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Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Titel: Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Losbohm
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grinste mich an.
    Ich lächelte. „Nein, danke. Aber es ist sehr aufmerksam von Ihnen, dass Sie sich das gemerkt haben,“ sagte ich nur.
    Pater Michael berührte mich am Arm. Überrascht sah ich zu ihm auf. „Bist du dir sicher, dass du nichts möchtest, Ada? Was immer du gern hättest, ich bringe es dir,“ sagte er.
    Ich schüttelte den Kopf. „Danke, aber ich brauche nichts,“ erwiderte ich mit einem Lächeln.
    Pater Michael nickte und verabschiedete sich bei mir mit einem Kuss auf den Mund. Dann verabschiedete er sich von Mister Meyers und verließ uns wieder. Wow! Was war das denn? Er hatte mich geküsst und das vor den Augen eines anderen Menschen!
    „Wirklich sehr erstaunlich, Sie und der Pater,“ meinte der Reporter.
    Ich wandte mich wieder ihm zu und sah ihn fragend an. Er kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Ich frage mich immer noch, wie Sie es geschafft haben, dass der Pater sein Gelübde vergessen konnte. Ich meine, über die Jahrhunderte hatte er Kontakt zu Frauen aus seiner Gemeinde und wenn Sie es mir gestatten zu sagen, Miss Pearce, aber Pater Michael ist ein attraktiver Mann,“ bemerkte er.
    Tss! Das war die Untertreibung des Jahrhunderts! Pater Michael war eine echte Sahneschnitte! „Keines seiner weiblichen Schäfchen hat es jemals geschafft ihn umzustimmen. Bis auf Sie.“ Der Reporter deutete mit dem Finger auf mich und musterte mich eindringlich. „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Aber wie konnten Sie die Mauer, die er sich über die Jahrhunderte aufgebaut hat, überwinden? Wie konnten Sie seinen starken Willen brechen, sodass er vergaß, was er einst geschworen hatte?“
    Ich seufzte innerlich. „Ich habe seinen Willen nicht gebrochen, Mister Meyers! Ich habe mich nie an Pater Michael herangeschmissen und ihn nicht verführt. Dafür habe ich zu viel Respekt vor dem, was er tut und vor ihm selbst. Es war seine eigene Entscheidung. Er hatte lange Zeit dagegen angekämpft, aber letztendlich…. .“
    „…hat er den Kampf verloren,“ beendete der Reporter den Satz für mich.
    Ich überlegte hin und her, ob ich dem Mann mir gegenüber diesen Teil meines Lebens erzählen sollte oder nicht. Es war etwas sehr persönliches, und ich wollte nicht, dass er es in aller Öffentlichkeit ausbreitete und uns damit ins Verderben trieb. „Ihnen liegt offensichtlich sehr viel daran davon zu hören,“ begann ich und sah wie der Reporter nickte. Er lächelte nicht eines seiner anzüglichen Lächeln, sondern war vollkommen ernst, was in mir einen Funken Hoffnung aufkommen ließ, dass er keine negativen Hintergedanken hatte. „Ich erzähle Ihnen, wie es dazu gekommen ist, aber es gibt eine Bedingung,“ erklärte ich ihm. Mister Meyers wartete darauf, dass ich fortfuhr. „Nichts von dem, was Sie jetzt hören, darf in ihrem Bericht vorkommen. Ich erzähle nur Ihnen das!“
    Erleichtert sah ich zu, wie der Reporter in seine Tasche griff und das Tonbandgerät herausholte, das dort schon die ganze Zeit auf seinen Einsatz gewartet hatte. Er öffnete das Batteriefach, nahm die Batterien heraus und gab sie mir. „Vertrauen Sie mir, Miss Pearce,“ sagte er. Und der Ton, in dem er mit mir sprach, verriet mir, dass er es ehrlich meinte. „Außerdem weiß ich, dass Sie mir das Leben zur Hölle machen würden, sollte ich mich nicht daran halten.“
    Ich lächelte. Er hatte mich bereits gut genug kennengelernt, um das über mich zu wissen.

36. Die Entscheidung
     
     
     
    Mir war schon früher aufgefallen, dass mich der Pater manchmal auf so eine merkwürdige Art ansah. Sein Blick war dann sehnsüchtig und seltsam verträumt. Ich erinnere mich an eine Nacht, als ich nicht schlafen konnte und im Pyjama durch die Gänge lief. Ich hatte in der Bibliothek gelesen, in der Hoffnung, dass es mich einschläfern würde. Aber auch das war erfolglos geblieben. Dann tigerte ich wieder durch die Gänge und sah plötzlich von weitem den Pater, wie er aus dem Labor kam. Er entdeckte mich schnell und wartete, bis ich bei ihm war. Er musterte mich von oben bis unten. Angefangen bei dem verspielten rosafarbenen Pyjama mit den roten Kirschen auf dem Stoff und den grünen Knöpfen in Blätterform, bis hin zu den dunkelblau lackierten Zehennägeln. Ich sah ganz genau, wie er lächelte, als er meine nackten Füße sah. Aber es war kein abwertendes Lächeln. Es war liebevoll und sanft und sagte mir, dass ihm mein Anblick gefiel. Auch als er mir ins Gesicht sah, veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen nicht. Er war

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