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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bleiben, werden sehen, wie großzügig wir die Tapferen unter Euch belohnen. Wir wünschen Euch allen ein ehrenvolles Überleben und Belohnungen – oder einen blutigen und ehrenvollen Tod.«
    Knackend erstarb die Stimme; und im selben Moment gab es einen leichten Ruck, als ob das Schiff völlig zum Stehen gekommen sei. Es war ein kurzes Zischen wie von Druckkammern zu hören, dazu ein tiefes Rumpeln, als die Türen langsam aufglitten.
    Dane faßte nach dem Griff seines Schwertes und bewegte sich zur Tür hin, indem er Aratak auf den Fersen folgte. Er konnte die große bärenartige Kreatur auf die Tür zutapsen sehen. Dallith hielt sich an seinem Ellenbogen, Rianna und Cliff folgten ihnen dicht auf. Dallith sagte mit zitternder Stimme: »Panik … jede einzelne Identität geht ihre eigenen Wege … halt mich ganz fest, Dane. Ich … ich möchte rennen, mich verstecken …«
    »Ruhig.« Er hielt ihre Hand fest in der seinen. »Das bist nicht du. Du hast keinen Grund zur Panik. Du übernimmst es von den anderen.«
    »Aber angenommen … angenommen, ich kann mich nicht davon freimachen …?«
    Sie drangen durch einen engen Korridor zum Ende einer Treppenflucht vor. Dane blieb einen Moment stehen, bevor der Ansturm der anderen in seinem Rücken ihn hinunterschob, und blickte hinunter auf die Oberfläche des Roten Mondes.
    Er stand ein Stück über einer dunklen, ruinenhaften Landschaft, zerklüftet und hügelig und, in der fast völligen Dunkelheit, mit dichtem, schwärzlichem Unterholz bedeckt. Hinter ihm erhoben sich dunkle Hügel, und über ihm hing ein dunkelblauer Himmel mit dünn gesäten, blassen Wolken, die durch das Gesicht des riesigen Himmelskörpers, der darüber hing, kaum zu sehen waren: die Welt der Jäger, ziegelrot glühend am Himmel und größer, roter und gewaltiger als der Rote Mond selbst, auf dem sie standen. In dem brennend roten Weltlicht, heller als das hellste irdische Mondlicht, sah Dane dunkle Gestalten, die von einer Ecke der Landschaft in die andere flohen. Dallith machte einen stolpernden Schritt vom Schiff weg, und Dane ergriff ihre Hand; seine andere Hand umfaßte Cliffs behaarten Unterarm. Er sagte eindringlich: »Nicht rennen! Es liegt kein Vorteil darin! Bleibt stehen und denkt nach! Denkt nach! Denkt daran, was wir beschlossen haben!«
    Aratak glühte am ganzen Körper schwachblau in der Dunkelheit. Ruhig führte Dane seine Fünfergruppe in langsamem und ruhigem Tempo, bis sie ungefähr eine Viertelmeile vom Schiff der Jäger entfernt waren.
    »Es ist eine gute Idee, dort wegzukommen«, sagte er ruhig. »Wenn es wieder startet – nun, ich weiß nicht, was für eine Art Treibstoff ihre Schiffe benutzen, aber es ist nicht anzunehmen, daß es besonders gesund ist, ihn einzuatmen. Jetzt laßt uns hier rasten und beraten, was zu tun ist. Wir haben bis zur Morgendämmerung Zeit, unsere Jagdstrategie auszuarbeiten; nach der Art zu urteilen, wie die anderen sofort in allen Richtungen davongelaufen sind, würde ich sagen, wir haben schon einen guten Start gehabt. Wir sind fünf, nicht einer. Jeder Jäger, der uns entgegentritt, wird sich in Schwierigkeiten begeben. Dallith …«
    Ihre Stimme zitterte, aber sie antwortete fest: »Hier bin ich, Dane. Was kann ich tun?«
    »Auf dem Mekhar-Schiff merkten wir zu spät, daß es eine Falle war. Wenn ich auf dich gehört hätte, hätte ich es vielleicht gewußt. Du bestandest darauf, daß sie aus irgendeinem Grund wollten, wir würden sie angreifen. Ich glaube, deine Hauptwaffe wird für uns dein Einfühlungsvermögen sein. Glaubst du, daß es dir möglich sein wird, uns zu warnen, wenn jemand uns beschleicht und uns angreifen will?«
    »Ich werde es versuchen«, sagte sie.
    »Sag mir: hast du jemals irgend etwas … irgendeine Art von Gefühl oder persönlichem Bewußtsein … bei einem der Diener gespürt?« Wenn sie tatsächlich die Jäger waren, hätte Dallith in der Lage sein müssen, es zu entdecken, dachte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich fühlte sie genauso, wie irgendwelche anderen Roboter. Der Gedanke an telepathischen oder empathischen Kontakt mit einem Roboter …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann es mir nicht einmal im entferntesten vorstellen, also versuchte ich nicht, irgend etwas aufzunehmen.«
    Es war jetzt wahrscheinlich sowieso zu spät, darum ließ Dane es auf sich beruhen und sagte: »Also gut – Dallith ist unser frühzeitiges Warnsignal und unser Bote auf weite Entfernungen. Dallith, wenn du jemanden wahrnimmst, der

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