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Die Jaegerin

Die Jaegerin

Titel: Die Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Der beißende Geruch von Alkohol stieg Alexandra in die Nase. Erstaunt sah sie ihn an.
    »Seit wann trinken Sie Whisky?«
    »Den habe ich bei mir, seit ich Ihnen begegnet bin.«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. »Sie werden ja wohl kaum meinetwegen zum Trinker werden!«
    Ein flüchtiges Lächeln streifte seine Züge. »Natürlich nicht.« Vorsichtig machte er sich daran, das Blut um die Wunde herum fortzuwischen. Eingehüllt in die warme Decke lehnte Alexandra sich zurück.
    »Ich habe schon befürchtet, dass Sie nicht ohne Blessuren davonkommen würden«, fuhr er nach einer Weile fort. Sein Blick hing konzentriert an ihrer Schläfe. Vorsichtig näherte er sich der verletzten Stelle. Als der Alkohol mit der Wunde in Berührung kam, zuckte sie unter dem scharfen Brennen zusammen. Lucian legte eine Hand unter ihr Kinn und hielt vorsichtig ihren Kopf fest. »Es ist gleich vorbei.«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ein erneutes Brennen durch ihre Schläfe schoss. »Wasser hätte es auch getan!«, knurrte sie ungnädig.
    »Mag sein«, gab er zurück, ohne die Augen von der Wunde zu nehmen, »aber der Alkohol desinfiziert. Abgesehen davon überdeckt er den Geruch des Blutes.«
    Seine Worte ließen sie so heftig auffahren, dass ihm der Stoff aus der Hand fiel. Lucian wirkte die meiste Zeit über so menschlich, dass sie nicht einmal auf den Gedanken gekommen war, welche Wirkung der Anblick ihres Blutes auf ihn – den Vampyr – ausüben könnte!
    »Keine Angst, Alexandra«, sagte er und hob das Tuch wieder auf, »ich habe mich unter Kontrolle.«
    Tatsächlich war in seinen Augen keinerlei Gier zu finden. Nur Sorge. Einen Moment noch betrachtete sie ihn prüfend, dann nickte sie. Schweigend ließ sie zu, dass er fortfuhr. Sie versuchte den Schmerz zu ignorieren, der sie jedes Mal wieder durchfuhr, sobald der Stoff erneut über die Wunde strich, und sog zischend die Luft ein, als es ihr nicht gelang. Die Prozedur schien endlos zu sein, obwohl sie in Wahrheit kaum mehr als ein oder zwei Minuten dauern konnte. Wo blieben Daeron und Catherine? Vermutlich wollte Daeron erst unter vier Augen mit Catherine sprechen und ihr einige Anweisungen geben für den Fall, dass Gefahr drohte. Alexandra hätte an seiner Stelle nichts anderes getan. Trotzdem wünschte sie, die beiden würden bald zurückkehren, damit sie endlich den Grund für Lucians Unruhe erfuhr. Was konnte schlimmer sein als die Gefahr, dass die Ushana den Unterschlupf an den Unendlichen verriet?
    Sie spürte einen leichten Luftzug, als Lucian den Stofffetzen zurückzog. Einen Herzschlag später legten sich seine kühlen Finger auf ihr Kinn. Sanft drehte er ihr Gesicht zur Seite und betrachtete ihre Schläfe eingehend. »Auf den ersten Blick sah es schlimmer aus«, sagte er schließlich zufrieden. »Es ist nicht mal eine frische Wunde, sondern lediglich die alte Verletzung, die sich erneut geöffnet hat.«
    Der Schmerz zumindest fühlte sich frisch an. »Dann können Sie jetzt Ihre Hand von meinem Gesicht nehmen.« Sie hatte die Worte bestimmt sagen wollen, damit sofort klar war, dass sie keinen Widerspruch duldete. Stattdessen war es kaum mehr als ein heiseres Flüstern, das über ihre Lippen kam. Seine Nähe verunsicherte sie ebenso sehr wie seine Sorge. Allein dafür verfluchte sie ihn!
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das möchte«, erwiderte er gelassen. »Sie geben mir nicht allzu oft die Gelegenheit, Ihnen so nahe zu kommen.«
    Das letzte Mal, als er ihr nahe gekommen war, hatte er die Macht seines Blickes eingesetzt, um sie dazu zu bringen, ihn zu küssen! Sie würde sich nicht noch einmal von seinem Zauberwerk aufs Glatteis führen lassen! Ehe sie etwas erwidern konnte, kehrte Daeron mit Catherine zurück und erlöste Alexandra davor, antworten zu müssen. Tatsächlich zog Lucian jetzt seine Hand zurück und setzte sich aufrecht neben sie. Er schaffte es, so zu wirken, als gehörte seine gesamte Aufmerksamkeit Daeron und Catherine. Alexandra entging jedoch keineswegs, dass er sie kaum aus den Augen ließ.
    Auf Daerons Zeichen hin machte Catherine unmittelbar neben der Tür halt. Ihr Anblick überraschte Alexandra. Etwas stimmte nicht mit ihr. Woher kamen die dunklen Flecken auf ihrem Kleid? War das Erde? Doch es waren Catherines bleiche Züge, die Alexandra am meisten ins Auge stachen. Obwohl sie sich redlich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen, wirkte die Vampyrin regelrecht verstört.
    »Also?« Daerons Frage riss Alexandra aus ihren

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