgemacht«, sagt sie.
    Am Himmel gleiten die Umrisse eines großen Vogels über uns hinweg. Seine Flügel wirken unverhältnismäßig groß, unbeweglich und steif. Er kreist über uns und verschwindet dann in der Ferne.
    »Ich bin gekommen, um dich etwas zu fragen«, sagt Ashley June.
    »Nein, du kannst meinen FLUN nicht haben.«
    Sie antwortet nicht. Ich schaue sie an, und sie steht da und wartet mit ihren smaragdgrünen Augen, still und hoffnungsvoll. Als ob sie schon lange auf diesen Moment gewartet hätte: dass ich wirklich allein mit ihr bin, unabgelenkt, und unsere Blicke sich endlich treffen und verschmelzen.
    »Begleite mich zu dem Festmahl.« Ihre Stimme ist ruhig und gemessen.
    Ich will meine Hände heben, um mich am Handgelenk zu kratzen, doch sie bewegten sich nicht. »In echt?«, frage ich.
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht mal, ob es … es ist nicht wie der Abschlussball in der Schule, weißt du. Es ist das Festbankett, ein protziges Regierungsdinner. Das ist etwas völlig anderes.«
    »Ich weiß«, sagt sie. »Es wird bestimmt nicht wie ein Schulball. Es ist tausendmal wichtiger.«
    »Ich … also, ich weiß nicht.«
    »Es würde mir sehr viel bedeuten.«
    Ich blicke über ihre Schulter auf den Horizont. »Hör mal, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Ich weiß, dass die Gala etwas ganz Besonderes sein wird, nobel und so, Musik, die Medien, der rote Teppich, der Tanz, das Essen …«
    »Es wird etwas Besonderes wegen dir. Weil du dich

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