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Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Titel: Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Losbohm
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Gesicht. „Vielleicht solltest du dich noch etwas hinlegen. Die Nacht war anstrengend für dich, und du hast nicht viel geschlafen. Du siehst erschöpft aus,“ meinte er. Eine bessere Idee hatte er nicht?
    Mhh, ich verspürte eigentlich keine Erschöpfung oder Müdigkeit. Vielleicht würde das kommen, wenn ich erst einmal in meinem kuscheligen Bett lag. Und außerdem vergeht im Schlaf wenigstens die Zeit.

29. Ich möchte dich nur für einen Moment festhalten
     
     
     
    Ich erwachte und blickte genau auf meinen Nachttisch. Die Uhr zeigte 18:32 Uhr. Wow! Mein Körper hatte sich die Erholung geholt, von der ich nicht geahnt hatte, dass er sie gebraucht hatte.
    „Hast du gut geschlafen?“
    Ich wirbelte im Bett herum und sah die dunkle Gestalt des Paters in dem Sessel auf der anderen Seite des Bettes sitzen.
    „Man! Du hast mich vielleicht erschreckt!“; fuhr ich ihn an und schaltete die Nachttischlampe ein. „Wenn ich mit der Schwangerschaft schon weiter wäre, wäre mir glatt die Fruchtblase geplatzt!“
    Ich sah, wie er lächelte. Er stand auf und kam zu mir herüber. Er kletterte auf das Bett und setzte sich neben mich. Er griff nach mir und zog mich zu sich heran. „Welch ein Glück, dass du noch nicht so weit bist,“ sagte er mit einem Lachen. Seine Arme lagen um mich, und er drückte mich fest.
    „Au!“, beschwerte ich mich, denn er war an die Wunde an meinem Arm gekommen. Pater Michael murmelte leise eine Entschuldigung. Ich freute mich zwar darüber, dass er etwas Nähe zuließ. Aber gleichzeitig wunderte es mich. Was war los mit ihm? Er war doch sonst nicht so anhänglich. Ich hatte nicht mitbekommen, dass ich meine Verwunderung laut ausgesprochen hatte. Aber dann beantwortete er mir meine Frage. „Ich hätte dich letzte Nacht beinahe verloren, Ada. Und auch unser Kind.“
    Da war es schon wieder! Er sagte „unser“!
    „Ich möchte dich einfach nur für einen Moment festhalten. Wenn du es mir erlaubst?“ Er schob mich von sich und blickte mich fragend an. Wie hätte ich ihm seine Bitte abschlagen können, wenn er mich so ansah?
    „Ja, natürlich darfst du das,“ antwortete ich und beobachtete, wie er dankbar lächelte. Dann zog er mich wieder an sich und strich mir sanft über den Rücken.
    „Weißt du, es klingt wirklich schön, wenn du „unser Kind“ sagst,“ sagte ich leise. Als er nicht reagierte, fing ich schon an, es zu bereuen, dass ich seine soeben erst erwachte Zutraulichkeit als Ermutigung verstanden und meinen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Aber dann spürte ich seine Lippen auf meinem Kopf und wie er dort einen Kuss platzierte. „Ja, du hast Recht. Es klingt sehr schön.“ Am Klang seiner Stimme hörte ich, dass er lächelte.
     
    Wir schwiegen für eine Weile. Mir fiel auch nichts ein, was ich in diesem Moment hätte sagen sollen, außer den Dingen, die sich in einer Kirche nicht gehörten. Und ich war mir sicher, dass der Pater sie auch nicht hören wollte. Aber dann, aus heiterem Himmel, zog er mich zu sich hoch und küsste mich. Er drückte mir seinen Mund so fest auf, dass ich keine Luft bekam und ihn von mir wegdrücken musste. Erschrocken blickte ich ihn an. Ich konnte nicht fassen, was passiert war!
    „Es tut mir leid, Ada! Bitte verzeih mir meine ungestüme Art. Du weißt, ich habe nicht viel Erfahrung in solchen Dingen. Ich bin es nicht gewöhnt, jemanden sanft anzufassen,“ sagte er und lächelte unsicher.
    „Och, meistens machst du das ganz gut,“ versuchte ich ihn zu beruhigen. „Aber du musst dich nicht dafür entschuldigen. Ehrlich nicht.“
    „Du bist mir gegenüber sehr nachsichtig, Ada, und ich danke dir dafür. Aber ich habe noch eine Menge zu lernen, was den Umgang mit dir angeht,“ meinte er und küsste mich nochmals. Dieses Mal aber vorsichtiger und auch nur ganz kurz.
    „Weißt du, ich finde es sehr schön, wie du mich küsst,“ flüsterte ich, als er sich wieder von mir gelöst hatte. Umgehend spürte ich, wie meine Wangen heiß glühten. Ich hoffte, es würde im künstlichen Licht der Lampen nicht auffallen.
    „Wirklich?“, fragte mich Pater Michael.
    Ich sah zu ihm auf und nickte nur. Es schien ihn zu freuen. Männer! Da waren sie sich alle gleich!
    Pater Michael umfasste mein Gesicht und küsste mich wieder. Seine Lippen waren so weich wie ein Kissen und streichelten die meinen sanft und vorsichtig. Meinetwegen hätten wir für immer so verharren können.
     
    Er überraschte mich, in dem er uns beide bewegte. Wir lagen

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